1/9: Die Grafik oben zeigt vereinfacht ein altes Stromsystem. Man hat eine schwankende Last. Diese versucht man über verschiedene Kraftwerkstypen (Grundlast, Mittellast, Spitzenlast) zu decken.
2/9: Grundlastkraftwerke sind meist teuer in der Investition aber haben niedrige Grenzkosten. Bei uns sind das AKWs und Braunkohle.
Spitzenlast ist meist umgekehrt. Niedrige Investitionskosten aber hohe Grenzkosten.
3/9: Fügt man in dieses System PV und Wind hinzu, wird ein Teil der bisherigen Erzeugung verdrängt.
Die Grafik zeigt die Situation 2021. Je nach Erzeugungssituation greifen EE schon in den Grundlastsockel.
4/9: Steigert man die EE-Kapazität durchdringen PV und Wind den Grundlastsockel z.T. bereits komplett und es gibt bereits EE-Überschüsse.
Der Grundlastsockel ist kein Grundlastsockel mehr sondern entspricht vom Lastgang eher Mittel oder Spitzenlast.
5/9: Überschüsse kann man abfangen, wenn man einen Speicher dem System hinzufügt. Der Grundlastsockel reduziert sich dadurch weiter.
6/9: Mit weiterem Ausbau wird der Grundlastsockel immer weiter gefüllt. Es ergeben sich EE-Überschüsse, die man nicht abregeln muss.
Unflexible Grundlastkraftwerke wie AKWs sind in einem solchen System nicht hilfreich. Sie verschärfen das Problem des Überangebots.
7/9: Man kann theoretisch auch mit AKWs dekarbonisieren. Doch eine Kombination AKWs + EE ist nicht sinnvoll.
In meinen Augen gibt es den Weg:
a) PV/Wind + Kurzzeitspeicher + H2/P2G-Kraftwerke
b) AKWs + Kurzzeitspeicher + H2/P2G-Kraftwerke
8/9: Ich denke, das wissen auch alle AKW Befürworter. Nicht umsonst gibt es z.B. in Frankreich eine sehr große Anti-EE-Lobby.
Deutschland hat den EE-Weg eingeschlagen. Angesichts der #Klimakrise sehe ich keine Alternative als diesen Weg entschlossen weiterzugehen.
9/9: Sicherlich kann man noch über eine Laufzeitverlängerung diskutieren. Diese dürfte jedoch auf keine Fall dazu führen, dass der EE-Ausbau wie in der Vergangenheit verzögert wird. #AKW-Neubau ist in einem EE-dominierten Zielsystem sinnfrei.
PS: Beim Tweet 6/9 muss es natürlich heißen:
"Es ergeben sich EE-Überschüsse, die man abregeln muss."
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Der hohe Fleischkonsum hat erhebliche ökologische Auswirkungen. Doch das staatliche bayerische Kompetenzzentrum für Ernährung (KErn) versucht genau dies in seinem "Faktencheck" klein zu reden:
"Ein Flug nach Sydney ist viel schlimmer" 🙄 ➡️
Das stimmt zwar von den Zahlen. Dennoch ist auch der Klimafußabdruck des Fleischkonsums (~400 kg CO2e/a) nicht unerheblich. Fleisch ist neben dem Konsum von Milchprodukten der Nahrungsbestandteil mit dem größten Klimafußabdruck. ➡️
Bedenklich an dieser Argumentation ("Fliegen ist viel schlimmer") ist aber, dass sie 1:1 auf alle anderen Bereiche ausgedehnt werden kann. Man wird immer was "schlimmeres" finden.
Und wenn man gar nichts mehr geht, kann man "aber China" brüllen. ➡️
Manche schreiben Studien und lassen Modelle laufen, aber Atomlobbyist Peters reicht ein Twitter 🧵 um zu "errechnen", dass die sechs AKWs zu einem Strompreisrückgang von 50-70% führen würden. 😅
Na ja, schauen wir uns den 🧵mal an. ➡️
Peters nimmt an, dass die AKWs "hauptsächlich" Gas ersetzen. Das ist schon mal eine gewagte Annahme.
Mit dieser fragwürdigen Annahme kommt Peters zum Schluss, dass sich mit den 60 TWh AKW Strom "bis zu 150 TWh" Gas ersetzen ließen.➡️
Den absoluten Vogel schießt Peters jedoch mit dem nächsten Tweet ab. 150 TWh Gas entsprächen 60 Mt CO2. Da hat Peters offenbar das "eingesparte" Gas mit dem CO2-Faktor von Strom aus Gas multipliziert. 🙈 ➡️
Das ist eine weit verbreitete Meinung - aber sie ist falsch. 🧵
1/5: Natürlich muss auch in einem 100% EE-System die Strombereitstellung die Nachfrage decken. Und ja, ALLE 100% EE-Befürworter WISSEN, dass nachts keine Sonne scheint.
2/5: Ein 100% EE-System hat drei Kernkomponenten
1. Viel PV- und Wind-Erzeugungskapazität 2. Kurzzeitspeicher (Pumpspeicher, Batteriespeicher, V2G, Flexible Lasten) 3. Langzeitspeicher (H2, P2G)
Stromsystem der Zukunft: Warum AKWs in einem PV/Wind/Speichersystem nicht mehr viel helfen.
Ein paar Berechnungen mit den Stundenwerten von @AgoraEW von 2021.
🧵
1/5: Die Grafik zeigt eine Stromerzeugungssituation, wenn man den Stromverbrauch 2021 durch Erhöhung der PV Kapazität (Faktor 5), Wind (Faktor 2) und Speichern (500GWh) decken möchte.
500GWh sind ca. 6kWh pro Person in Deutschland. Nicht wenig aber auch nicht utopisch.
2/5: Dieses System benötigt noch 69 TWh aus Gas und Kohle. Speicher liefern 71 TWh. Im Jahr werden 143 Speicherzyklen erreicht.
1/6: Im Windenergie-Bedarfsflächengesetz vom 28. Juli 2022 werden #Bayern 1,8 % der Landesfläche (davon 1,1 % bis Ende 2027 zu erfüllen) für die Bereitstellung als Windenergieflächen zwingend vorgeschrieben.
2/6: Andere Bundesländer müssen bis zu 2,2 % ihrer Landesfläche zur Verfügung stellen. Das ist durchaus angemessen, da natürlich unterschiedliche Bedingungen für Windenergie existieren.