Thread by @german_critical

Ich sag es jetzt mal wie es ist, schonungslos und hart.
Es wird vielleicht auch ein 🧵.
Vor etwas mehr als 10 Jahren war bereits klar, dass wir auf einen #Pflegefachpersonenmangel zusteuern.
#Pflegenotstand hieß es damals schon.
Weder Politik, noch Arbeitgeber haben in dieser…

Zeit IRGENDetwas angegangen, um dieses Szenario abzuwenden.
Im Gegenteil:
Durch Verhilfskraftisierung, Assistentisierung, Outsourcing wollte man „flexibel auf Belastung“ eingehen können. Die Industrie hatte es ja mit der ANÜ vorgeführt, dass billige Arbeitskraft ohne die…

Fallstricke des #Kündigungsschutz, dafür mit quasi ubiquitärer Verfügbarkeit möglich ist, insbesondere im Bereich der Niedriglohnarbeit.
Auch in der Industrie ist dieser Bereich übrigens durch Zuwanderung stark, weil eben keine Ausbildung die hier anerkannt wird auf das…

„Abstellgleis“ Personalleasing führt.
Man lehnte sich zurück.
Die beiden im Bereich Pflege im Krankenhaus stärksten Verbände auf Arbeitgeberseite - also @Die_VKA und die @DKGev pokerten, bei Gehaltsverhandlubgen wies man die Forderungen zurück oder - was ich viel…

interessanter finde - sie blieben bereits von Seiten VerDi gering. Warum das so war, kann ich nur mutmaßen, sollte mein Gedankengang aber tatsächlich so nah an der Wahrheit sein wie ich vermute, wäre das für VerDi tatsächlich bei Nachweis etwas, was Zündstoff darstellt…

Mit @jensspahn kam vor etwas mehr als vier Jahren ein vermeintlicher „Macher“, der auch noch - vordergründig die „Pflege zu stärken“ schien.
Ja, Schein ist an der Stelle ein wichtiges Thema, denn:
Natürlich kann ich den GKVen aufgeben, jede Pflegestelle voll zu finanzieren,…

die neu geschaffen oder besetzt wird, wenn ich GENAU weiß, dass eine Stelle für eine Pflegefachperson im Schnitt 11 Monate lang ausgeschrieben ist.
Kurz:
Der Arbeitsmarkt ist auf der Arbeitnehmerseite so geräubert, wie die Regale in einem Ost-Supermarkt zu DDR Zeiten…

wenn der 4 Jahresplan erfüllt war.
Auftritt der Arbeitnehmerüberlassung:
Denn:
Hier ist Arbeitskraft Ware und folgt - anders als bei Tarifbeschäftigten - (also festen Mitarbeitenden) bezogen auf den Wert dem Gesetz des Marktes.
Wir erinnern uns:
5-10 Jahre zuvor sprach man…

von einem Pflegekräfteüberschuss und Pflegedirektoren verhielten sich wie die Herren der Welt, wenn es um die Rekrutierung neuer Mitarbeitenden ging, allen Bereichen voran: der öffentliche Dienst, also kommunale und Landesgetragene AG sowie die inzwischen explodierenden…

gewerblichen Träger, die rendieteorientiert eine Personalpolitik mit dem Rotstift betrieben.
Aber wir schreiben inzwischen das Jahr 2023.
Wie sieht die Situation jetzt aus…?

Nachdem man in den 0er Jahren und bis ca. 2012 sagen konnte, dass der Arbeitsmarkt ungünstig für Pflegefachpersonen gelten konnte, wacht man nun auf und stellt fest:
Die Gesetzmäßigkeiten des Marktes haben sich gegen die Träger verkehrt.
Ein Teil der Pflegefachpersonen…

der derzeit noch im einstelligen Prozentbereich liegt, hat Anstellung bei Firmen in der ANÜ gesucht, weil im Gesundheitswesen genau DIESER Sektor durch Marktfolge gute Gehälter verspricht.
Nicht unausgesprochen soll gesagt werden, dass die Personaldienstleister sich die…

rare „Ware“ Pflegefachperson teuer bezahlen lassen, die Provisionen sind derartig hoch, dass das Gehalt der Pflegefachperson eher die Hälfte des Preises ausmacht als 3/4.
Die andere Hälfte gehört der Firma.

Gleichzeitig mieden in den Jahren in denen Pflege wider besseres Wissen als „Überschussware“ behandelt wurde immer mehr Interessierte die Ausbildung.
Inzwischen erhalten unausgebildete Kräfte und „Pflegekräfte light“ fast die gleichen Gehälter wie Tarifbeschäftigte…

Eine Lösung muss her, oder?
Ja, die kam schon vorher in den Gedankenspielereien vor, aber der gewiefte und pokernde Bankbetriebswirt wäre nicht gut, würde er diese Lösung nicht auf die Spitze treiben.
Jens Spahn sattelte um und koberte im (Außereuropäischen!) Ausland…

Das ist ein zweischneidiges Schwert, mit doppelt so vielen Effekten.
Zunächst die Schneiden:
Durch die Fachkräfteanwerbung soll - so hofft man - dem Fachkräftemangel begegnet werden.
Klingt logisch, ist aber nicht so.
Das werde ich gleich bei den Effekten ansprechen und…

erläutern.
Gleichzeitig gilt:
Fachkräften aus den Ländern, in denen derzeit abgeworben wird, müssen die Gehälter für Pflegefachpersonen hier paradiesisch vorkommen.
Und auch diese Sicht ist nur vordergründig richtig.
Der Weg zum Abschluss als Pflegefachperson ist…

mit den Ausnahmen Deutschland und Österreich nämlich weitgehend von der deutschen Insellösung der dreijährigen generalisierten Ausbildung ohne zwingende Fachweiterbildung im Anschluss abweichend.
Während hier eine Staatsprüfung an eine Dreijährige verschulte Ausbildung…

anschließend zur Zulassung als PfP führt, wird fast überall sonst studiert, mit allen Konsequenzen z.B. auch bezogen auf den Zugangsweg zur Ausbildung. Ein entsprechender Schulabschluss und eine damit entsprechend gute Basisqualifikation bezogen auf die Allgemeinbildung…

sind dann erforderlich.
Das heißt:
Im Ausland eingeworben bedeutet: hoch qualifizierte FK.
Im Gegenschluss bedeutet das: Der Abschluss heißt eben nicht Examen oder Staatsprüfung, sondern Bachelor oder sogar Master.
Akademische Grade.
Gleichzeitig ist die Ausbildungsordnung durch

Einrichtung von Selbstverwaltenden Körperschaften geregelt.
Welche Folgen hat das?…
Diese Abschlüsse werden von den entsprechenden Behörden in D dann teilweise nicht, oder nur aufwändig anerkannt, teilweise bekommen die Eingeworbenen die Auflage, sich „runterzuqualifizieren“…

Bis dahin werden sie dann hier als Hilfskräfte oder sogar „nur“ als Auszubildende geführt.
Immer mit der Ausländerbehörde im Nacken.
Merkt Ihr schon, in welche Richtung es geht?…
Ein zweiter Thread mit Folgeüberlegungen wird mehr erhellen…

Hier findet ihr der Abrechnung zweiten Teil:

https://twitter.com/german_critical/status/1621104052900884481