(1/5) #BrasilDaEsperanca
in meiner zweiten heimat brasilien wählen dieses wochenende 156 millionen brasilianer:innen einen neuen präsidenten. wahrscheinlich wird es sich zwischen @LulaOficial und #Bolsonaro entscheiden. ich bin sooo gespannt.
(2/5)
der rechtspopulistische amtsinhaber Jair Bolsonaro hat sich bisher vor allem durch seine rassistischen, frauenfeindlichen und homophoben äusserungen hervorgehoben. ausserdem gab es unter seiner präsidentschaft die grössten waldrodungen in brasiliens geschichte. #EleNao
(3/5)
doch auch sein herausforderer Luiz Inácio Lula da Silva kurz Lula, der bereits von 2003 bis 2011 präsident war, hat eine dunkle vergangenheit: das gründungsmitglied der brasilianischen arbeiterpartei wurde 2017 wegen geldwäsche und korruption zu ursprünglich 12 jahren
(4/5)
gefängnis verurteilt. er saß davon 580 tage in haft bis das oberste gericht brasiliens das urteil aus formellen gründen aufhob. angeblich gab es illegale absprachen zwischen einem richter (der später von bolsonaro zum justizminister ernannt wurde) und der staatsanwaltschaft
(5/5)
in den umfragen liegt aktuell Lula deutlich vor bolsonaro. trotz der undurchsichtigen vergangenheit und der tatsache, dass er in seiner ersten präsidentschaft auch viele fehler gemacht hat, sehen ihn viele brasilianer:innen als bessere alternative zum rechtspopulisten.
freunde aus brasilien schreiben gerade:
„Lula 47,8% Bolsonaro 43,7%
Noch nicht ganz ausgezählt
Also 2. Runde am 30. Oktober
Regional aber ganz viele Senatoren die Bolsonaro nahe stehen. Selbst wenn Lula im 2. Wahlgang gewinnt, wird das Regieren mehr als schwierig.“
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(1/14)
ich habe gerade bei twitter einen interessanten medizinischen beitrag gelesen, der mich an einen notfallpatienten erinnert hat. #NEFlive
wir werden am nachmittag zu einem patienten mitte 40 alarmiert. die ehefrau berichtete der leitstelle, dass ihr mann nach der einnahme
(2/14)
einer schmerztablette wegen rückenschmerzen plötzlich verwirrt und unruhig sei und fürchterlich schwitze. bei unserem eintreffen imponiert folgende situation:
A: frei
B: AF 24 / Min. sonst ok
C: HF 140 bpm, RR 170/90 mmHg
D: motorisch unruhig, tremor der hände
E: T = 38,7
(3/14)
die anamnese durch die frau ergab, dass ihr mann 20 mg escitalopram aufgrund einer depression und bei rückenschmerzen neben 3x 600
mg ibuprofen seit gestern auch 100 mg tramadol einnehme.
mein verdacht wurde durch den patellarsehnenreflex bestätigt
‼️
(1/4) #Fieber#Intensivmedizin#FOAM
wenn während einer erkrankung die körpertemperatur über 38°C steigt, sprechen wir von fieber. fieber ist an sich keine krankheit, sondern eine reaktion des körpers auf bspw. infektionen, die für die immunabwehr wichtig ist. ob fieber nun eher
(2/4)
ein epiphänomen und damit nur ein zeichen von einer krankheit oder aber ein direktes und lohnendes ziel therapeutischer interventionen darstellt, ist nicht klar. insofern ist es fraglich, ob es vorteilhaft ist, fieber durch antipyretika oder kühlung zu senken.
(3/4)
eine metaanalyse fand nun dafür bei erwachsenen patient:innen keine belege. untersucht wurden 42 studien mit 5140 teilnehmern:innen. in der gesamtschau ließ sich aus den daten kein beleg ableiten, dass eine fiebersenkung das sterberisiko reduziert.
(1/6) #NEFlive#Rettungsdienst#Notfallpass
dieser tweet entsteht aus guten gründen:
ich hatte bei einem einsatz einen bewusstlosen rennradfahrer, der auf einem fahrradweg neben seinem bike lag. niemand hatte gesehen, was ihm passiert war.
(2/6)
durch die aktivierung des "notfallpass" in seinem smartphone konnten wir diesem viele wichtige und letztlich auch hilfreiche informationen entnehmen. bitte nutzt diese funktion in euren smartphones !!!
eine kurzanleitung zu iOS und android habe ich diesem tweet angehängt...
(3/6)
erstellen des notfallpass in iOS:
öffne die "health-app" > "übersicht" > oben rechts "profilbild" > "notfallpass" > "bearbeiten" > aktiviere "im sperrzustand zeigen" > gib alle wichtigen infos (erkrankungen, allergien, medis etc) inkl. telefonkontakte ein > "fertig"
(1/4) #NEFlive#Notfallsanitäter
heute begleitet uns eine NFS-azubi auf dem NEF. beim checken des EKG kommen wir auf die einzelnen messparameter zu sprechen. dabei fällt die frage, was PI auf dem monitor bedeutet.
(2/4) #Infotweet
der perfusionsindex PI ist ein nummerischer wert, der dem pulsatilen blutfluss an der sensorposition entspricht. er berechnet sich aus dem quotienten des pulsatilen zum nicht-pulsatilen anteil des pulses.
(3/4)
oder anders ausgedrückt, dem blutvolumen, das pro zeiteinheit durch ein organ oder ein biologisches gewebe fliesst. es handelt sich dabei um einen relativen wert, der von patient:in zu patient:in und je nach sensorposition variiert.
(1/7) #Intubation#DifficultAirway
ich bin seit langem mal wieder im OP und freue mich, dass eine meiner lieblings-assistentinnen im nachbarsaal narkose macht. wir verstehen uns sehr gut und unternehmen auch ab und an privat etwas zusammen. wir stehen also kurz vor 7:30 uhr am PC
(2/7)
am stützpunkt des OP und warten gemeinsam, dass unsere patient:innen von den stationen gebracht werden. ihr erster patient habe laut prämedikationsprotokoll einen „schwierigen atemweg“. wir geben einer #OhGottPJ und einem NFS-azubi bescheid und gehen gemeinsam nochmal
(3/7)
unseren standard für solche situationen durch. wir vereinbaren, dass sie mich informiert, wenn sie die narkose einleitet, damit ich dazukommen kann. wir nutzen das setting, um für alle teaching zu betreiben. der patient wurde in verbesserter jackson-position gelagert ✔️
(1/4) #Prämedikationsambulanz
in der prämed-ambulanz sitzt eine ältere dame. sie hat sich bei einem sturz den unterarm gebrochen. es ist bereits der 3. sturz und die 2. fraktur innerhalb der letzten 12 monate. im gespräch kommen wir auch auf ihre medikamente zu sprechen.
(2/4) #Polypharmazie
„nach dem ersten sturz hatte ich schmerzen am steißbein. ich habe ibuprofen und einen magenschutz erhalten. nach dem 2. sturz und der hüftoperation konnte ich ohne schlafmittel nicht mehr einschlafen.“ berichtete sie mir. hinzu kommen ihre blutdrucktabletten.
(3/4) #Deprescribing
letztlich nimmt sie 7 tabletten täglich. etwa 20% aller patient:innen nehmen dauerhaft drei oder mehr medikamente täglich ein. ob diese polypharmazie langfristig den patient:innen mehr nützt als schadet, kann bis dato immer noch nicht belegt werden.