Die Bundesregierung beschloss noch 2021 Klimaneutralität 2045 statt 2050 und auch höhere Minderungsziele.
Doch für 1,5° reicht es immer noch nicht – auch nicht heute – und damit nicht, um dem Urteil gerecht zu werden, zukünftige Freiheit nicht stärker zu beschneiden als heutige.
Für die Klima- & Ökokrise müssen Bewegungen etwas tun, was noch keine Bewegung vor ihnen tun musste: Konkret zeigen wie sich die Forderungen erfüllen lassen.
Bisherige Bewegungen mussten nicht zeigen, wie ihre Forderungen erfüllt werden sollen, weil das inhärent klar war.
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Frauen sollen wählen? Lass sie. Keine Sklaven mehr? Nimm Lohnarbeiter. Menschen nicht diskriminieren? Hör auf damit. Musste die Anti-Atombewegung erklären, welche Energie-Alternativen es gibt?
Niemand musste fragen „Wie soll das gehen?“
Bei Klima- & Ökokrise ist das anders.
Die Frage "Wie soll das gehen?" wird bei Klima- & Umweltschutz andauernd gestellt, weil es eben nicht inhärent klar ist. Bzw. befürchtete Antworten werden vorweggenommen: Ginge nicht ohne Wohlstandsverlust. Könne man sich nicht leisten. Sei nicht machbar. Hosenschissbingo eben.
Rupp: "Bei Kindern könnt’s uns eigentlich egal sein, ob sie positiv werden oder nicht."
van Heek: "Kinder brauchen keinen Schutz vor der Infektion. Sie brauchen die Infektion. Das Problem sind die Schutzmaßnahmen."
Jauch-Chara: "Wir brauchen eine Rückkehr zur Normalität für Erwachsene, Kinder und Jugendliche. Wir müssen hin zur Eigenverantwortung."
Wahnsinn, wo Kinder und Jugendliche immer noch nicht vollständig geschützt sind.
Rupp: "Das ist nur ein Atemwegsvirus."
van Heek: "Auseinandersetzung mit Infektionskrankheiten sind wichtig, wenn die nicht stattfindet, entwickelt sich Immunsystem in die falsche Richtung."
Der Klima- & Ökokollaps unterscheidet sich grundlegend von *allen* anderen aktuellen und früheren gesellschaftlichen Problemen, die durch Proteste adressiert wurden. 1/
Der Protestanlass – Klima- & Ökokollaps – ist für die allermeisten Demonstranten kaum spürbar.
Und nur diejenigen, denen der Anlass präsent ist und bleibt, sind motiviert genug, weiter zu protestieren.
Alltägliche Sorgen verdrängen aber den Anlass und damit die Motivation. 2/
Wer also dauerhaft protestieren will, muss sich daher *aktiv* und *immer wieder* das zukünftige Leid in Erinnerung rufen.
Wer macht sowas freiwillig? Nur wenige Disziplinierte, Ideologen und Menschen, die nicht anders können.
„CDU/CSU, SPD und FDP geben weder in ihren Parteiprogrammen noch auf Anfrage ein konkretes CO₂-Budget für Deutschland an.“
Was für Inkompetenz.
Beziffern lässt sich das CO2-Budget anhand des Wahlprogramms trotzdem. Es verfehlt bei allen die 1,5° Grenze.
Die SPD antwortet: "Für das Herunterbrechen auf ein nationales Budget wären weitere Annahmen zu treffen, die wiederum intensive und transparente Diskussionen voraussetzen. Diese Zeit haben wir nicht." Natürlich. Das Pariser Abkommen haben wir ja erst vor 5 Jahren unterschrieben.
„Ergebnis: Keine einzige der Parteien kann mit ihrem Plan das Budget einhalten. Keine Partei hat realistische Zielvorgaben – schon gar nicht, wenn Deutschland dabei nicht mehr als andere Länder emittieren soll.“ Denn selbst Klimaneutral 2035 ist zu spät für 1,5°. #Armutszeugnis