Update #Ukraine
Im Überblick:
- schwerste Kämpfe bei #Bakhmut , russisches Vorrücken in #Soledar gemeldet;
- "Panzertrio" an Kiew zugesichert, weitere Länder erwägen Lieferung deutscher "Leoparden";
- Moskau bildet anscheinend T-90-Kampfgruppe nahe der Front.
Thread 👇
(1/25)
Schwere Kämpfe toben weiter rund um #Bachmut .
8 km nördlich konnten russische Truppen (bzw. eher die berüchtigten Wagner-Trupps) in der Stadt #Soledar offensichtlich erheblich vorrücken. Dies melden übereinstimmend sowohl russische als auch ukrainische Quellen.
#Bakhmut
(2/25)
Derzeit (Montagnacht) toben die Kämpfe wohl um das Gebäude der Stadtverwaltung von Soledar.
Zunächst meldeten dies Vertreter der Wagner-Truppe.
Danach bestätigten dies auch Videos von ukr. Soldaten, die laut Konfliktbeobachtern klar aus dem Stadtzentrum stammen.
(3/25)
Beide Seiten melden weiterhin verheerende Verluste bei der Gegenseite und sprechen fast wortgleich, dass die Gegenseite jeweils "ein Bataillon pro Tag" auf der Achse Bakhmut-Soledar verlieren würde.
Auf beiden Seiten werden starke Truppenrotationen gemeldet.
#Ukraine
(4/25)
Ukrainische Quellen hatten zunächst dementiert, dass die Kämpfe innerhalb von #Soledar toben. Mittlerweile markieren allerdings auch ukrainische Militärportale die langgezogene Stadt als etwa zur Hälfte von den Russen eingenommen.
#Soledar
#Ukraine
(5/25)
Ukr. Präsidentenberater Arestowitsch erklärte, dass russische Verbände auch nördlich und südlich vorrücken würden.
Die Stadt sei "in eine Art Hufeisen (also Halbkessel) genommen" worden.
Dennoch sei die Lage "schwer, aber stabil", meint Arestowitsch.
#UkraineKrieg
(6/25)
Zuletzt trat auch Selenski mit einer Ansprache im nationalen TV auf, die beim ukr.Publikum für Fragen sorgte.
Er erklärte, "dank Soledar haben wir Zeit gewonnen".
Dies wurde weitgehend so aufgefasst, dass Kiew die Bevölkerung darauf vorbereitet, dass die Stadt demnächst fällt
(7/
#Soledar an sich ist nur eine kleinere Ortschaft. Allerdings dürfte sein Halten oder Fallen maßgeblich darüber entscheiden, ob #Bakhmut in Zange genommen werden kann.
Bislang war es vor allem der Garnison von Soledar zu verdanken, dass Bachmut nicht vom Norden umgangen wurde
(8/)
Während die Kämpfe am Boden erbittert toben, kam der Kreml am 05.01. mit der Ankündigung einer 36-stündigen "Waffenruhe" für den 6.-7. Januar, also während des orthodoxen Weinachtens.
Die Ankündigung sorgte in UKR und Westen für Spott und selbst in RUS für Irritationen.
(9/25)
In UKR wurde jegliche Arte von Waffenruhe umgehend generell abgewiesen.
Sicherheitsrat-Vetreter Danilow erklärte, davon könne keine Rede sein.
Präsidentenberater Podolyak schrieb, eine Waffenruhe werde es erst geben, wenn die Russen komplett aus UKR verdrängt seien.
(10/25)
Im Westen kamen ähnliche Stimmen auf.
Selbst in Russland wurde auf diese Ankündigung extremst irritiert bis empört reagiert.
Russische Kriegsreporter erklärten (etwas kaschiert, aber doch unmissverständlich), dass die Regierung wohl die Ahnung von der Kampflage verloren habe...
Eine "Waffenruhe" sei schlichtweg nicht möglich, wo in Bachmut und Soledar so erbittert in schwersten Nahkämpfen gekämpft werde.
Manche sprachen von "reinem Schwachsinn", andere von beinah Verrat, gerade die Tage eine Waffenruhe zu verkünden, wo ukr.Linien zu wanken beginnen.
12/
Russ.Kriegsreporter Tatarsky zeigte es noch mal anders und erklärte, dass die Waffenruhe-Ankündigung ausschließlich als "Zeichen der Schwäche" aufgenommen wird.
"Stünden wir kurz vor Lwiw, könnte man sowas als eine großzügige Geste machen. Aber doch nicht jetzt", so Tatarsky.
15/
In anderen Worten:
Weder in der Ukraine noch in Russland hat Jemand ernsthaft geglaubt, dass die Waffenruhe auch nur eine leiseste Chance hat.
"Rein polit-symbolische Gestenpolitik", wurde in russ.Kriegsdebatte über den Kreml gespottet.
Gekämpft wurde eher noch erbitterter.
14/25
Passend zu der sich verschlechternden Lage für ukrainische Truppen auf der Bachmut-Soledar-Achse erklärte gleich eine Reihe von westlichen Staaten, zügig weitere schwere Waffen an Kiew liefern zu wollen.
Die Zeit sei knapp, so der sich abzeichnende rote Faden.
(15/25)
Den Anfang machte Paris mit der Ankündigung, AMX-10 liefern zu wollen.
Die Teile werden je nach Quelle mal als "Spähpanzer", mal als "Schützenpanzer", mal als "leichter Kampfpanzer" bezeichnet
Genau genommen ist es ein Rad-Schützenpanzer, auf den man eine Panzerkanone platzierte.
Manche Quellen meldeten, dass der AMX-10 bereits zur Lieferung verladen wird und verbreiteten dazu dieses Foto (Bild1).
Es stellte sich aber heraus, dass zumindest dieses Foto ein Fake ist.
Es stammt vom März und bezieht sich nicht auf die aktuellen Zusagen (Bild2).
(17/25)
Nur kurze Zeit später verkündete Washington eines der größten Waffenhilfspackete bislang.
Geliefert werden u.A.:
- 100 Schützenpanzer M113,
- 55 Militärfahrzeuge MRAP,
- über 130 HMMWVes,
- und vor allem 50 Bradley-Schützenpanzer in modernen Modifikationen,
- etc.
(18/25)
Und fast zeitgleich dazu meldete sich wiederum Berlin und verkündete die Lieferung von deutschen Marder-Schützenpanzern an Kiew.
Argumentiert wird unter anderem, dass "2023 wird entscheidend für den Verlauf des Krieges".
Der Krieg geht wohl auf seinen Höhepunkt zu.
(19/25)
Die fast zeitgleichen Ankündigungen aus Paris, Washington und Berlin scheinen eine Art Dammbruch erwirkt zu haben.
Gleich mehrere weitere westliche Regierungen meldeten danach, schwere Waffen an Kiew liefern zu wollen...und zwar nicht "nur" Schützen- sondern deutsche Kampfpanzer.
Finnland und Polen erklärten fast zeitgleich, dass sie nun erwägen deutsche Leopard-Panzer an Kiew schicken zu wollen.
Kurze Zeit später meldete London, dass auch Großbritannien Kampfpanzer an die #Ukraine übergeben könnte.
#UkraineKrieg
(21/25)
Zugleich muss man sagen, dass Warschau und Helsinki ihre Meldungen kurze Zeit später etwas zurückruderten.
Wenn überhaupt, dann sei "nur eine geringe Zahl" an Leos im Gespräch, weil man den Rest für eigene Verteidigung bräuchte. Schließlich habe man selbst direkte Grenze zu RUS.
Die westlichen "Panzerzusagen" sind nicht unbeantwortet.
Auf der russischen Seite werden seit Wochen massive Panzertransporte in Richtung Frontlinie gemeldet, darunter T-90 der neusten Modifikationen.
T-90 wurden zuvor nur vereinzelt eingesetzt und leichtfertig verloren.
(23/25)
Nun heißt es, dass die neuen T-90-Lieferungen NICHT sofort an die Front geschmissen werden, sondern hinter der Frontlinie in einer größeren Masse angesammelt werden.
Dies weckte wieder die Vermutungen, dass Moskau gezielt eine "Panzerstoßgruppe" vorbereiten würde.
(24/25)
In anderen Worten:
die massive Ansammlung von Technik auf beiden Seiten scheint dahin zu deuten, dass in den nächsten Monaten ein massives Aufflammen der Kämpfe zu erwarten ist...
Womöglich mit einer Art "Vorentscheidung", in welche Richtung der Kriegsausgang gehen wird.
(25/25)

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Jan 4
Update #Ukraine
Im Überblick:
- gegenseitiger Raketen- und Drohnenbeschuss über die Silvestertage;
- russische strategische Bomber nach Murmansk verlegt;
- verheerender ukr. Angriff auf Makiivka bei Donezk;
- Meldungen über "erhöhte Truppenkonzentrationen".
Thread 👇
(1/25)
Seit Tagen herrscht im #Ukrainekrieg massiver gegenseitiger Beschuss mit Drohnen und Raketen.
Russland führt seit rund einer Woche praktisch täglich Drohnen- und Raketenangriffe in der #Ukraine aus.
Am Samstag wurden Explosionen in Charkiw, Zhitomir, Mykolaiv etc gemeldet.
(2/25)
Am Sonntag gab es schwere Angriffe in Chmelnizky, wo angeblich das HQ des ukrainischen 8.Spezialeinheiten-Regiments getroffen wurde.
Ebenfalls wurden Explosionen in Dnipro und anderen Städten gemeldet.
(3/25)
Read 25 tweets
Dec 30, 2022
Update #Ukraine
Im Überblick:
- zweitägige russische Raketenangriffe quer durch die Ukraine;
- eine ukr. Flugabwehrrakete stürzt angeblich in #Belarus ab, Minsk bestellt ukrainischen Botschafter ein;
- widersprüchliche US-Einschätzungen zum Kriegsausgang.
Thread 👇
(1/25)
Russische Truppen haben zwei Tage in Folge schwere Raketenangriffe quer durch #Ukraine ausgeführt.
Einschläge wurden u.A. in den Regionen Kiew, Lwiw, Odessa, Dnipro etc. gemeldet.
Insgesamt sollen zwischen 100 bis 120 Raketen auf das Land abgefeuert worden sein, dazu Drohnen
2/25
Angeblich kamen die Angriffe in bis zu fünf Wellen, wobei die letzte davon nicht auf Infrastrukturobjekte zielte, sondern explizit auf die ukrainische Flugabwehr, die zuvor ihre Raketen auf die ersten Wellen verbrauchte und ihre Positionen aufdeckte.
(3/25)
Read 25 tweets
Dec 26, 2022
Update #Ukraine
Im Überblick:
- ukr. Truppen führen erneut Drohnenangriff auf russ. Engels-Basis aus;
- Washington gibt "grünes Licht" für weitere Drohnenangriffe in Russland;
- zunehmender "Munitionshunger" auf beiden Seiten, alte Sowjetwerke werden hochgefahren
Thread👇
(1/25)
Ukrainische Truppen haben in der Nacht zum Montag erneut einen Drohnenangriff auf den strategischen Luftwaffenstützpunkt Engels in Südrussland ausgeführt.
Die Rede ist von mindestens einer, vielleicht mehreren Drohnen.
Auf Überwachungsvideos sind mind. zwei Explosionen zu hören.
Es wird vermutet, dass der Angriff wieder mit einer oder mehreren sowjetischen Tu-141-Drohnen ausgeführt wurde.
Die "Strizh" sind in der Lage, bis zu 1000km zurückzulegen und könnten somit ohne weiteres für solche Angriffe tief im russischen Hinterland eingesetzt werden.
(3/25)
Read 25 tweets
Dec 22, 2022
Update #Ukraine
Im Überblick:
- Schlacht um #Bachmut geht weiter, angeblich Kämpfe im Stadtgebiet;
- brisante Reisen auf beiden Seiten: Putin besucht Belarus, Medwedew China, Selenski die USA;
- Washington schickt erstmals Patriot-Systeme an Kiew.
Thread 👇
(1/25)
Die Schlacht um #Bakhmut im Osten der Ukraine geht weiter.
Zuletzt hieß es, dass die Kämpfe nun auch im Stadtgebiet geführt werden.
Zuvor fanden die Gefechte "nur" an den Zufahrten der Stadt und nördlich und südlich davon statt.
(2/25)
Offiziell sind Straßenschlachten bislang nicht bestätigt, allerdings tauchen immer mehr Aufnahmen auf, die darauf hindeuten.
Ein ukr. Video soll bsp eines dieser Kämpfe im Stadtgebiet von Bachmut zeigen.
Hier zwei Screenshots. Das Video findet ihr wie gehabt bei mir auf Telegram.
Read 25 tweets
Dec 18, 2022
Update #Ukraine
Im Überblick:
- schwere Kämpfe um Bachmut gehen weiter;
- ukr. Behörden sprechen von Energienotstand;
- Moskau und Teheran verhandeln über "Hunderte ballistische Raketen";
- ukrainische Vertreter warnen vor zweiter russischer Offensive auf Kiew.
Thread 👇
(1/25)
Schwere Kämpfe um die Stadt Bachmut im Osten der #Ukraine gehen weiter.
Die Verluste lassen sich kaum abschätzen, dürften aber auf beiden Seiten mittlerweile in die Tausenden gehen.
Feldlazarette und umgebende Krankenhäuser sind mit Verletzten überfüllt.
(2/25)
Erschwert wird die Lage noch zusätzlich durch ein miserables Wetter.
Prognosen von Monatsanfang, dass demnächst ein stabiler Frost zumindest den Boden befahrbar macht, haben sich nicht erfüllt. Die Temperaturen pendeln rund um 1 Grad.
Soldaten und Technik versinken im Schlamm
(3/
Read 25 tweets
Dec 13, 2022
Update #Ukraine
Heute soll es nicht um die Kampfhandlungen gehen, sondern um die zunehmenden Verflechtungen zwischen dem #UkraineKrieg und dem #TaiwanKonflikt.
Im Vordergrund bauen Kiew und Taipeh ihre Beziehungen aus.
Im Hintergrund stehen Peking und Washington.
Thread👇
(1/25)
Die ersten Anzeichen einer Annäherung zwischen Kiew und Taipeh im Zuge des Ukrainekrieges kamen bereits im August. Damals wurde bekannt, dass #Taiwan (trotz des eigenen Konfliktes mit Peking) bis zu 800 moderne Kriegscopter an Kiew schicken wird 👇
(2/25)
Nur kurze Zeit später kamen Meldungen, dass erste taiwanesische "Freiwillige" und/oder "Söldner" (je nach Darstellung) in den Ukrainekrieg gezogen sind.
Im Moment wurde der Tod von mindestens einem taiwanesischen Kämpfer in der Ukraine offiziell bestätigt.
(3/25)
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