Teile der wirtschaftsnahen Medien versuchen immer noch, den #Klimakrise zu verharmlosen oder gar Klimawissenschaft zu diskreditieren. So behauptet @tstoelz aktuell in der Wirtschaftswoche, es gebe in der Klimawissenschaft "haarsträubende Fehler". Und zwar welche? Nun, Zitat.. 1/6
"So wirkt ein leicht sinkender Methanspiegel in der Atmosphäre in Wirklichkeit kühlend aufs Klima. Der GWP100 dagegen besagt, dass er die Atmosphäre erhitzt."
Unsinn: sinkender Methanspiegel kühlt das Klima egal wie man es misst, die WiWo hat nur die Studie nicht verstanden. 2/6
Sie diffamiert dann aber Forscher als "Aktivisten mit einer Agenda". "Forscher, die sich mit Klimafragen auseinandersetzen, vertreten oft linke, antimarktwirtschaftliche Ideologien," heißt es - freilich ohne jeden Beleg oder konkretes Beispiel. 3/6
Die WiWo wünscht sich Wissenschaftler, die versuchen, "die Masse der Deutschen mit Kompromissen und klugen Lösungsansätzen, die wenig einschränken, für eine klimaneutrale Zukunft zu gewinnen." 4/6
Ärzte, die Raucher vor Lungenkrebs warnen und empfehlen mit Rauchen aufzuhören, wären nach dieser Logik wohl auch "Aktivisten mit einer Agenda". Und sollten ihre Patienten für "kluge Lösungsansätze" gewinnen, die das Rauchen wenig einschränken. 5/6
Zum Glück gibt es bessere Wirtschaftsmedien wie Bloomberg oder Economist, die das Klimaproblem verstanden haben statt es zu verharmlosen. Gerade Akteure der Wirtschaft brauchen eine realistische Einschätzung der Lage und kein Wunschdenken! 6/6
ps. Inhaltlich ging es darum, dass bei kurzlebigen Gasen with Methan eine Reduktion der Emissionen das Klima kühlt, bei langlebigen wie CO2 aber nur die weitere Erwärmung reduziert. Ist seit dem 1. IPCC-Bericht 1990 gut bekannt. Die Studie von meinen Kollegen aus Oxford... 1/2
.. zeigt lediglich eine clevere Formel, die Wirkung beider Arten von Gasen zusammen in die Maßzahl CO2-Äquivalente zu packen statt sie separat zu behandeln. Die WiWo verlinkt auch die Studie leider nicht. nature.com/articles/s4161…
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Risiko = Eintrittswahrscheilichkeit x Schaden.
Welches Risiko ist also größer:
Blackout oder Atomunfall?
Eine rationale Risikoabwägung mit konkreten Zahlen habe ich noch nicht gesehen.
Da wäre ich auf Expertenmeinung gespannt, aber hier mein Versuch.
Die Wahrscheinlichkeit eines schweren Atomunfalls liegt etwa bei einem pro 10.000 Betriebsjahre. Das zeigt die Erfahrung (bei ~400 AKW weltweit ein Unfall alle ~ 25 Jahre), meines Wissens ist das auch der geplante Sicherheitsstandard. Es kommt nun ein Betriebsjahr hinzu.
Die 3 AKW sind allerdings alt, die Wahrscheinlichkeit eines Unfalls also eher > 1:10.000.
Den Stresstest verstehe ich so, dass die Wahrscheinlichkeit eines Blackout sehr klein ist, sagen wir 1 Prozent.
Hab gerade wieder gehört man solle die Wohnung dauernd warm halten, weil das Aufheizen nach Absenkung so viel Energie kostet. Das ist Unsinn. Jede Stunde, die die Wohnung kühler ist, verliert sie weniger Energie. Ich senke nachts ab und wenn keiner da ist auch tagsüber.
Generell muss eine Heizung die Energiemenge ersetzen, die nach draußen verloren geht. Und die ist proportional zur Temperaturdifferenz zwischen innen und außen. Je kühler es innen ist, desto weniger Energie geht verloren. Jede Stunde die es innen kühler ist spart deshalb Energie.
Ich sehe da nur eine Ausnahme: wenn die Wand feucht wird, wird ihre Wärmeleitfähigkeit (also der Proportionalitätsfaktor) größer. Wer mit feuchten Wänden Probleme hat sollte sich beraten lassen.
Diese Technologie trocknet eure Wäsche ohne fossile Energie, nur mit Wind und Sonne! Bedienung kinderleicht. Ätsch, Putin!
Danke für die vielen humorigen Kommentare! Ein paar Leute haben das aber ganz schön ernst genommen. Die schöne Wäscheleine habe ich leider schon lange nicht mehr (statt dessen Wäscheständer) und das Töchterlein ist auch schon groß.
Wenn wir schon beim Ernst sind: wer die Wäsche auf dem Wäscheständer in der geheizten Wohnung trocknet, nutzt zur Verdunstung des Wassers die Energie der Heizung. Wenn die Heizung fossil ist, ist ein Wärmepumpentrockner besser!
Wieso kommt es schon nach “nur”1,3 Grad #Erderhitzung zu so krassen Extremen? Kurzer 🧵.
1. Landgebiete erwärmen sich viel stärker als der Ozean, und 70% des globalen Mittelwerts sind Meerestemperaturen. Die Erwärmung in Deinem Land siehst Du hier: berkeleyearth.org
2. Extreme ändern sich oft viel stärker als langjährige Mittelwerte, weil die Dynamik der Atmosphäre sich verändert, z.B. der Jetstream. Europe ist deshalb ein weltweiter Hotspot zunehmender Hitze. Studie die das zeigt: nature.com/articles/s4146…
3. Auch die Meeresströme ändern sich durch die #Erderwärmung. Die atlantische ‘Kälteblase’ führt zu mehr sommerliche Hitze und Dürre in Europa. Efi Rousis thread zu ihrer Studie dazu:
So why do we see such crazy heat extremes after “only” 1.3 degrees C #GlobalWarming? A short 🧵.
1. Land areas have warmed much more than ocean, and the global average temperature consists of 70% ocean surface. Check out your country here: berkeleyearth.org
2. Extremes can change much more than the long-term average, because weather patterns change.
3. Ocean circulation also changes with #GlobalWarming: the Atlantic ‘cold blob’ due to #AMOC slowdown tends to increase summer heat and drought in Europe. See Efi Rousi’s thread:
I find it disturbing how nuclear advocates are using the current energy crisis in Germany 🇩🇪 to score cheap propaganda points by distorting the facts and leaving out key issues. It’s methods I’m used to from climate deniers. 1/6
The acute energy problem of Germany arises from our strong dependence on Russian gas, the supply of which has been cut strongly and may stop altogether any time. The nuclear phase-out has been planned since Fukushima and is not the cause; we’ve got twice as much 2/6
renewable electricity than we ever had nuclear, 43% last year. Nuclear = 6% now & the remaining nuclear electricity amount is planned to use up the existing nuclear fuel rods. If we want more, we need to get new, custom-made nuclear fuel rods. So far they came from Russia. 3/6