Wie ist #ImWestennichtsNeues? Kritik aus der Sicht eines #WW1 Historikers (und der Versuch, nicht zu Spoilern): Der Film ist drastisch in der Todesdarstellung, bombastisch bei den Schlachtszenen - und ganz weit weg von #Remarque|s Original.
Bemerkenswert ist die harte Kritik 1/8
die der Film teils bekommen hat: "Schlachtplatte mit ästhetischem Topping" (FAZ). Wenn man akzeptiert, dass Regisseur Berger das Original als Anregung nehmen darf & die Logiken von Netflix ein anderes Erzählen nötig machen, kann man mit dem Film umgehen.
Die Schlachtszenen...2/8
sind apokalyptisch: Der Tod kommt vom Himmel, MG, Panzer, Dolch, Spaten. Flammenwerfer grillen Soldaten, die durch Schlamm, Wunden, Schreien kaum noch als Menschen erkennbar sind. 1930 war Soldat sauberer. - Effekt: Max. Distanzierung von der Welt des Friedens, die wir kennen.3/8
Wie immer dienen Landschaften als Medium der Kriegserfahrungen; das war schon 1914-18 so. Totale Zerstörung zeigt Verwundbarkeit Mensch, Granatloch Gefahr, Vogelsingen verweist auf Frieden, Frühling auf Überleben/Auferstehung.
Wer sich dafür interessiert: ↘️ 4/8
Was fehlt, was es bei Remarque gibt? U.a. der Uffz Himmelstoß, der die Rekruten bei der Ausbildung in der Heimat quält & Symbol des "Militarismus" im Kaiserreich ist - schade! Auch die Trichterszene, in der Bäumer frz Soldaten tötet, wirkt knapp eingebaut. 5/8
Anerkennung verdient die Detailarbeit der Filmmacher: Es ist schwer, eine vergangene Lebenswelt histor korrekt aufzuführen.
Man kann natürlich hier und da kritikastern: Der Grabenausbau ist für 1918 viel zu gut; der frz Panzer Saint-Chamond hatte anderes Laufwerk und konnte 6/8
Graben-Hindernisse kaum überwinden. Korrekt dargestellt aber die Verwundbarkeit des Panzers. Der Waffenstillstand war um 11h frz Zeit und 12 Uhr deutscher Zeit (auf dem Original des Waffenstillstandsdokuments ist handschriftlich übrigens explizit „heure française“ vermerkt). 7/8
Fazit: Der Film zeigt Krieg als Schleim, drastisch, eklig, brutal, im totalen Kontrast zur friedlichen Welt, die wir kennen.
Puh, es gäbe noch so viel zu sagen, aber ich mache hier mal Schluss, ist ja Wochenende...
#Luftkrieg in der #Ukraine: Ein Oberst i.G. des Kommando #Luftwaffe hat gestern im #ZMSBw ein Zwischenresümee gezogen und erste Lehren aufgezeigt. Moderner Krieg braucht "Munition, Munition, Munition".
Die zentralen Punkte für #miltwitter & Co:
1/ Kriegsverlauf - 4 Phasen: schnelle RUS Operation vs. Kiew, die rasch scheitert; Operationen Südosten (Landbrücke Krim) & Norden (Kiew, Charkiw); Offensive Donbass; jetzt: Abnutzungsschlacht „wie im Ersten Weltkrieg“.
RUS Planungen: schneller Sieg, daher zu viele Fronten.
2/ Überblick Luft: Seit Beginn des Krieges "erstaunlich geringer" Einsatz von Fliegern. UKR Luftwaffe in ersten Tagen nicht zerstört. UKR Strategie möglicherweise: denial of air superiority (frei nach Corbett, sea denial) durch hochmobile Luftabwehr, auch aus dem Westen.