Update #Ukraine
Im Überblick:
- Moskau ordnet Offensive an allen Frontabschnitten an;
- ukr. Truppen wollen russ. Einheiten westlich vom Dnjepr abschneiden;
- ukr. Minister stellt seine Aussage über Millionenarmee klar;
- russ.-türk.-iran. Gipfel in Teheran.
Thread 👇
(1/25)
Das russische Verteidigungsministerium hat die Ausweitung der Offensive auf allen Frontabschnitten angekündigt. Die „operative Pause“ sei vorbei. Im besonderen Fokus soll offiziell die Ausschaltung der ukrainischen Artillerie stehen, die Donezk unter Beschuss nimmt.
(2/25)
Bemerkenswert war, dass nahezu zeitgleich zu der Ankündigung aus Moskau die „militär-zivile Administration“ von #Zaporizhzhia (also die Verwaltung vom russisch eingenommenen Teil) erklärte, dass „Anfang Herbst“ ein „Referendum über den Beitritt zu Russland“ stattfinden solle
(3/)
Das weckte die Vermutung, dass die in Moskau angekündigte Offensive vor allem auf #Zaporizhia zielen soll, um die gesamte Provinz bis September einzunehmen.
Bereits vor Wochen wurde hierzu gesagt, dass ein Referendum erst komme, wenn die gesamte Provinz unter Kontrolle stehe. 4/
Trotz all dieser Ankündigungen bleibt die Frontlinie aber weiterhin eher statisch.
Die Rede ist von „schweren Positionsgefechten“ ohne tiefe Vorstöße.
Die wichtigste ukr. Verteidigungslinie ist derzeit Bakhmut-Soledar-Sewersk mit einem scharfen Bogen bis nach Slavyansk.
(5/25)
Sewersk bildet also eine Art Verteidigungskeil.
Dementsprechend heftig sind die Kämpfe um die Ortschaft.
Am Montag meldete Luhansk, dass Sewersk unter Kontrolle genommen wurde, allerdings widersprachen auch russ. Kriegsreporter sofort und zum Teil in scharfen Worten…
(6/25)
Tatarsky spottete bsp., dass einige Leute in Luhansk „anscheinend in die Zukunft sehen können“.
Koz schrieb, es sei „verfrüht“ über die Einnahme der Stadt zu sprechen.
Hartschenko stichelte, die Lage bei Sewersk sei „nicht so regenbogenfarben, wie es sich manche wünschen“.
(7/25)
Alle Kriegsreporter stimmten darin überein, dass heftige Kämpfe derzeit in den Walmassiven rund um Sewersk stattfinden.
Jedes Wäldchen sei von ukrainischen Schützengräben durchzogen, jedes Feld von Minenfeldern und Panzerabwehrstellungen.
Schnell Vorstöße seien kaum möglich.
(8/)
Dass die Stadt so erbittert verteidigt wird, wird hauptsächlich mit zwei Gründen verbunden:
a) Sewersk soll so viel Zeit wie möglich rausholen, um die eigentliche Hauptverteidigungslinie der ukrainischen Truppen auf der Linie Slavyansk-Kramatorsk-Bakhmut vorzubereiten…
(9/25)
b) am Mittwoch soll in der Air Base Ramstein in Deutschland die nächste Sitzung der „Waffengeber“ stattfinden, wo über weitere westliche Waffenlieferungen gesprochen werde.
Der Fall von Sewersk dürfe den Gipfel auf keinen Fall überschatten, um die Lieferungen nicht zu gefährden.
An der „Südfront“ zeichnen sich unterdessen weitere ukr. Vorbereitungen für eine großangelegte Offensive auf #Cherson ab.
Zuvor haben verschiedene Militärexperten vermutet, dass Kiew noch vor dem Wintereinbruch eine Entscheidung im #Ukrainekrieg wird herbeiführen wollen.
(11/25)
Kiew fürchtet, dass der Winter den Russen in die Hände spielen könnte, weil sie über die Wintermonate ihre Kontrolle über die eingenommenen Provinzen konsolidieren würden.
Auch die wirtschaftliche Lage könnte sich in UKR im Winter verschärfen👇
(12/25)
Mittlerweile lassen sich zwei Hauptkomponenten identifizieren, wie ukr. Truppen ihre „Herbstoffensive“ vorbereiten.
Erstens, sind es schwere Angriffe auf russische Depots, die auch in den letzten Tagen weitergingen, wenn auch mit einer etwas geringeren Intensität.
(13/25)
Zweitens, versuchen ukr. Truppen derzeit das russische Kontingent westlich des Dnjepr de facto abzuschneiden.
Die gesamte Versorgung läuft dort nämlich über zwei (2) Brücken statt – die strategisch wichtige Antonivka Brücke bei Cherson und das Kahovka-Wasserkraftwerk.
(14/25)
Beides wurde in den letzten Tagen von ukr.Truppen bombardiert – vermutlich mit Hilfe der amerikanischen HIMARS-Systeme.
Am Montag bombardierten ukr.Truppen erst das Schleusentor von Kahovka. Am Dienstag und Mittwoch wurden Raketenangriffe auf die Antonivka-Brücke ausgeführt
(15/)
Das Schleusentor bei Kahovka steht noch, aber die Antonivka-Brücke soll mittlerweile nur schwer befahrbar sein.
Laut der Militärverwaltung wird die Brücke bei weiteren systematischen Angriffen vermutlich komplett zusammenbrechen.
Hier ein Screen. Videos auf Telegram.
(16/25)
Zwar werden russische Truppen auf dem Westufer des Dnjepr auch danach sicherlich nicht einfach hinschmeißen und abziehen, aber die gesamte Logistik wäre erheblich beeinträchtigt.
Russ. Truppen könnten dann nur noch über sogenannte Pontonbrücken versorgt werden.
(17/25)
Für eine potentielle ukr. Gegenoffensive in dem Gebiet wäre das von großem Wert.
Zugleich wird auch in der #Ukraie selbst diskutiert, ob die Personalstärke für eine großangelegte Offensive im Süden überhaupt reicht.
Zumal russ. Einheiten auch Verteidigungslinien ausgebaut haben.
Für Jubel sorgten in der Ukraine in diesem Sinne die Ankündigungen des Verteidigungsministers Reznikov vor einigen Tagen, dass Kiew eine Millionenarmee zusammenstelle, um den Süden zurückzuerobern.
Auch deutsche Medien gaben diese Info.
Hier mehr👇
(19/25)
Einige Tage später sah sich Reznikov gezwungen, sein eigenes Statement klarzustellen. In einem Interview gegenüber BBC Russia erklärte er, dass es sich um ein „Missverständnis“ handelte.
Ukraine werde keine neue Millionenarmee zusammenstellen, sondern habe bereits eine Million.
„Ich formuliere es jetzt (genauer): wir haben heute im Bereich der Verteidigung eine Million Menschen "unter Waffen". Ich meine Armee, Nationalgarde, Territorialmilizen etc.
Das ist die Million, die ich meinte. Nicht dass wir noch eine Million zusammenstellen", so Reznikov.
(21/)
In Teheran fanden unterdessen trilaterale Verhandlungen zwischen Russland, Türkei und dem Iran statt.
Formell ging es dabei "nur" um die Nachkriegsordnung für Syrien, eine potentielle türkische "Militäroperation" dort sowie allgemein die Abstimmung der Politik in Nahost.
(22/25)
Im Hintergrund schwebte aber natürlich permanent der #Ukrainekrieg mit.
Insbesondere ging es dabei um die Frage, ob der #Iran tatsächlich "Hunderte" Angriffsdrohnen an Russland liefern werde, wie US-Quellen kurz zuvor mitteilten.
(23/25)
Laut der NYT geht es potentiell um die Lieferung von 300 iranischen Angriffsdrohnen.
Nach Angaben der CNN waren russische Vertreter bereits zwei Mal innerhalb des letzten Monats im #Iran , um verschiedene Modelle der Drohnen zu begutachten.
(24/25) edition.cnn.com/2022/07/15/pol…
Obwohl bei dem Gipfel nichts offiziell gesagt wurde, gehen auch russ. Quellen mittlerweile davon aus, dass die UAVs geliefert werden.
Russ. Kriegsreporter begrüßten den Deal und erklärten, dass die breite Palette der iran. Drohnen die Offensive erheblich ankurbeln könnte.
(25/25)
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Update #Ukraine
Im Überblick:
- schwere Kämpfe entlang der Front: rus. Vorrücken in Zaporizhya, Donbass und bei Kupyansk gemeldet;
- schwere Positionskämpfe bei Charkiw;
- Kiew blickt mit Sorge nach Washington: Biden gibt Kandidatur auf, Trump stellt sein Team vor
Thread👇
(1/25)
Der #Ukrainekrieg tobt entlang der gesamten Front unvermindert weiter.
Während die Frontlinie entlang des Dnjepr sowie bei Robotyne stabil bleibt, sind russische Sturmtruppen östlich davon überraschend weit an der Zaporizhya-Front auf Velyka Novosilka vorgerückt.
(2/25)
Russ. Truppen arbeiten daran, die Verluste aus dem Sommer 2023 wieder zurückzuholen.
Zuvor sind Urozhaine und Staromaiorske gefallen.
Beide Orte wurden vor einem Jahr verlustreich von ukr. Truppen im Zuge der "Sommeroffensive 2023" erobert.
(3/25)
Update #Ukraine
Im Überblick:
- russ. Truppen rücken entlang der gesamten Frontlinie vor: Vorstöße bei Zaporizhya, Ocheretyne, Torezk und Tschassiv Jar gemeldet;
- schwere Stellungskämpfe bei Charkiw;
- neue Gerüchte um Verhandlungen: angeblich zum Ende des Jahres
Thread👇
(1/25)
Schwere Kämpfe gehen im #Ukrainekrieg unvermindert weiter.
Am Dnjepr ist der lang umkämpfte ukr. "Brückenkopf" bei Krynki offiziell gefallen. Damit endet eine lange, sehr verlustreiche und extrem umstrittene Landungsoperation von ukr. Marines am Ostufer des Flusses.
(2/25)
An der Zaporizhya-Front weiter östlich machen Russen Druck, um weitere Gebiete zurückzuholen, die im Zuge der ukr. Sommeroffensive 2023 verloren wurden.
Am 10. Juli ist Staromaiorske gefallen, am 13. Juli Urozhaine.
Russen hissten ihre Flaggen über den Ortschaften.
(3/25)
Update #Ukraine
Im Überblick:
- schwere Kämpfe bei Ocheretyne: Novoolexandrivka gefallen, H-32-Trasse im Visier;
- ukr. Quellen schlagen Alarm um Torezk;
- systematischer Einsatz von FAB-3000-Bomben begonnen;
- Artillerie-Wettrüsten RUS vs. NATO in vollem Gange.
Thread 👇
(1/25)
Schwere Kämpfe dauern im #Ukrainekrieg weiter an.
Bei Ocheretyne ist Novoolexandrivka gefallen.
Quellen beider Seiten melden, dass russ. Truppen die Ortschaft komplett unter Kontrolle genommen haben.
Aufnahmen: russ. FPV-Angriffe auf US-Bradley und US-Abrams.
(2/25)
Laut dem ukr. Portal DeepState hat sich in Novoolexandrivka eine ähnliche Geschichte wiederholt wie zuvor bei Ocheretyne...nämlich dass einige Truppen geflüchtet sind und andere bei der Rotation mit gezielten Bombardements erwischt wurden.
In jedem Fall ist die Lage prekär
(3/25)
Update #Afrika
Während der #Ukrainekrieg die polit. Schlagzeilen füllt, läuft zur gleichen Zeit geopolitisches Ringen um Afrika. US-Medien sind alarmiert: Washington verliert rasant an Einfluss.
Hauptkonkurrent ist Moskau. Peking könnte die Rolle bald übernehmen.
Thread 👇
(1/25)
Laut US-Medien verschieben sich die Machtverhältnisse in Afrika rasant.
USA verlieren an Einfluss. Moskau und zunehmend Peking übernehmen – teils mit militärischen Mitteln, teils wirtschaftlich.
So schrieb das WSJ Ende Mai,dass die USA den Kontinent an "Putins Russland verlieren“
Der Grund sei eine kurzsichtige Politik: zu großer Fokus auf kurzfristige Sicherheitsinteressen ohne genügend Aufmerksamkeit für „den Aufbau von Demokratie und Institutionen“.
Genau wegen dieser strategischen Lücke stieße Moskau und Peking vor, so das Wall Street Journal.
(3/25)
Update #Ukraine
Im Überblick:
- russ. Truppen rücken bei Ocheretyne weiter vor;
- ukr. Einheiten machen Geländegewinne bei Lyptzi und Vovtschansk;
- Angriffe mit westl. Raketensystemen auf RUS begonnen;
- Friedenskonferenz in der Schweiz: Ergebnisse umstritten.
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(1/25)
Der #Ukrainekrieg tobt unvermindert weiter.
Sowohl bei Robotyne-Verbove als auch in Krasnohorivka konnten ukr. Truppen die Frontlinie endgültig stabilisieren.
Sowohl an den Hotspots als auch an der gesamten 180km-langen Frontlinie dazwischen toben nun schwere Stellungskämpfe
2/25
Schwieriger ist die Lage weiter nördlich.
Westlich von Donezk sind russ. Truppen in Karlivka eingerückt.
Dieser Vorstoß hatte sich bereits vor zwei Wochen angedeutet. Damals blieb die Lage allerdings lange Zeit unklar. Nun ist es wohl doch passiert 👇
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Update #Ukraine
Heute in einem anderen Format: nämlich mit der Frage, ob sich der Panzer als Kampfeinheit in der modernen Kriegsführung ausgelebt hat.
Die Debatte gewinnt an Fahrt.
Panzer sind verwundbar geworden. Gleichzeitig entstehen sonderbare Neukreationen.
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(1/25)
Zunächst als einleitender Rückblick:
Der Panzer galt in den meisten Konflikten vor dem #Ukrainekrieg als die wichtigste und oftmals entscheidende Kampfeinheit am Boden.
Im Laufe des Krieges wurde immer deutlicher, dass diese "Binsenweisheit" in der Form nicht (mehr) stimmt…
(2/)
Zu Beginn des Krieges erlitten russ. Truppen schwere Verluste, als ihre Panzerkolonnen auf Marsch oder bei Stadtkämpfen von mobilen ukr. Panzerabwehreinheiten zerschossen wurden.
Moderne Panzerabwehrwaffen durchschlagen jede Panzerung. Die Panzercrews waren meist chancenlos.
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