Das ist eine weit verbreitete Meinung - aber sie ist falsch. 🧵
1/5: Natürlich muss auch in einem 100% EE-System die Strombereitstellung die Nachfrage decken. Und ja, ALLE 100% EE-Befürworter WISSEN, dass nachts keine Sonne scheint.
2/5: Ein 100% EE-System hat drei Kernkomponenten
1. Viel PV- und Wind-Erzeugungskapazität 2. Kurzzeitspeicher (Pumpspeicher, Batteriespeicher, V2G, Flexible Lasten) 3. Langzeitspeicher (H2, P2G)
3/5: Der Umbau vom bestehenden System erfolgt genau in der Reihenfolge 1. PV- und Wind zubauen 2. Kurzzeitspeicher 3. Langzeitspeicher
Ohne hohe PV- und Windkapazitäten sind Kurzzeitspeicher unnötig.
Erst bei vielen Tagen EE-Überschuss machen Langzeitspeicher Sinn.
4/5: Teure unflexible Grundlastkraftwerke wie AKWs sind in einem modernen 100% EE-System nicht hilfreich, weil es an vielen Stunden im Jahr eine EE-Überversorgung gibt. Man braucht Lückenfüller mit niedrigen Investitionskosten, die von 0 auf 100% regeln können.
Stromsystem der Zukunft: Warum AKWs in einem PV/Wind/Speichersystem nicht mehr viel helfen.
Ein paar Berechnungen mit den Stundenwerten von @AgoraEW von 2021.
🧵
1/5: Die Grafik zeigt eine Stromerzeugungssituation, wenn man den Stromverbrauch 2021 durch Erhöhung der PV Kapazität (Faktor 5), Wind (Faktor 2) und Speichern (500GWh) decken möchte.
500GWh sind ca. 6kWh pro Person in Deutschland. Nicht wenig aber auch nicht utopisch.
2/5: Dieses System benötigt noch 69 TWh aus Gas und Kohle. Speicher liefern 71 TWh. Im Jahr werden 143 Speicherzyklen erreicht.
1/6: Im Windenergie-Bedarfsflächengesetz vom 28. Juli 2022 werden #Bayern 1,8 % der Landesfläche (davon 1,1 % bis Ende 2027 zu erfüllen) für die Bereitstellung als Windenergieflächen zwingend vorgeschrieben.
2/6: Andere Bundesländer müssen bis zu 2,2 % ihrer Landesfläche zur Verfügung stellen. Das ist durchaus angemessen, da natürlich unterschiedliche Bedingungen für Windenergie existieren.
1/6: In der Grafik oben sieht man die Verteilung von Stromverbrauch - PV+Wind für die letzten 365 Tage. Zu keiner Stunde war die Erzeugung aus Wind und PV höher als der Verbrauch.
2/6: Natürlich ist die Grafik mit ein klein wenig Vorsicht zu interpretieren, da z.T. auch schon Wind+PV abgeregelt werden, weil bestimmte Erzeuger nicht vom Netz gehen (können).
Ich hatte heute schon einen Tweet zu "aber nachts scheint keine Sonne". 😉
Mal ein Anlass, sich die Wirtschaftlichkeit von Tag/Nacht-Speichern bei PV anzuschauen. 🧵
1/5: Datengrundlage sind die Stundendaten von @AgoraEW seit 1.3.2022.
Folgende Annahmen:
a) Am Tag bei PV-Ertrag (>10.000 MW) wird in der Stunde mit dem niedrigsten Preis geladen.
b) Entladen wird bei PV-Ertrag < 1.000 WM in der Stunde mit dem höchsten Preis.
2/5: Die durchschnittliche Preisdifferenz lag bei 175€/MWh.
Jetzt ist mehr als ein halbes Jahr vorbei. Zeit für einen Faktencheck. 🙂
1/8: Schaut man sich die Stromerzeugungsmengen von 01-07/2021 im Vergleich zu 01-07/2022 an, ergibt sich folgendes Bild:
PV und Wind (+19TWh)
Wasserkraft, Biomasse, Gas (-7,5TWh)
Steinkohle und Braunkohle (+16TWh)
Kernenergie (-19TWh)
2/8: Und obwohl der Verbrauch um 18TWh zurückgegangen ist, wurden insgesamt 7,6TWh mehr Strom erzeugt. Das hat mit dem gestiegenem Export insbesondere nach Frankreich zu tun.
Um allen Politikern der @CSU klar zu machen, wie SINNFREI der Bundesländervergleich mit ABSOLUTEN Zahlen ist, habe ich hier mal PV und Wind von #Bayern und #China verglichen.
Man sieht ganz klar, dass #Bayern noch gewaltig zulegen muss. 🤡
Natürlich ist dieser Vergleich völliger Unsinn. EE-Ausbau benötigt Fläche. Daher muss das größte Flächenland auch den höchsten Bestand an EE aufweisen.
Normiert man die Zahlen auf die Fläche, sieht esfür #Bayern viel besser aus:
Doch ein Problem bleibt. Der absolut ungenügende Ausbau der #Windenergie. Das ist aus zwei Gründen problematisch:
a) Windenergie liefert ungefähr doppelt so viel Energie/kWp wie PV
b) Windenergie liefert im Winter.