Keiner, der noch keine Stellung bezieht zu Klimawandel und Zerstörung aller Ökosysteme, kann sich Kritik erlauben. Der Grund, warum die einen immer lauter werden, ist die Ruhe der anderen, das Schweigen der anderen.
➡️ Tut etwas!
Die systemische Psychologie spricht von Symptomträgern: Verhält ein Kind sich immer erratischer und aggressiver, macht es keinen Sinn, das Kind zu maßregeln, nur vom Kind zu verlangen, sein Verhalten zu ändern.
➡️ Tut etwas!
Sein Verhalten ist das Symptom eines dysfunktionalen Systems, einer dysfunktionalen Familie, Schule, Gleichaltrigengruppe. Alle müssen Verantwortung übernehmen, ihr Verhalten ändern. Man kann nicht nichts tun und zugleich fordern, das Kind möge still sein.
➡️ Tut etwas!
Der Philosoph Konrad Ott hat geschrieben: "Ein wenig mehr Engagement vieler Bürger wäre wohl besser als ein Höchstmaß an Engagement einer Minderheit, die von außen leicht als 'idealistisch' oder 'radikal' abgestempelt werden kann."
➡️ Tut etwas!
Zweites Newton'sches Gesetz:
Wirkt auf einen Körper keine Kraft, erfährt dieser auch keine Beschleunigung, sondern bewegt sich mit konstanter Geschwindigkeit.
Aber die Geschwindigkeit ist viel zu langsam.
Wir alle haben jetzt eine Beschleunigungsverantwortung.
One of the findings of your social-change-lab study regarding #JustStopOil is: "The number of people saying that they were likely to engage in some form of climate action over the next 12 months increased from 8.7% to 11.3% over a 3-week period."
That's something positive of course!
But then you go on to say:
"Results showed that after the first week of protests, on Saturday 9th of April, the public’s sentiment on the contribution of fossil fuels towards climate change was up by 2.8 percentage points, from 68% ...
Hallo @MuellerTadzio, ich finde deine Argumentation für Straßenblockaden und Sabotage nicht nur unzureichend, sie schadet auch direkt unserem Anliegen und macht mich wütend. Hier die Gründe:
Unsere ständige Bemühung, mehr Menschen für Demonstrationen, Petitionen, alle möglichen Aktionen zu gewinnen, wird von dem, auch von dir wieder und wieder geäußerten Satz ”Alles, was wir bisher gemacht haben, hat nichts gebracht” durchkreuzt. Bringt ja eh alles nichts!
Das Letzte, was wir in dieser Situation brauchen, ist ein demokratischer Defätismus. Eine selbstkonstruierte Ohnmacht. Die Bankrotterklärung des Citoyen als Geburtsurkunde des radikalen Aktivisten. Man muss verschiedene Protestformen nicht gegeneinanderaussspielen.
Wir leben in einem "Patriarchat", einer "patriarchalen Gesellschaft", einem "patriarchalen System": Die Behauptung zieht sich durch viele Kommentare im zitierten Thread. Ich glaube, dass die genannten Begriffe eine vielfältige, widersprüchliche Realität unzulässig homogenisieren.
Zunächst einige Argumente, die die Behauptung/Begriffe scheinbar stützen: 1) Soziale Ungleichheit (Besitz, Gehälter), 2) Ungleiche Machtverteilung (Spitzenpositionen in Wirtschaft und Politik), 3) Ungleiche Kinderfürsorge, 4) Sexuelle Belästigung und Gewalt (→ Me too Bewegung).
Dem stehen gegenüber: 1) Länder wie Deutschland oder Schweden haben die rechtliche Diskriminierung beseitigt. 2) Literatur, Filme, Kunst, politische Programme usw. propagieren großteils Gleichstellung. 3) Viele Familien (in Schweden fast alle) erziehen Kinder zur Gleichstellung.
Wir könnten heute die Diskriminierung von Frauen und Nicht-Weißen vollständig überwinden, ohne den Klimawandel und die Zerstörung natürlicher Lebensräume ein bisschen zu bremsen. Unser gegenwärtiger Wohlstand hängt von fossilen Energien ab - das reicht zur politischen Blockade.
Natürlich sind Kolonialismus, Sklaverei, die Benachteiligung von Frauen und die Idee unbeschränkter Naturbeherrschung historische Entstehungsbedingungen "der Klimakrise" - jedoch auch von Rechtsstaat, Demokratie, moderner Medizin usw. Darum sind sie nicht "die Wurzeln" von allem.
Geschichte wird hier reduziert auf die Wirkung von "Macht-Hierarchien". Da sind aber auch unendlich viele andere historische Bedingungen: die Aufklärung, der Aufstieg der modernen Wissenschaften, die menschliche Erfindungsgabe, der erfolgreiche (linke) Kampf gegen Hunger und Not.
Luisa Neubauer: "Die Wurzeln der Klimakrise liegen in Macht-Hierarchien von Männern über Frauen, von weißen Menschen über People of Colour, von Männern über die Natur."
1) Faktisch: Ich halte die Analyse für falsch. Die Industrialisierung beruhte auf der Verfügbarkeit von Steinkohle, später auch Öl. Es wurde keine rassistische und sexistische Wahl getroffen, hätte keine antirassistische, antisexistische Alternative gegeben.
Effektive erneuerbare Energien sind Produkt der (fossilen) Industrialisierung, hätten nicht Voraussetzung einer (nachhaltigen) Industrialisierung sein können. Heute wird die fossile Abhängigkeit auch von Regierungschefinnen und Nicht-Weißen in Regierungen und Konzernen gefördert.
Die Diskurse von Kolonialismus, Sklaverei, Nationalsozialismus und anderen menschenverachtenden Systemen haben eine Vielzahl von Wörtern hevorgebracht, die mit schlimmster Herabsetzung, Misshandlung und Mord verbunden sind. Um die Erinnerung ...
an diese Verbrechen wachzuhalten (und auch den gegenwärtigen diskriminierenden Gebrauch dieser Wörter zu kritisieren), muss es möglich sein, die Wörter in Wissenschaft, Literatur, Journalismus, Kunst, Comedy und musealen Dokumentationen zu verwenden - in allen Kontexten, die ...