Enttäuschendes Ergebnis des Weltklimagipfels #COP27. Zwar gab es Fortschritte bei der Klimagerechtigkeit: endlich wurde ein Fonds zum Ausgleich von Klimaschäden in ärmeren Ländern vereinbart. Die Verursacher der #Erderhitzung müssen hier zu ihrer Verantwortung stehen. 🧵
Doch noch wichtiger wären konkrete Schritte gewesen, die weltweiten Emissionen sehr rasch zu senken, um eine Katastrophe von planetarem Ausmaß noch abzuwenden und die Erwärmung bei 1,5 Grad zu stoppen. Hier gab es keine Fortschritte gegenüber Glasgow. 2021.
Bis 2030 müssen dazu die Emissionen ungefähr halbiert werden. Bislang sinken sie noch nicht einmal. Die Zeit läuft der Welt davon. Grafik nach Weltklimarat IPCC.
Schon zwischen 1,5 und 2,0 Grad drohen wir 6 Kipppunkte des Klimasystems zu überschreiten (orangefarbene Punkte) und unaufhaltbare Entwicklungen auszulösen. Übersichtsstudie in Science dazu: science.org/doi/10.1126/sc…
Nicht einmal der dringende Ausstieg aus Öl und fossilem Gas konnte im Schlussdokument benannt werden. Es waren 636 Öl- und Gaslobbyisten bei der #COP27 angemeldet. Die Erzeugerstaaten blockieren aus kurzsichtigen Partikularinteressen. Wir sind in einer brandgefährlichen Notlage.
Was jetzt notwendig ist sagt der Präsident des Umweltbundesamtes @DirkMessner:
Wie vergleicht man eigentlich die Wirkung verschiedener Treibhausgase, und was sind CO₂-Äquivalente? Kleine Erklärung aus gegebenem Anlass.
Es geht um die Frage: wie schlimm ist der Ausstoß von 1 kg Methan im Vergleich zu 1 kg CO2? 1/13
1 kg Methan in der Atmosphäre hat die 70-fache Treibhauswirkung von 1 kg CO2. Aber das Methan ist nach 20 Jahren weitgehend abgebaut, während Teile des CO2 noch nach tausenden Jahren wärmend wirken. Daher ist klar: die Vergleich hängt vom betrachteten Zeitraum ab. 2/13
Um verschiedene Gase zu vergleichen nutzt man seit Jahrzehnten die Maßzahl "global warming potential" GWP: die integrierte Treibhauswirkung über einen gewählten Zeitraum. Z.B. GWP20 für einen Zeitraum von 20 Jahren oder GWP100 über 100 Jahre. 3/13
Tumber Populismus (Symbolfoto).
Das Verhältnis ergibt sich, weil China bei ähnlichen pro-Kopf-Emissionen wie Deutschland die 17-fache Bevölkerung hat. Es ignoriert, dass auch China ein Klimaneutralitätsziel hat. Zudem bedient ein Teil der chinesischen Emissionen unseren Konsum.
Man könnte genauso sagen: China installiert alleine dieses Jahr mehr PV als Deutschland in seiner ganzen Geschichte.
Und natürlich wird CO2 beim Verbrennen erzeugt und nicht verbraucht.
Pro-Kopf-Emissionen laut Statista: de.statista.com/statistik/date…
Alle Länder haben sich im Pariser Abkommen zu Anstrengungen verpflichtet, die #Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen. Jeder muss seinen Beitrag dazu leisten, auch Deutschland. Wir sind da noch lange nicht gut genug und sollten daher nicht auf andere zeigen, sondern handeln!
Teile der wirtschaftsnahen Medien versuchen immer noch, den #Klimakrise zu verharmlosen oder gar Klimawissenschaft zu diskreditieren. So behauptet @tstoelz aktuell in der Wirtschaftswoche, es gebe in der Klimawissenschaft "haarsträubende Fehler". Und zwar welche? Nun, Zitat.. 1/6
"So wirkt ein leicht sinkender Methanspiegel in der Atmosphäre in Wirklichkeit kühlend aufs Klima. Der GWP100 dagegen besagt, dass er die Atmosphäre erhitzt."
Unsinn: sinkender Methanspiegel kühlt das Klima egal wie man es misst, die WiWo hat nur die Studie nicht verstanden. 2/6
Sie diffamiert dann aber Forscher als "Aktivisten mit einer Agenda". "Forscher, die sich mit Klimafragen auseinandersetzen, vertreten oft linke, antimarktwirtschaftliche Ideologien," heißt es - freilich ohne jeden Beleg oder konkretes Beispiel. 3/6
Risiko = Eintrittswahrscheilichkeit x Schaden.
Welches Risiko ist also größer:
Blackout oder Atomunfall?
Eine rationale Risikoabwägung mit konkreten Zahlen habe ich noch nicht gesehen.
Da wäre ich auf Expertenmeinung gespannt, aber hier mein Versuch.
Die Wahrscheinlichkeit eines schweren Atomunfalls liegt etwa bei einem pro 10.000 Betriebsjahre. Das zeigt die Erfahrung (bei ~400 AKW weltweit ein Unfall alle ~ 25 Jahre), meines Wissens ist das auch der geplante Sicherheitsstandard. Es kommt nun ein Betriebsjahr hinzu.
Die 3 AKW sind allerdings alt, die Wahrscheinlichkeit eines Unfalls also eher > 1:10.000.
Den Stresstest verstehe ich so, dass die Wahrscheinlichkeit eines Blackout sehr klein ist, sagen wir 1 Prozent.
Hab gerade wieder gehört man solle die Wohnung dauernd warm halten, weil das Aufheizen nach Absenkung so viel Energie kostet. Das ist Unsinn. Jede Stunde, die die Wohnung kühler ist, verliert sie weniger Energie. Ich senke nachts ab und wenn keiner da ist auch tagsüber.
Generell muss eine Heizung die Energiemenge ersetzen, die nach draußen verloren geht. Und die ist proportional zur Temperaturdifferenz zwischen innen und außen. Je kühler es innen ist, desto weniger Energie geht verloren. Jede Stunde die es innen kühler ist spart deshalb Energie.
Ich sehe da nur eine Ausnahme: wenn die Wand feucht wird, wird ihre Wärmeleitfähigkeit (also der Proportionalitätsfaktor) größer. Wer mit feuchten Wänden Probleme hat sollte sich beraten lassen.
Diese Technologie trocknet eure Wäsche ohne fossile Energie, nur mit Wind und Sonne! Bedienung kinderleicht. Ätsch, Putin!
Danke für die vielen humorigen Kommentare! Ein paar Leute haben das aber ganz schön ernst genommen. Die schöne Wäscheleine habe ich leider schon lange nicht mehr (statt dessen Wäscheständer) und das Töchterlein ist auch schon groß.
Wenn wir schon beim Ernst sind: wer die Wäsche auf dem Wäscheständer in der geheizten Wohnung trocknet, nutzt zur Verdunstung des Wassers die Energie der Heizung. Wenn die Heizung fossil ist, ist ein Wärmepumpentrockner besser!