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Jun 29 10 tweets 3 min read
Klimafreundlicher Konsum bedeutet Verzicht und damit Rückgang der Lebensqualität? Das heutige #PaperderWoche von @efesce und anderen zeigt: Mitnichten. Klimaschutz und hohe Lebensqualität gehen Hand in Hand. Zusammenfassung heute von @jtoelgyes. 1/10
Wir wissen aus der Literatur: Zur schnellen Eindämmung der Klimakrise reicht es nicht aus, nur auf Innovation und Technologie zu setzen. Stattdessen braucht es Maßnahmen, die auch beim Konsum ansetzen – auf englisch: Demand-side solutions. 2/10
Diese Maßnahmen kann man groß in drei Kategorien einteilen: Vermeiden, verlagern, verbessern. Am Beispiel der Mobilität: Wege vermeiden, die verbleibenden Wege auf öffentliche Verkehrsmittel verlagern und den bestehenden Individualverkehr verbessern (auf E-Autos umstellen). 3/10
Zusammen haben diese konsumseitigen Maßnahmen ein erhebliches Einsparungspotenzial. 4/10
Mit der Hilfe von Expert:innen und einer groß angelegten Literatur-Recherche haben die Autor:innen insgesamt über 600 Studien zu Zusammenhängen zwischen Lebensqualität und konsumseitigen Maßnahmen identifiziert und ausgewertet. 5/10
Lebensqualität wurde dabei über die UN Sustainable Development Goals (SDG) definiert. Trägt eine Maßnahme zur Erfüllung eines SDG bei, dann wurde sie als förderlich für die Lebensqualität eingestuft. 6/10
In rund 79 % der Fälle hatten die Maßnahmen positive Effekte auf die Lebensqualität. Als Beispiel: Mehr aktive Mobilität (zu Fuß gehen/Radfahren) reduziert nicht nur Emissionen, sondern fördert auch die Gesundheit. Nur in 3 % der Fälle waren die Auswirkungen negativ. 7/10
Für die Forschung zeigt das Paper einerseits, dass es wichtig ist, Lebensqualität nicht nur in monetären Größen, wie Einkommen, zu messen. Auch andere Faktoren, wie Gesundheit, sind wichtig und sollten bei der Beurteilung von Klimaschutzmaßnahmen stärker einfließen. 8/10
Für die Klimapolitik bedeuten die Ergebnisse, dass Lebensqualität und Klimaschutz gerade auch bei konsumseitigen Maßnahmen oft Hand in Hand gehen. Verändertes Konsumverhalten bedeutet oft nicht Verzicht, sondern die Chance auf mehr Lebensqualität. 9/10
Zum ganzen Paper geht's hier: nature.com/articles/s4155… 10/10

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