Klimafreundlicher Konsum bedeutet Verzicht und damit Rückgang der Lebensqualität? Das heutige #PaperderWoche von @efesce und anderen zeigt: Mitnichten. Klimaschutz und hohe Lebensqualität gehen Hand in Hand. Zusammenfassung heute von @jtoelgyes. 1/10
Wir wissen aus der Literatur: Zur schnellen Eindämmung der Klimakrise reicht es nicht aus, nur auf Innovation und Technologie zu setzen. Stattdessen braucht es Maßnahmen, die auch beim Konsum ansetzen – auf englisch: Demand-side solutions. 2/10
Diese Maßnahmen kann man groß in drei Kategorien einteilen: Vermeiden, verlagern, verbessern. Am Beispiel der Mobilität: Wege vermeiden, die verbleibenden Wege auf öffentliche Verkehrsmittel verlagern und den bestehenden Individualverkehr verbessern (auf E-Autos umstellen). 3/10
Zusammen haben diese konsumseitigen Maßnahmen ein erhebliches Einsparungspotenzial. 4/10
Mit der Hilfe von Expert:innen und einer groß angelegten Literatur-Recherche haben die Autor:innen insgesamt über 600 Studien zu Zusammenhängen zwischen Lebensqualität und konsumseitigen Maßnahmen identifiziert und ausgewertet. 5/10
Lebensqualität wurde dabei über die UN Sustainable Development Goals (SDG) definiert. Trägt eine Maßnahme zur Erfüllung eines SDG bei, dann wurde sie als förderlich für die Lebensqualität eingestuft. 6/10
In rund 79 % der Fälle hatten die Maßnahmen positive Effekte auf die Lebensqualität. Als Beispiel: Mehr aktive Mobilität (zu Fuß gehen/Radfahren) reduziert nicht nur Emissionen, sondern fördert auch die Gesundheit. Nur in 3 % der Fälle waren die Auswirkungen negativ. 7/10
Für die Forschung zeigt das Paper einerseits, dass es wichtig ist, Lebensqualität nicht nur in monetären Größen, wie Einkommen, zu messen. Auch andere Faktoren, wie Gesundheit, sind wichtig und sollten bei der Beurteilung von Klimaschutzmaßnahmen stärker einfließen. 8/10
Für die Klimapolitik bedeuten die Ergebnisse, dass Lebensqualität und Klimaschutz gerade auch bei konsumseitigen Maßnahmen oft Hand in Hand gehen. Verändertes Konsumverhalten bedeutet oft nicht Verzicht, sondern die Chance auf mehr Lebensqualität. 9/10
Wer hat, der kann – und zwar studieren. Der Zugang zur Hochschulbildung in Frankreich ist stark vom Einkommen der Eltern abhängig. Das zeigen @bonneau_cecile und @SGrobon im #PaperderWoche. @SophieCAch fasst zusammen.
In diesem #PaperderWoche untersuchen die Autor:innen, wie gleich oder ungleich sich der Zugang zu Hochschulbildung in Frankreich für junge Menschen gestaltet – und zwar abhängig vom Einkommen der Eltern. Zuerst ein paar Verteilungs-Facts:
Der Anteil der 18–24-Jährigen mit Zugang zu Hochschulbildung steigt mit dem Elterneinkommen. Rund 35% dieser Altersgruppe, deren Eltern im untersten Einkommensfünftel angesiedelt sind, studieren. Im obersten Einkommenszehntel sind es mit 90% fast dreimal so viele.
So viel wir derzeit über die Teuerung reden, so wenig sprechen wir über den – seit Jahren – stärksten Faktor dabei: Die Mieten. Wohnen wird seit Jahren teurer: Um 50 % sind die privaten Mieten seit 2010 angestiegen. Zum Vergleich: die Löhne stiegen um rund 23 %. 1/8
Dass die Schere so weit auseinander geht, ist kein Zufall: Wir bewerten die Renditevorstellungen privater und institutioneller Wohnungseigentümer höher als das Grundbedürfnis jedes Menschen auf Wohnraum. momentum-institut.at/news/hohe-miet… 2/8
Um fast 6% Prozent werden die Richtwert-Mieten nun angehoben. Mieterhöhungen bei gleichzeitig stark steigenden Energiepreisen bergen ein Risiko: 3/8
Ein Achtel der Arbeitslosigkeit entfällt auf Personen, die von Unternehmen beim AMS kurzfristig ”geparkt” werden. Damit nutzen Unternehmen gezielt den Sozialstaat aus. Eine höhere Abgabe für kündigungsfreudige Unternehmen würde dem Einhalt gebieten.
Besonders in der Bau- und Tourismusbranche ist es gelebte Praxis, dass Unternehmen ihre Beschäftigten bei geringer Auftragslage kündigen, nur um sie später – oft mit exaktem Rückkehrdatum – wieder einzustellen. Doch auch in anderen Branchen wird das System ausgenutzt.
Mit Daten aus Dänemark und den USA können die Autoren drei wichtige Findings ziehen. Erstens: Wenn ein „Businessmanager“ mit einschlägiger Ausbildung (MBA, etc.) die Position des CEOs von einem „non-Businessmanager“ übernimmt, sinken die Löhne in den betroffenen Unternehmen. 2/8
Veränderungen in Höhe von 6% in den 🇺🇸und 3% in 🇩🇰 werden gemessen. Eine Steigerung der Produktivität oder der Krisenfestigkeit konnte allerdings nicht festgestellt werden. Was sehr wohl festgestellt werden kann, ist eine Erhöhung der Profitmargen: 3% in den 🇺🇸, 1,5% in 🇩🇰. 3/8
Die Klimakrise ist einer der Verteilungsfragen schlechthin. Ursachen und Folgen der Klimakrise sind ungleich verteilt. Sechs Grafiken anlässlich der #COP26. #Klimagerechtigkeit. 1/x
Die reichsten Länder der Welt sind aktuell für 46 % der CO2-Emissionen verantwortlich, bei einem Anteil an der Weltbevölkerung von nur etwa 16 %. Im Gegensatz dazu stoßen die ärmsten Länder nur 0.4 % der Emissionen aus – bei einem Anteil an der Weltbevölkerung von 9 %. 2/x
Der Unterschied zeigt sich stark bei Pro-Kopf-Emissionen. Ein in Österreich lebender Mensch stößt in einem Jahr so viel aus, wie 16 Menschen aus ärmeren Ländern gemeinsam. Österreich gehört zu den 25 Ländern, die am meisten Verantwortung für die Klimakrise tragen. 3/x
Der wirtschaftliche Erholung beeindruckt weiterhin. Erstmals ist die Arbeitslosenzahl unter das Niveau von 2019 gefallen. Nicht vergessen: weiterhin sind Tausende in Kurzarbeit (hier sind aktuelle Daten leider Mangelware). Und: auch das Niveau von 2019 war kein niedriges. 1/
Vor allem die Gastro & Hotellerie boomt derzeit. Die Menschen holen ihre Urlaube nach. Um 2.700 weniger Leiharbeiter:innen sind arbeitslos als vor 2 Jahren. Im Gesundheitswesen gibt es paradoxerweise noch um über 1000 Arbeitslose mehr als vor Corona. 2/
In allen Bundesländern sehen die Zahlen viel besser aus als noch vor ein paar Monaten. Bis auf Wien, das noch knapp darüber liegt, haben alle Bundesländer das Niveau von 2019 unterschritten – es gibt weniger Arbeitslose als vor zwei Jahren, als COVID noch ein Fremdwort war. 3/