Nun hatte ich schon zwei Interviews mit der WELT.
Diese Woche wird es noch ein Radiointerview geben (bald Näheres).
Wie kam es dazu und was ist mir bei Interviews wichtig?
Wird das jetzt zur Regel?
Was ist meine Motivation?
Ein paar meiner Gedanken zur #Wisskomm. 1/9
Warum habe ich bisher nur Interviews bei der Welt gegeben?
Erstmal hatte ich (zumindest vor meinem ersten Interview dort) ansonsten bisher nicht wirklich passende Interviewanfragen 😉 2/9
Viel wichtiger aber:
Weil es thematisch gepasst hat und weil auch sonst die Voraussetzungen gestimmt haben.
So durfte ich die Interviews vor der Veröffentlichung lesen und überarbeiten, so dass letztendlich auch beide Seiten damit zufrieden sind. 3/9
Dazu ist @dschuels ein wirklich sehr guter Journalist, der einerseits gut vorbereitet ist und andererseits trotzdem offen in die Sache hineingeht.
Ich habe schon selber ganz andere Dinge mitbekommen und auch von vielen Kolleg:innen ganz andere Dinge gehört. 4/9
Man muss diesbezüglich auch leider sagen, dass sich auch der ÖRR in dieser Beziehung zT nicht gerade mit Ruhm bekleckert.
Bei manchen Berichten steht die Gesamtaussage leider schon von Beginn an fest. Aber auch hier kommt es sicher stark auf die recherchierende Person an. 5/9
Ganz allgemein kann ich sagen, dass Zeitungsinterviews etc. sicher nicht die Regel werden. Eher wird die Schlagzahl wieder etwas sinken.
Ein Grund dafür ist, dass ich ja bereits einen sehr schönen Job habe und dieser füllt mich auch schon so zu mehr als 100 % aus. 6/9
Für Dinge wie das Twittern oder Interviews bleibt eigentlich kaum Zeit, so dass diese Aktivitäten letztendlich eine Freizeitbeschäftigung sind.
Ein weiterer Grund: Ich will eigentlich nicht unbedingt zu sehr in die Öffentlichkeit, trotz der dann natürlich höheren Reichweite. 7/9
Aber ich finde es sehr wichtig, dass #Wisskomm zu Themen wie Zusatzstoffen gemacht wird und dass es Gegenstimmen gibt, wenn Fakten verdreht werden (das gibt es bei diesem Thema ja leider zuhauf).
Und deshalb mache ich das Ganze natürlich auch weiter. 8/9
Ich werde aber vsl. eher bei Twitter bleiben und nur sporadisch etwas anderes machen.
Zwar ist meine Reichweite so ziemlich begrenzt, aber ich hoffe im Kleinen Impulse zu setzen, die dann auch weitergeführt werden.
Und ich hoffe auf mehr Formate wie maiLab oder @MaiThinkX. 9/9
Kam vielleicht etwas falsch rüber:
Ich wollte eigentlich nur sagen, dass es, selbst wenn die Anfragen dazu da wären, nicht unbedingt jeden Monat ein neues Zeitungsinterview gibt und ich nicht in jedem TV-Bericht auftauche. 10/9
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Einige Hersteller kennzeichnen Essig/Essigessenz mit "biologisch gewonnen".
Warum?
Die entscheidende Komponente von Essig(essenz), die Essigsäure, kann auf zwei Arten hergestellt werden: "Chemisch" oder über Fermentation von alkoholischen Lösungen mit Essigsäurebakterien. ⬇️ 1/6
Die chemischen Prozesse sind sehr divers, bei der fermentativen Herstellung wird immer Ethanol zu Essigsäure oxidiert.
Natürlich hat man durch die Mikroorganismen noch diverse andere Bestandteile.
Daher ist es sicher legitim, auf die fermentative Herstellung zu verweisen. 2/6
Die Formulierung ist hier natürlich der Knackpunkt.
"Biologisch gewonnen" könnte ggf. in Verbindung mit einem Bio-Lebensmittel gebracht werden. Allerdings ist die Aussage bei einer mikrobiologischen Herstellung eigentlich nicht ganz unpassend (wissenschaftlich gesehen). 3/6
Der zentrale Aspekt beim #Separatorenfleisch ist letztendlich die neue Nachweismethode.
Aber wie funktioniert die Methode und wie spezifisch bzw. aussagekräftig ist sie?
Ein Überblick anhand der zur Methode veröffentlichten Studie. 1/19 ⬇️
Die Methode wurde in einem Fachjournal mit Peer-Review veröffentlicht (Wilhelm et al. Food Analytical Methods 2022, 15, 1899-1908).
Das generelle Prinzip ist, ein Bindegewebsprotein nachzuweisen, das nur im Bindegewebe der Bandscheibe und in Knorpeln vorkommt. 2/19
Bei der Gewinnung von Separatorenfleisch werden manuell schwer zu zerlegende Teile der Tiere (wie bspw. die Bandscheibe) unter Druck durch eine Art Sieb gepresst.
An diesem bleiben Knochen hängen und weiche Bestandteile treten aus. 3/19
Nun ein bisschen was zu MOSH & MOAH oder einfacher gesagt, Mineralölkontaminationen in Lebensmitteln, die u.a. @foodwatch_de (s.u.) neulich gefunden hat.
Was sind das für Substanzen, sind sie gefährlich, wie kommen Sie in Lebensmittel und wie lässt sich das verhindern? 1/20 ⬇️
Die Unterteilung der Mineralöle in diese zwei seltsam klingenden Fraktionen basiert auf bestimmten chemischen Merkmalen.
Die Fraktionen sind nicht durch Einzelsubstanzen definiert, sondern es sind sehr komplexe Stoffgemische mit einer großen Vielzahl an Substanzen. 2/20
Die MOSH (mineral oil saturated hydrocarbons) sind Mischungen sog. gesättigter Kohlenwasserstoffe, während die MOAH (mineral oil aromatic hydrocarbons) Mischungen aromatischer Kohlenwasserstoffe sind.
Für die Fans von Strukturformeln (😉) unten mal eine Zusammenstellung. 3/20
Dieser wird wie unten gezeigt ja gerne als unraffiniert und sehr natürlich vermarktet (🙄).
Aber es wird auch häufig gesagt bzw. beworben, dass er gesünder als raffinierter "Industriezucker" sei.
Könnte da was dran sein? ⬇️ 1/17
Zunächst mal: Wie wird Kokosblütenzucker hergestellt?
Für die Gewinnung wird die Blütenknospe der Kokospalme regelmäßig angeschnitten und der austretende Nektar wird gesammelt.
Anbau-/Herkunftsgebiet ist idR Südostasien. 2/17
Nach traditioneller Herstellung wird der Nektar nun eingekocht bis der Zucker auskristallisiert.
Das kann einige Stunden dauern und hinter „schonende Verarbeitung“ würde ich hier zumindest schon mal ein Fragezeichen setzen. 3/17
Aspartam ist ein häufig in kalorienfreien Getränken (siehe Beispiel unten) eingesetzter Süßstoff, über den seit seiner Entdeckung unglaublich viel diskutiert wird und um den sich auch diverse Verschwörungsmythen ranken.
Was ist Aspartam und ist es wirklich so gefährlich? ⬇️1/19
Aspartam zählt zur Zusatzstoffklasse der Süßungsmittel und unter diesen zu den Süßstoffen. Es hat eine ca. 200fach stärkere Süßkraft als Haushaltszucker (Saccharose).
Daher muss man nur sehr geringe Mengen an Aspartam zusetzen, um eine entsprechende Süße zu erzielen. 2/19
Getränke sind wie gesagt ein Haupteinsatzgebiet von Aspartam, denn es hat einen entscheidenden technologischen Nachteil:
Es ist beim Erhitzen nicht sonderlich stabil. Daher eignet es sich bspw. auch nicht für die Verwendung in Backwaren. 3/19
Xylit hat gegenüber #Zucker einige Vorteile und kann diesen teilweise ersetzen. Zudem ist das Verbraucherimage sehr gut, was sicher auch mit der Aufmachung zusammenhängt (s.u.). Was gibt es über Xylit zu wissen und warum ist die Werbung dafür mMn teilweise unpassend? ⬇ 1/12
Zunächst mal die Vorteile: Xylit ist nicht kariogen (bzw. antikariogen), wird nur langsam resorbiert und insulinunabhängig verstoffwechselt. Der Brennwert ist gegenüber Zucker deutlich reduziert. Negativ ist im Prinzip nur eine abführende Wirkung bei übermäßigem Konsum. 2/12
Falls jemand der Name Xylit bekannt vorkommt oder falls jemand denkt, das wäre doch ein prima Süßungsmittel... Xylit ist ein Süßungsmittel, also ein zugelassener Zusatzstoff (E967). Damit wird natürlich nicht geworben, Zusatzstoffe sind ja pauschal böse 🙄 3/12