"Die sowjetische Politik des Friedens und der Völkerfreundschaft" - ein Blick auf die sowjetischen Quellen zum Pakt mit Hitler. Am 17. September 1939 marschierte die Rote Armee gemäß ihres Vertrags mit dem Dritten Reich in Polen ein. Die Propaganda beider Staaten war ähnlich/1
In der gemeinsamen Erklärung Deutschlands und der Sowjetunion machten beide die westlichen "#Kriegstreiber" verantwortlich - beide Mächte verlangten den "Frieden": Briten und Franzosen sollten d. "absolut unvernünftigen u. perspektivlosen" Maßnahmen gegen Deutschland einstellen/2
Schuld am Überfall sei Polen selbst. Ein "künstlicher" und "nicht lebensfähiger" Staat des "polnischen Adels", der sich "fremdes Land" angeeignet habe. Die Sowjets lobten dagegen die Kooperation mit Hitler: "Frieden u. Freundschaft zwischen der UdSSR u. Deutschland" sei/3
"Im Interesse aller europäischer Nationen". Stalin übernahm Ansätze von Hitlers "Blut und Boden" Rhetorik - #Ukraine/#Belarus seien "Nationen des gleichen Blutes" zu #Russland und "Brüdervölker". Dass die Sowjets den Herrn "von Ribbentropp" freundlich empfinden, kein Thema.../4
Die vermeintliche "Befreiung" der "Brudervölker" bedeutete Zwangskollektivierung, Verhaftungen u. Deportationen. Hitler und Stalin begannen mit der Ermordung polnischer Eliten um den, aus ihrer Sicht, "künstlichen Staat", endgültig u. langfristig zu vernichten/Ende
Quelle: Pravda vom 30. September 1939 (Parteizeitung der Kommunistischen Partei der Sowjetunion)
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Als Historiker fällt mir auf, wie stark #10JahreAfD dazu beigetragen haben die Sprache des "Dritten Reichs" zu enttabuisieren. So etwa den Begriff der "#Lügenpresse" und die damit verbundene Diskreditierung freier Berichterstattung. Hitler selbst sprach von "Pressehetze"/1
und "Verleumdungsfreiheit" - nicht der deutsche Nationalsozialismus, sondern die Presse würde mit ihrer "Lügenflut" die "Völker gegeneinander aufhetzen". Sie würde "uns jedes Wort im Munde umdrehen" und gegen Deutschland und seine Regierung "hetzen"/2
Auch der Begriff d. Moral als Schimpfwort und das vermeintliche "Moralisieren" ist heute wieder da. Die NS-Propaganda bezeichnete jede Kritik an ihrer Ideologie und Bewegung als "moralisierendes Hassgeschrei". Was heute fehlt ist d. offene Antisemitismus (der auch strafbar ist)/3
"Reich und #Russland fordern gemeinsamen Frieden für Europa" - so die zynische Botschaft Hitlers und Stalins nach der gemeinsamen Invasion Polens. Beide totalitären Systeme inszenierten sich als "Ordnungsmächte" in Osteuropa. Ihre Propaganda machte das Opfer zum Täter/1
Polen sei selbst für den Krieg verantwortlich. Die NS Propaganda verwies auf Bismarck, der die deutsch-russichen Interessen gegen die "chauvinistischen Herren" in Polen hervorhob. Moskau und Berlin gemeinsam gegen "raumfremde Mächte" des Westens in ihrer Interessensphäre/2
herauszuhalten. Molotow und Ribbentropp hoben zudem die enge wirtschaftliche Verknüpfung ihrer Staaten hervor. Versatzstücke dieser Propaganda findet man heute wieder bei #Putin und den politischen Extremen in Deutschland. Quelle: "Völkischer Beobachter" vom 30. September 1939
Heutige Linke in Deutschland könnten sich ein Beispiel an den österreichischen Genossen der 1930er Jahre nehmen. Im "Winterkrieg" (1939/40) überfiel die Rote Armee Finnland. #Stalin lehnte Verhandlungen ab und ernannte eine sowjethörige Gegenregierung./1
Jeder Verhandlungsversuch Finnlands wurde abgeschmettert - selbst der Rücktritt zweier Minister reichte nicht aus. Stalin verlangte nichts weniger als die Machtübernahme einer von ihm ernannten "Volksregierung". Ausgerechnet Finnland warfen d. Sowjets "Imperialismus" vor/2
Der finnische Verteidungskrieg führte zu vielen zivilen und militärische Opfern. Finnland wollte den Krieg nicht, es machte aber "von seinem Recht auf Notwehr gebrauch - das ist sein Recht, das Recht des Schwächeren, des grundlos Überfallenen" - bezeichnend, dass d. sowjetische/3
"Stalin stellt fest: Deutschland wurde von den Westmächten überfallen!" - so die Meldung aus Moskau vom 29. November 1939. GB und Frankreich hätten die "Friedensvorschläge Deutschlands", welche die "Sowjetunion offen unterstützte", zurückgewiesen. Stalin unterstützte Hitlers/1
antiwestliche Propaganda. Der Westen habe die "Versuche der Sowjetunion, eine baldigst mögliche Beendigung des Krieges zu erzielen, zurückgewiesen" - Stalin selbst begann zu diesem Zeitpunkt seine eigene "Spezialoperation" zur Eroberung Finnlands (die katastrophal scheiterte)/2
Die beiden totalitären Systeme des Dritten Reichs und Stalins Sowjetunion waren sich in ihrem Kampf gegen die westlichen Demokratien einig. Stalin unterschätzte allerdings Hitlers Idee des "Lebensraums im Osten", der sich 1941 gegen ihn wandte. #Russland/#Ukraine/#Putin
Im April 1940 überfielen deutsche Truppen Dänemark u. Norwegen. Erneut machte Hitler Briten u. Franzosen als "#Kriegstreiber" verantwortlich. Dtl. habe "bestimmte militärische Operationen" (!) unternommen, um den "Frieden im Norden" zu sichern. #Putin argumentiert heute ähnlich
Quelle: "Völkischer Beobachter" vom 10. April 1940, S. 2.
Die Westmächte würden "das norwegische Volk [...] indirekt zum Krieg gegen Deutschland" missbrauchen, so die deutsche Propaganda. Die Reichsregierung habe "diese Entwicklung nicht gewollt", sei aber gezwungen worden, denn Frankreich u. GB würden Deutschland "vernichten wollen"
#Russland/s Invasion der #Ukraine lässt die Propaganda des "Dritten Reichs" wieder erschreckend aktuell erscheinen. Nach dem Überfall auf Polen hielt Hitler eine Rede in Danzig, in der er den Westen, vor allem England, als "#Kriegstreiber" verantwortlich machte./1
England hätte sich als "raumfremde Macht" in Osteuropa "eingemischt" und Polen in "den Krieg hineingehezt". Durch das "deutsch-russiche Einvernehmen" - den Pakt Hitlers mit Stalin - sei dem "ein Ende gesetzt worden" - so die Rechtfertigung für den Angriff auf Polen/2
Deutschland und #Russland hätten ihre "geschichtliche Aufgabe" als Ordnungsmächte in Osteuropa wieder aufgenommen. Die "neutralen Länder" hätten erkannt, dass "Deutschland die Sache des Friedens" vertrete - dagegen würde England "den Krieg um seiner selbst Willen" führen wollen/3