Update #Ukraine
Im Überblick:
- schwere russ. Raketenangriffe am Montag;
- ukr.Truppen attackieren russ. Schwarzmeerflotte, Moskau setzt "Getreidedeal" aus;
- USA beschleunigen Verlegung von modernisierten A-Bomben in die EU;
- Warum der November interessant wird.
Thread👇
(1/25)
Russische Truppen haben am Montag erneut Dutzende schwere Raketenangriffe quer durch die Ukraine ausgeführt.
Offensichtlich gab es mindestens drei Wellen an Drohnen, Raketen und Marschflugkörpern, die auch seegestützt aus dem Schwarzmeer abgefeuert wurden.
(2/25)
Zahlreiche ukrainische Regionen, darunter Lwiw, Mykolaiv, Kiew, Odessa meldeten schwere Angriffe auf Objekte der Stromversorgung, darunter Strom-, Umspann- und Unterwerke.
Zu einem gesonderten Ziel wurden Umspannwerke, die den Strom von Wasserkraftwerken des Dnjepr weiterleiten.
Der Schaden soll insgesamt die Maßstäbe der Angriffe vom 10./11. Oktober sogar übertroffen haben.
In Dutzenden ukrainischen Städten fiel die Stromversorgung aus.
Die ukr. Eisenbahn meldete das Umsteigen auf Dieselloks, weil Elektroloks nur noch teilweise einsetzbar seien.
(4/25)
In Kiew wurde laut ukr.Journalisten ein nicht näher erläutertes "Objekt" getroffen, wonach 350k Menschen von einem Moment auf den nächsten ohne Strom blieben.
Laut Kiewer Energieversoger werden "auf unbestimmte Zeit beispiellose Notfallbeschränkungen im Energiesektor eingeführt".
Ukr. Ministerpräsident Schmyhal meldete, dass 18 Objekte in 10 Regionen getroffen wurden.
Zugleich betonte er, dass ukr.Flugabwehr 44 von 50 Raketen abgeschossen habe.
Die Zahlen sorgten im Netz zunächst für Spott, weil man sich fragte, wie 6 Raketen 18 Objekte treffen können. 6/
Hinter dieser Zahlenkuriosität liegt vermutlich eine sprachliche Ungenauigkeit von Schmyhal, denn in dem Bericht der ukr.Armee ist die Rede nicht allgemein von Raketen, sondern explizit von 44 Marschflugkörpern vom Typ X-101/X-555.
Andere Raketen und Drohnen wurden nicht erwähnt.
Wie viele Raketen und Drohnen Russland insgesamt schickte und wie viele davon abgefangen wurden, bleibt nicht eindeutig.
Auch die deutsche IRIS-T war wieder im Einsatz.
Hier einige Screens ihrer Arbeit.
Das Video dazu sowie alle anderen Videos wie gehabt bei mir auf Telegram
8/25
Die ukrainische Armee führte ihrerseits am Samstag einen umfangreichen Angriff mit Flug- und Wasserdrohnen auf die russische Schwarzmeerflotte in Sewastopol aus.
Die russische Flugabwehr und Helis waren laut Augenzeugenberichten stundenlang im Einsatz.
(9/25)
Kiew hat die Verantwortung für den Angriff offiziell nicht übernommen, allerdings geht man doch stark davon aus, dass es die ukr. Armee war.
Die New York Times schrieb fast sofort, dass ukrainische Truppen diesen Angriff mit westlichen Drohnen ausgeführt haben.
(10/25)
Seltsamerweise kann ich den Original-Artikel von NYT nicht mehr finden. Nur zitiert.
Ob die NYT den Artikel gelöscht, verändert oder "versteckt" hat, ist mir persönlich etwas unklar.
Falls Jemand dazu mehr weiß oder den Text parat hat, gerne her damit! 11/ english.almayadeen.net/news/politics/…
Auch ukrainische Offizielle gaben recht offen zu verstehen, dass es eine erneute Operation von ukrainischen Truppen war.
Berater des ukr. Innenministeriums Geraschenko resümierte auf seinen sozialen Netzwerken darüber, welche Schiffe wie stark erwischt wurden.
(12/25)
Später veröffentlichten UKR ein Video, das u.A. von einer der eingesetzten Wasserdrohnen aufgenommen wurde.
Einige ukr. Quellen sprachen von vier "versenkten" Schiffen, was allerdings unwahrscheinlich bleibt, da dann Schiffswracks mitten im Hafen von Sewastopol liegen müssten 13/
Sowas ließe sich nicht verheimlichen.
Russische Quellen sprachen von drei beschädigten Schiffen.
Bei den eingesetzten (U-)Wasserdrohnen handelt es sich vermutlich um solche Teile 👇
Eine (U-)Wasser-Kamikaze-Drohne.
Diese Fotos stammen vom 21. September.
(14/25)
Schon damals versuchten ukrainische Truppen anscheinend eine ähnliche Attacke. Aus unbekannten Gründen verloren sie die Kontrolle über die Drohne, sodass sie lenkunfähig an der Krim-Küste angeschwemmt und von den Russen eingesammelt wurde.
(15/25)
Als Reaktion auf die Sewastopol-Attacke setzte Moskau nun den sog. "Getreidedeal" aus.
Begründet wird dies u.A. damit, dass auch diejenigen Schiffe im Visier des Angriffes waren, die bei der Umsetzung des Deals eingesetzt würden.
Die Reaktionen im Westen und Kiew waren empört.
Zugleich bleibt die praktische Folge erstmal unklar.
Laut übereinstimmenden Berichten setzen Schiffe die Getreideausfuhr trotz des rus.Ausstiegs ungehindert fort.
Die Rede ist mittlerweile von 12 bis 14 Getreidefrachtern, die Odessa verlassen haben.
Moskau reagierte bislang nicht
Die USA wollen unterdessen die Verlegung ihrer modernisierten Atombomben vom Typ B61-12 in die EU beschleunigen.
Ursprünglich sollten sie im Frühjahr 2023 in Europa ankommen.
Nun sollen sie schon im Dezember in europäische Länder verlegt werden.
(18/25) politico.com/news/2022/10/2…
Zur Erinnerung.
Bereits Anfang Februar wurde berichtet, dass die USA 500 modernisierte B61-12 herstellen und 100 davon in die EU verlegen wollen.
Die Bomben haben u.A eine erhöhte Bunkerbrecherfähigkeit etwa für einen "Enthauptungsschlag"
Mehr dazu hier👇
Schließlich ein Vorausblick in den November. Da könnten einige interessante Tendenzen anstehen.
So endet zum 1.November in Russland formell die Teilmobilmachung...allerdings beginnt gleich ab dem 01.11. die reguläre "Herbst-Einberufung" für den regulären Wehrdienst.
(20/25)
Es kann also nicht ausgeschlossen werden, dass die Aufstockung russischer Truppen im Ukrainekrieg trotz des formellen Endes der Mobilmachung weitergeht, wenn die regulären Wehrpflichtigen direkt oder indirekt für den Krieg eingesetzt werden.
(21/25)
Am 8.November blicken wir auf die USA, wo die #MidTerms22 stattfinden werden.
Kiew schaut schon seit Längerem mit Bange auf dieses Datum.
Einige Republikaner deuteten an, dass sie die massive Hilfe an die #Ukraine im Falle ihres Sieges "überdenken" könnten.
(22/25)
Die Umfragen sind bislang allerdings nicht eindeutig. Manche sehen die Republikaner klar im Aufwind und sprechen davon, dass diese sich sowohl den Senat als auch das Repräsentantenhaus holen könnten.
Andere rechnen den Demokraten einen knappen Sieg im Senat zu.
(23/25)
Am 15. November findet der G20-Gipfel statt und Russland ist explizit NICHT ausgeladen.
Reale politische Entscheidungen sind dort zwar nicht zu erwarten, im Fokus steht eher die Symbolik.
Es bleibt allerdings auch unklar, ob Putin persönlich hinreist oder bsp. "nur" Lawrow.
24/25
Laut US-Medien bemüht sich das Weiße Haus übrigens schon seit Wochen, dass Putin und Biden beim G20 auf keinen Fall direkt aufeinander treffen. Nicht mal im Gang oder auf Gruppenfoto.
Ob man die Symbolik dahinter fürchtet, oder irgendeine Biden´s Panne, weiß man nicht.
(25/25)
P.S.
Ach ja, und natürlich die Fußball-WM ab 20.11.
Das ist jetzt nicht als Witz gemeint. Unbeliebte Maßnahmen werden sehr gerne im Eilverfahren durchgeboxt, während das Wahlvolk im Ball- und Bierrausch steckt.
Sowas sollte man diesmal m.E. auch nicht ausschließen.
(26/25)
P.P.S:
Jetzt gerade heißt es, dass RUS doch auf die weiter verkehrenden Getreidefrachter reagiert und nach eigenen Angaben den Schiffsverkehr vor Odessa stoppen wird.
Wie konkret Moskau das durchsetzen will, bleibt aber weiterhin unklar.
(27/25)
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Update #Ukraine
Im Überblick:
- Steinmeier reist nach Kiew, Westen sagt weitere Flugabwehrsysteme zu;
- Raketenangriffe gehen weiter;
- nächste Welle der Mobilmachung steht in der Ukraine bevor;
- gegenseitige Schuldzuweisungen rund um die "schmutzige Bombe".
Thread 👇
(1/25)
Bundespräsident Steinmeier hat erstmals seit Kriegsbeginn die ukrainische Hauptstadt Kiew besucht und Selenski getroffen.
Die Reise war ursprünglich für den 20.Oktober geplant, wurde aber aus Sicherheitsbedenken wegen der russischen Raketenangriffe verschoben.
(2/25)
Tangiert wurde die Steinmeier-Delegation davon trotzdem.
Laut Medienberichten musste Steinmeier und Co in der Region Tschernihiw für etwa eine Stunde in einen Schutzraum/Bunker, nachdem der Luftalarm ertönte.
Ob es dann auch Einschläge in der Region gab, ist unklar.
(3/25)
Update #Ukraine
Im Überblick:
- beide Seiten rüsten sich für die "Schlacht um Cherson", Moskau beginnt mit Evakuierung vom West-Ufer des Dnjepr;
- Iran will ballistische Raketen an Russland liefern;
- Weiterhin Spekulationen um eine neue Offensive aus Belarus.
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(1/25)
Moskau erwartet eine massive ukr. Offensive in Cherson.
Am Dienstag erklärten rus. Vertreter in der Region, dass die "Schlacht um Cherson schon in der nächsten Zeit beginnen wird".
Offensichtlich schließt Moskau dabei das Aufgeben des gesamten Westufers des Dnjepr nicht aus.
2/25
Nach rus. Angaben werden alle Verwaltungsbehörden auf das Ostufer des Dnjepr evakuiert.
Zivilisten wurden zur Abreise aufgerufen. In manchen Teilen der Region wurde eine offizielle Evakuierung gestartet.
Bis zum kommenden Dienstag sollen etwa 60k Menschen evakuiert werden.
(3/25)
Update #Ukraine
Im Überblick:
- russische Raketen- und Drohnenangriffe halten quer durch die Ukraine weiter an;
- #Iran plant angeblich die Lieferung von weiteren Drohnen sowie Kurzstreckenraketen an Russland;
- Spekulationen um eine zweite Offensive auf Kiew.
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(1/25)
Russische Truppen setzen ihre Raketen- und Drohnenangriffe quer durch die Ukraine weiter fort.
Die Angriffe finden mittlerweile täglich statt. Seit Tagen bleibt die gesamte ukr. Luftalarmkarte rot gefärbt.
Bei den Angriffen werden vor allem iranische Drohnen eingesetzt.
(2/25)
Im Visier ist weiterhin v.A. die Energieinfrastruktur.
Am Freitag wurde ein Öldepot in Mykolaev attackiert, am Samstag verschiedene Energieobjekte bei Lwiw und Zhitomir.
Am Montag meldeten ukr. Vertreter schweren Angriff auf das Hauptrechenzentrum der ukr. Energiebehörde in Kiew.
Update #Ukraine
Im Überblick:
- Russland führt schwere Raketenangriffe quer durch die Ukraine aus, Stromsystem im Visier;
- Kiew stoppt Stromexport in die EU;
- der Westen will ukr. Flugabwehr massiv aufrüsten;
- Stoltenberg warnt vor "Niederlage für uns alle".
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(1/25)
Russische Truppen haben am Montag und Dienstag massive Raketenangriffe auf die #Ukraine ausgeführt.
Nahezu alle ukrainischen "Oblast" meldeten schwere Raketeneinschläge.
Es handelte sich um die stärksten Raketenangriffe seit dem 24. Februar.
(2/25)
Je nach Quelle wurden innerhalb von zwei Tagen zwischen 100 und 200 Raketen auf die Ukraine abgefeuert.
Laut ukr. Angaben wurden dabei verschiedenste Raketensysteme von luft-, boden- und seestationierten Trägersystemen eingesetzt, darunter Х101, Х555, Tornado-Raketen etc.
(3/25)
Update #Ukraine
Eine schwere Explosion erschütterte am Samstagmorgen die Krim-Brücke.
Teile der Autobahn kollabierten. Am Sonntag konnte der Verkehr allerdings wieder aufgenommen werden.
In Russland werden "asymmetrische Vergeltungsschläge" gegen Kiew gefordert.
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(1/25)
Am 08. Oktober wurde die Krim-Brücke zum Ziel eines schweren Anschlages.
Offensichtlich detonierte ein mit Sprengstoff beladener Lkw genau in dem Moment, als er über die Brücke an einem mit Öl beladenen Güterzug vorbeifuhr.
Die Explosion war gewaltig. Der Ölzug fing Feuer.
(2/25)
Nach vorläufigen Angaben starben 3 Menschen.
Der materielle Schaden wird auf zwischen 200 bis 500 Mio Dollar geschätzt.
Mehrere Abschnitte einer Fahrbahn der Autobrücke kollabierten.
Die zweite Fahrbahn überlebte die Explosion weitgehend.
Die Zugbrücke brannte, blieb aber stehen.
Update #Ukraine
Im Überblick:
- russische Verteidigungslinien im Norden der Cherson-Provinz brechen ein;
- Lawrow suggeriert weitere Gebietsexpansionen;
- Moskau verlegt neue Technik-Kolonnen an die Front;
- Elon Musk sorgt mit Ukraine-Tweets für Eklat.
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(1/25)
Ukrainische Truppen haben russische Verteidigungslinien im Norden der Cherson-Provinz durchbrochen und weite Gebiete eingenommen.
Am Sonntagabend kamen erste Meldungen, dass ukrainische Verbände einen massiven Panzervorstoß im Norden der Provinz gestartet haben.
(2/25)
Am Montag hieß es bereits, dass russische Verteidigungspositionen auf diesem Gebiet komplett durchbrochen wurden.
Ukrainische Stoßtrupps rückten rasant entlang des Dnjepr vor.
Schon bald mussten sich russ. Linien auf breiter Front zurückziehen, um nicht eingekesselt zu werden.