Heute Themenwechsel: Insekten! Gestern zeigte ich wie sehr Narrative in der Wissenschaftskommunikation unsere Gefühle und Handeln beeinflussen.
Bei Pandemie ist es klar warum es im allgemeinen Interesse ist, dass das nicht schief läuft, aber Insekten? #scicomm /1
Ein voriger Kurator dieses Accounts sprach bereits ausführlich über das gigantische Insektensterben & dessen katastrophale Effekte auf, well, alles. Aber viele von uns denken vielleicht sofort "Insekten, ieeh, sollen die doch sterben ich hasse die Viecher." Das ist ein Problem/2
Allein den "Nutzen" wissenschaftlich erklären ("deficit theory") funktioniert eben nicht.
Hier ist Zusammenarbeit v Wissenschaft, Historikern, Kultur- & Kommunikationswissenschaftlern gefragt.
Denn was formt unsere Eindrücke hier mehr als Populärkultur?/3 insectweek.co.uk/news/royal-ent…
In dieser @royentsoc Diskussion mit @AdamHartScience sprachen wir das an: kommt das Gefühl Marienkäfer sind "gute" Insekten vl mehr von Kinderbüchern& Filmen, als der Wissenschaft? Andersrum kommen auch viele negative Gefühle von Film und Schlagzeilen./4 royensoc.co.uk/event/percepti…
Aber wie viel Wissenschaft steckt in diesen Darstellungen? Manchmal überraschend viel. Einige Kinderbuchautoren waren Hobbyentomologen. Autor von "Alice Hinter den Spiegeln", machte sich für Tierrechte stark, sorgte sich um durch die Industrialisierung schwindenden Lebensraum /5
Insekten waren im seinem viktorianischen England Objekt öffentlicher Faszination, ästhetisch, als Sammlerobjekt (in der Kolonialzeit natürlich nicht unproblematisch - dazu später mehr), sollten uns aber auch als Lehre dienen.
Hier mein Blog dazu: /6 insectweek.co.uk/news/creepy-vi…
Manchmal sind Insekten Stilfigur, wie Liam Hathaway erklärt, Verkörperung sozialer Ängste, so werden sie symbolisch für Bedrohungen, Metaphern die in Schlagzeilen manchermal gezielt negative Emotionen hervorrufen sollen. /7
Hier ist ein Thread zu diesem Thema, wo @Buzz_dont_tweet an einem aktuellen Beispiel öffentliche Mediendarstellung eines Insekt, und deren tatsächlichen Verhalten, auseinanderklamüsert: /8
Genau hier können wir aber effektiv mit der interdisziplinären Kommunikationsarbeit beaonders gut & effektiv ansetzen. Stimmen Darstellung und Biologie überein? @WaspWoman Seirian Sumner macht das schon seit Jahren mit Wespen /9 resjournals.onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.11…
Weil Insekten überall sind, und uns alle betreffen ist es wichtig Menschen dort abzuholen wo sie sind, und bei dem was sie schon interessiert. Hier integrierte ich biodiversity content in eine Kinderbuchausstellung, #histsci & #scicomm meets #kidlit /11 franziskakohlt.com/2018/07/18/ins…
Zusammengefasst haben wir wirklich fast immer super Resultate erzielt: wenn man bei den Emotionen ansetzt, folgt das Verständnis der wissenschaftlichen Fakten, die sonst Abstrakt wirken können, einfacher.Und: Interdisziplinäre Arbeit ist hier nicht optional sondern essentiell/end
Manchmal sind Insekten so Stilfigur, Killerinsekten sind, wie @LiamVIII erklärt, Verkörperung sozialer Ängste. So werden sie symbolisch für Bedrohungen& Insekten als Metaphern sollen so manchermal gezielt negative Emotionen hervorrufen. Gut für weder Mensch noch Tier. /7
Hier ist ein Thread von @Buzz_dont_tweet zu diesem Thema, an einem aktuellen Beispiel, in der öffentliche Mediendarstellung eines Insekts, und deren tatsächlichen Verhalten kollidieren, auseinanderklamüsert: /8
Genau hier können wir aber effektiv mit der interdisziplinären Kommunikationsarbeit beaonders gut & effektiv ansetzen. Stimmen Darstellung und Biologie überein? @WaspWoman Seirian Sumner macht das schon seit Jahren mit Wespen, hier ist ihr paper: resjournals.onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.11… /9
Von ihr stammt auch der IMHO beste #scicomm Artikel ever zu diesem Thema (click here for the science on how to not get stung and why!) /10 theconversation.com/why-wasps-beco…
Weil Insekten überall sind, und uns alle betreffen ist es wichtig Menschen dort abzuholen wo sie sind, und bei dem was sie schon interessiert. Hier integrierte ich biodiversity content in eine Kinderbuchausstellung, #histsci & #scicomm meets #kidlit /11
Zusammengefasst haben wir wirklich fast immer super Resultate erzielt: wenn man bei den Emotionen ansetzt, folgt das Verständnis der wissenschaftlichen Fakten, die sonst Abstrakt wirken können, einfacher. Und: Interdisziplinäre Arbeit ist hier nicht optional sondern essentiell!
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1.1 ⚡️Habt ihr schon mal bemerkt, wie us Ohren in ihrer Form und Größe sind? Die Ohrmuschel hat Nervenverbindungen zum Vagusnerv (rot im Bild).Für nicht invasive Vagusnerv-Stimulation platzieren wir Elektroden in der Ohrmuschel (transkutan = "durch die Haut").
1.2 Vor allem ein Bereich, der sich „cymba conchae“ nennt (dunkelrot im Bild) wird dabei oft benutzt, da er ausschließlich durch den Aurikularast des Vagusnervs (ABVN) innerviert wird. Aber es gibt auch andere Stellen in der Ohrmuschel, die man für eine taVNS nutzen könnte.
Noch ganz kurz zum Thema Energieprojekte. Was ist wichtig, um hier die Akzeptanz zu erhöhen? Das erste ist, Vertrauen zu schaffen, indem Menschen vor Ort mit in das Projekt mit eingebunden sind (Segreto et al., 2020). D.h. eine transparente und klare Kommunikation… (1/7)
… über das Projekt zu ermöglichen, indem man z.B. durch Infoabende oder andere Informationskampagnen veranstaltet und das möglich früh in der Planungsphase eines Projekts (Chodkowska-Miszczuk et al., 2019; Maleki-Dizaji et al., 2020; Segreto et al., 2020). (2/7)
Lokale Aketeur*innen sollten von Anfang an in die Projektentschidungen und -planungsprozesse mit einbezogen werden und in Mitbestimmungsrecht haben (Maleki-Dizaji et al., 2020; Segreto et al., 2020). (3/7)
Ich unterstütze #ichbinhanna #ichbinreyhan! Für mich war die maximale PostDoc Befristungszeit von 6 Jahren auch ein Grund, Deutschland zu verlassen. Auch wenn es in den Niederlanden damals nicht ganz so rosig aussah mit #tenure Chancen. 1/n
An der ersten Uni hier in NL wurde mir mehr oder weniger direkt mitgeteilt dass die Chancen auf eine Entfristung praktisch 0 sind. Ich hatte mich zwar auf eine tenure track Stelle beworben, aber bekam letzten Endes nur einen 1-Jahres-Vertrag angeboten 2/n
Der Vertrag wurde dann später um 3 Jahre verlängert, aber tenure war trotzdem weit weg. Ich hatte mir die formalen Kriterien angeschaut, aber alleine die Drittmittelvorraussetzungen schienen utopisch. 3/n
Was löst das Fallenlassen eines Tampons aus? In diesem Experiment von Tomi-Ann Roberts wurde die Hypothese getestet, dass das Fallenlassen eines Tampons (versus ein Haarclip) zu negativen Reaktionen führt. 1/n onlinelibrary.wiley.com/doi/abs/10.111…
Die Teilnehmenden hatten eine Interaktion mit einer weiteren "Teilnehmerin" (eine Assistentin der Versuchsleitung). In der Interaktion lies die Assistentin "aus Versehen" entweder einen Tampon oder einen Haarclip fallen und steckte ihn ohne Kommentar wieder in ihre Tasche. 2/n
Danach schätzten die Teilnehmenden die andere "Teilnehmerin" ein. In der Tampon-Versuchsgruppe wurde sie als signifikant weniger kompetent und sympatisch eingeschätzt. 3/n
Die Zusammenhänge zum Homeoffice sind auch interessant. Personen, die mehr Zeit pro Woche im Homeoffice arbeiten berichten von weniger Präsentismus 1/n
Durch die Forschung der tollen Kolleginnen Prisca Brosi und @FabiolaGerpott wissen wir, dass Präsentismus auch im Homeoffice existieren kann ("workahomeism") onlinelibrary.wiley.com/doi/abs/10.100…
@FabiolaGerpott Natürlich gibt es hier mehrere Erklärungsmöglichkeiten: 1. Beim Beantworten der Fragen zum Präsentismus (z.B. "Ich habe trotz starker Schmerzen die volle Zeit/Schicht gearbeitet") dachten die Teilnehmenden automatisch nur an die Präsenzarbeit, nicht an das Homeoffice. 3/n
Was denke ich über diese Ergebnisse: Die Befunde zur Relevanz von disclosure spiegeln wieder, was in anderen (meist qualitativen) Studien oft angedeutet wird. 1/n
Entscheidung für oder gegen Abwesenheit von der Arbeit aufgrund von Menstruationsbeschwerden hängt davon ab, ob man den Grund mitteilen möchte, mitgeteilt hat, oder evtl. nicht möchte dass der Arbeitgeber es "erahnen" kann. 2/n
In unserer Studie war disclosure nicht binär (ja/nein), sondern wir nahmen an dass man seiner FK eine gewisse Menge an bestimmten Information geben kann (z.B. die Art des Gesundheitsproblems, die exakten Symptome, die Art und Weise wie man dadurch beeinträchtigt wird) 3/n