Zu diesem vielgelesenen Thread aus der letzten Woche hatte ich ja noch eine Ergänzung versprochen. Hier kommt nun also meine persönliche Top 5 der kostenfreien, Offline verwendbaren Software, die ich zum Schreiben von Förderanträgen in der #Forschung nutze. #FORTRAMA#IchBinHanna
1) Für fast jede Antragstellung braucht man eine Zeit-, Arbeits- und Meilensteinplanung. Die Software »GanttProject« ist hier – gerade bei komplexen Vorhaben mit vielen Partnern – eine große Hilfe und ermittelt u.a. den kritischen Pfad (Projektrisiken!).
2) Klar – fremdsprachige Begriffe lassen sich über #DeepL oder #LEO ganz einfach nachschlagen. Wer (ob ungewollt oder ganz bewusst) Offline arbeitet, findet im #LingoPad eine wirklich gute Alternative (die man leicht selbst um Fachsprache erweitern kann).
3) Ein guter Antrag überzeugt mit einer guten, in sich geschlossenen Argumentation. Mittels der Software »Argumentative« kann man sogenannte »Argumentkarten« erstellen und das Zusammenspiel von Ideen, Argumenten und Fakten solide (und grafisch) vorplanen.
4) Man braucht sie ja nicht wirklich für jeden Antrag, aber wenn doch: Optisch ansprechende Grafiken wie etwa Prozesslandschaften, Organigramme oder Geschäftsmodelle lassen sich sehr gut mit dem kostenfreien ARIS-Ableger ARIS Express erstellen. #ARIS#BPM
5) In der Frühphase einer Antragstellung ist es meist erforderlich, eher vage zwischen den Partnern definierte Ziele und Vorgehensweisen zu strukturieren und zu konkretisieren. Eine MindMap kann dabei eine große Hilfe sein – erstellt z.B. mit »FreeMind«.
Noch mehr Tipps zu Recherche, Beantragung & Verwaltung von Forschungsgeldern finden sich übrigens in meinem neuen (e)Buch im Verlag @thurm_projekt. Und im neuen Jahr startet zum gleichen Thema eine umfangreiche Artikelserie im Verlagsblog – so stay tuned.
Ich habe in den letzten Jahren zur Kenntnis nehmen müssen, dass es Leute gibt, denen die Klimazukunft meiner Kinder, unsere Umwelt oder auch meine Gesundheit völlig egal sind. Und ich bin an Debatten oder Kompromissen mit solchen Leuten mittlerweile echt nicht mehr interessiert.
Jeder Versuch, so etwas wie eine "Mitte" zwischen "auch in 40 Jahren sollen Menschen noch sicher leben können" und "ist mir doch egal" zu finden, ist total sinnlos und trägt nur zur Verzögerung von Lösungen bei. Man möchte natürlich immer jeden mitnehmen - aber man kann es nicht.
Ich führe solche Debatten nicht mehr. Jede Mehrheit für positive Veränderungen muss genutzt werden, sobald sie sich bietet. Das wird Menschen nicht gefallen - aber die gleichen Menschen würden unsere Kinder und Enkel ins offene Messer laufen lassen, ohne mit der Wimper zu zucken.
Seit fast 10 Jahren (ab Januar 2012) befasse ich mich hauptberuflich mit der Beantragung von Drittmitteln für Forschungsprojekte. Im nachfolgenden #Thread stelle ich 10 praktische und kostenfreie Online-Tools vor, die man gut für solche Anträge nutzen kann. #IchBinHanna#FORTRAMA
1) Zunächst mal muss man ja das passende Förderprogramm finden. Für Bekanntmachungen der EU, des Bundes und der Länder eignet sich insbesondere der Blick in die allumfassende Förderdatenbank des @BMWK, die einen enorm praktischen Suchassistenten bietet.
2) Wird man hier nicht fündig, hat eventuell eine der vielen 1.000 fördernden Stiftungen in Deutschland das passende Programm im Angebot. Bei @stiftungstweet kann man nach Themenfeldern, sowie auch nach Bundesländern / Kommunen (Regionalförderung) suchen.
Ich schreibe das als studierter Umweltwissenschaftler vermutlich viel zu selten (und ergebe mich stattdessen dem hier üblichen Zynismus): Der Klimawandel ist höchst real und wird (auch in gebremster Form) unfassbar viel Leid verursachen. Derzeit tun wir viel, viel, viel zu wenig.
Ein ungebremster Klimawandel wäre für unsere Zivilisation wie eine Kollision mit einer Betonwand bei voller Fahrt. Ein Großteil allen Wohlstands, um den wir uns so sehr sorgen, würde vernichtet, die lächerlichen Kulturkämpfe, die wir derzeit führen, würden wie Staub hinweggefegt.
Das Ausmaß der Katastrophe, auf die wir uns zubewegen, kann von »alltagsrational« denkenden Menschen im Grunde kaum ermessen werden – selbst am Thema arbeitende Wissenschaftler*innen verdrängen und treten in »Selbstverhandlungen« ein, weil die Realität schlicht unerträglich ist.
O-Ton Feuerwehr: "Zwar sei es korrekt, dass bei Staus im Berliner Stadtverkehr Rettungsgassen nie gebildet würden, obgleich die Autofahrer durch die StVO dazu verpflichtet seien. Er selbst zumindest habe dies in seiner gesamten Amtszeit noch nie erlebt."
Ich bin wahrlich kein Fan dieser Protestform. Aber der Sprecher der Berliner Feuerwehr hat in seinem ganzen bisherigen Berufsleben noch nicht einmal erlebt, dass eine Rettungsgasse gebildet wurde. Niemals. Wie viele kritische Verzögerungen gab es deshalb in den letzten 20 Jahren?
Wie oft kommen Feuerwehr und Rettungsdienst nicht voran, weil irgendwelche Karren irgendwo im Parkverbot stehen? Wie oft kommt es durch völlig egoistisches oder sonstwie grenzwertiges Verhalten einzelner Autofahrer zu Staus, in denen dann wieder keine Rettungsgasse gebildet wird?
Wenn ihr euch fragt, wieso der Evaluationsbericht mit all seinen Hinweisen auf die mangelnde Datenlage von großen Teilen der Politik so ganz anders beurteilt wird als von euch: Ihr interpretiert ihn vermutlich naturwissenschaftlich (wg. Pandemie) statt juristisch (wg. Maßnahmen).
Ihr denkt sicherlich, dass man in einer Situation, in der Menschen sterben und in der man zwar weiß, dass Dinge wirken, aber zu wenig Daten hat, um beurteilen zu können, welche davon wie gut, besser alles beibehält und an der Datenqualität arbeitet. Warum sehen das nicht alle so?
Für Juristen - und das ist _kein_ Vorwurf - muss in so einem Bericht stehen, dass Maßnahme X mit höchster Gewissheit von überragender Bedeutung für den Infektionsschutz ist. Steht was anderes drin, ist es nicht verhältnismäßig, alle zur Einhaltung von Maßnahme X zu verpflichten.
Das macht mich als Vater wahnsinnig. Der Bund empfiehlt, Kinder zu impfen, bevor man sie Omikron aussetzt. Die Land setzt Präsenzunterricht ohne Ausnahmen an. Wir waren zum frühestmöglichen Zeitpunkt im Impfzentrum. Der Impfschutz greift in 14 Tagen, die Präsenz startet in zwei.
In der Demoskopie nennt man das eine "mixed message". Eine staatliche Stelle empfiehlt X, eine andere ordnet Y an, beidem gleichzeitig nachzkukommen ist unmöglich. Aus der Meinungsforschung ist lange bekannt, dass so ein Vorgehen wahnsinnig viel Vertrauen kosten kann. Warum nur?
Wenn einem gleichzeitig Klimaschutz und der Kauf eines neuen Verbrenners ans Herz gelegt werden, mag man noch lachen können. Aber wenn man gleichzeitig seine Kinder vor einem Virus schützen und sie in die Schule schicken soll, wo genau dieser Virus grassiert, hört der Spaß auf.