Dass momentan massenhaft #Heizlüfter gekauft werden, finde ich ziemlich irre - und zugleich ein Zeichen, wie schlecht die Kommunikation in Sachen Gasversorgung derzeit läuft. Darum ein kurzer Thread: (1/8)
1. Um nicht zu frieren, ist ein Heizlüfter überflüssig. Auch wenn gar kein Gas mehr aus Russland kommt, gibt es im nächsten Winter mit Sicherheit genug Gas, um alle Wohnungen in Deutschland zu heizen, denn auf Wohnungen entfällt nur rund ein Drittel des Gasbedarfs. (2/8)
Zudem sind private Haushalte (ebenso wie soziale Einrichtungen) gesetzlich besonders geschützt. Dort darf das Gas nicht abgestellt werden - und technisch ist das (in der Masse) auch gar nicht möglich. (3/8)
2. Um Geld zu sparen, ist ein Heizlüfter völlig ungeeignet. Stand April kostete eine Kilowattstunde (kWh) Gas für Haushaltskunden 14 Cent; das enthält bereits eine Verdreifachung der Beschaffungskosten. (4/8)
Seitdem haben sich die Beschaffungskosten noch einmal deutlich erhöht. Aber auch wenn sie sich noch einmal verdoppeln, kostet eine kWh Gas immer noch deutlich weniger als eine kWh Strom, die Stand April bei 37 Cent lag. (5/8)
Mit einem Heizlüfter zu heizen, der eine kWh Strom ziemlich direkt in eine kWh Wärme umsetzt, ist also in jedem Fall teurer, als die gleiche Wärme mit Gas zu erzeugen. (6/8)
(Anders sieht die Sache bei einer elektrischen Wärmepumpe aus. Denn die erzeugt durch die Nutzung von Umgebungswärme aus einer kWh Strom 3 bis 5 kWh Wärme. Das rechnet sich also - zumal es für Wärmepumpen oft günstigere Stromtarife gibt.) (7/8)
Ein Nachtrag: In vielen Antworten wurde darauf hingewiesen, dass Robert Habeck den gesetzlichen Schutz der privaten Verbraucher in Frage gestellt habe. Auf Nachfrage hat das @BMWK mir dazu mitgeteilt, es gehe nicht darum, dass diese Kunden nicht mehr versorgt werden:
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Aktuell wie lange nicht: Forderung im Atombomben-Museum Nagasaki.
Herr Tanaka, ein Überlebender der Atombombenexplosion von Nagasaki, berichtet @ABaerbock von den Auswirkungen. Viele seiner Familienmitglieder starben an den Folgen. Sein größter Wunsch ist, „dass Atomwaffen von der Erde verschwinden“.
Das #Entlastungspaket sieht für Lohnsteuerpflichtige eine einmalige Energiepreispauschale von 300 Euro pro Kopf vor, die unabhängig von Einkommen oder Steuersatz gezahlt wird.
Für Kinder und Empfänger*innen von Transferleistungen gibt es 100 Euro.
Der von der FDP geforderte #Tankrabatt kommt nicht. Aber Benzin wird trotzdem billiger, denn die Energiesteuer für Kraftstoffe wird für 3 Monate auf das EU-Mindestniveau gesenkt.
Dadurch müsste ein Liter Diesel um 17 Cent billiger werden, ein Liter Benzin um 35 Cent.
Überraschend ist diese Ankündigung im #Entlastungspaket: Der Preis für ein Monatsticket im ÖPNV soll für drei Monate lang bundesweit auf 9 Euro pro Monat gesenkt werden.
Weil dieser Thread ja doch einige Aufmerksamkeit gefunden hat, möchte ich noch kurz auf drei häufige Fragen oder Anmerkungen eingehen, die es dazu gab, nämlich zum externen Energiebedarf von Raffinerien, zum Spotmarkt und zu Möglichkeiten der Gewinnabschöpfung. (14/x)
1. Sind die Kosten der Raffinerien stark gestiegen, weil sie viel Strom und Erdgas benötigen? Davon gehe ich nicht aus. In der entsprechenden EU-Richtlinie steht, dass der Energiebedarf der Raffinerien komplett aus dem Rohöl gedeckt werden kann: (15/x) eippcb.jrc.ec.europa.eu/sites/default/…
In der Praxis wird trotzdem eine gewisse Menge Strom und Erdgas zugekauft, aber dies spielt bei den Gesamtkosten eine untergeordnete Rolle. Für die Herstellung eines Liters Benzin oder Diesel benötigt die Raffinerie etwa 1 kWh Energie. (16/x)
Wer genau profitiert eigentlich am meisten vom jüngsten Anstieg des Diesel- und Benzinpreises? Dazu ein kleiner Thread mit einem Ergebnis, das mich selbst überrascht hat. (1/10)
Der Dieselpreis ist seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine von 1,67 auf 2,31 Euro gestiegen, also um 64 Cent pro Liter. Beim Superbenzin liegt der Preis mit 2,26 Euro pro Liter aktuell 45 Cent höher als am 23. Februar. (Quelle: benzinpreis-aktuell.de) (2/10)
Der Rohölpreis (Sorte Brent) ist seit Beginn des Kriegs aber nur von 85 auf 103 Euro pro Barrel (159 Liter) gestiegen; das entspricht einer Steigerung um 12 Cent pro Liter. (Quelle: finanzen.net) (3/10)
Der #Corona-Expertenrat der Bundesregierung hatte die geplanten Lockerungen an einen "stabilen Abfall" der Hospitalisierungen geknüpft.
Darum ein kurzer Hinweis an die Politik: Aktuell hat die Hospitalisierungsinzidenz den höchsten Stand seit ihrer Einführung erreicht. (1/2)
Auch im letzten MPK-Beschluss stand übrigens, dass die Lockerungen "auf der gegenwärtigen Lageinschätzung" (= sinkende Zahlen) "und Prognose" (= weiter sinkenden Zahlen) basieren und vor jedem Schritt überprüft werden soll, ob er "lageangemessen" ist... bundesregierung.de/resource/blob/…
Deutliche Verschiebung: Holzöfen produzieren inzwischen fast so viel Feinstaub (PM2,5) wie der Verkehr, wo der Ausstoß aus den Motoren stark zurückgegangen ist.
Als Konsequenz fordert @Umweltbundesamt-Präsident @DirkMessner, künftig darauf zu "verzichten, Holz zu verbrennen".
Weil es Rückfragen gab (und das Thema in der Pressemitteilung gar nicht vorkommt), hier zur Info das komplette Statement von @DirkMessner zum Thema Kaminöfen aus der heutigen UBA-Pressekonferenz: