Weil sich viele gerade so schön über #Habeck und seine Aussagen zu #Insolvenzen aufregen, anbei mal ein paar Zahlen. Vielleicht trägt das ein bisschen zu Beruhigung und Verständnis bei. (1/6)
Deutschland hat rund 200.000 Unternehmen im Gastgewerbe (Quelle: Dehoga), also Hotels, Restaurants, Bars usw. Während der #Corona-Lockdowns musste ein Großteil davon schließen, hat also keinen Umsatz gemacht. (2/6)
Zählen wir mal die Hälfte der Restaurants nicht mit, weil sie noch Essen zum Abholen angeboten haben, kommen wir immer noch auf 165.000 Unternehmen ohne Umsatz. Wenn es stimmt, dass Habeck so knallhart daneben liegt, hätte es 165.000 Insolvenzen geben müssen. (3/6)
Was sagt der Blick in die Insolvenzstatistik (Quelle: @destatis)? Festhalten: Zwischen März 2020 und Mai 2022 haben 2315 Unternehmen aus dem Gastgewerbe ein Insolvenzverfahren eröffnet. Im Umkehrschluss: 162.685 Unternehmen haben „ohne Umsatz“ überlebt. (4/6)
Ja, es hat sicherlich Schließungen ohne Insolvenzverfahren gegeben. Ja, Insolvenzantragspflicht war zwischenzeitlich ausgesetzt. Aber auf Steigerung der Insolvenzen um 7000% wäre man sicherlich nicht gekommen. Mal ganz davon ab, dass Insolvenz nicht gleich Insolvenz ist. (5/6)
Habecks Ausdrucksweise bei #Maischberger war sicherlich alles andere als klug und Kritik ist durchaus angebracht. Bei den Fakten sollten wir trotzdem bleiben. (6/6)
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Mit der Gefahr, mir eine blutige Nase zu holen – aber ich sehe ein paar Dinge bei der #Gasumlage etwas anders, als sie aktuell diskutiert werden. Es geht um die Fragen, wofür die #Umlage überhaupt da ist und was sie bewirken soll.🧵(1/19)
Bereicherung: Das Framing, das selbst große Teile der Bundesregierung nutzen, hat einen klaren Einschlag, von „bereichern“ und „profitieren“ ist da die Rede. Es stimmt, dass ein Milliardenbetrag über die Umlage auch an Unternehmen geht, die derzeit gutes Geld verdienen. (2/19)
Aber ist das ein Problem? Die Umlage ist natürlich dafür da, Uniper über Wasser zu halten. Es gibt aber noch eine zweite Funktion: Die gestiegenen Gaspreise kommen so schneller bei den Verbrauchern an. Deswegen passt das beschriebene Framing auch nicht wirklich. (3/19)
Eine #Swift-Sperre wird häufig mit einem generellen Ausschluss vom internationalen Zahlungsverkehr für Russland gleichgesetzt. Allerdings ist das nicht korrekt – was ein anderes Licht auf die Debatte wirft. (1/7) @handelsblatt
Swift stellt vielmehr ein Nachrichtensystem dar – ein Whatsapp für Banken, wenn man so will. Ausschluss von Swift wäre sicherlich extrem schmerzhaft, weil Transaktionen nur noch über umständliche Wege wie Fax möglich wären. Aber Finanzströme wären nicht komplett abgeklemmt. (2/7)
Das hingegen wäre über das Korrespondenzbankensystem CHIPS möglich. Die US-Sanktionen gegen russische Banken werden zT über eben jenes System vollführt. Ausgenommen sind bisher allerdings Energielieferungen. Das wäre eindeutig der wirkmächtigere Hebel. (3/7)