Teil 8 meiner Serie. Thema heute: Hibiskus-Tee. Es klingt wie ein Wundermittel. 2008 wurde eine Studie der Universität Boston veröffentlicht, die zeigte, dass es bei einem Konsum von 3 Tassen Hibiskus-Tee pro Tag zu einer Senkung des systolischen Blutdrucks um 7 mmHg im Mittel
kommt und bei Patienten, die bereits hohen Blutdruck haben sogar um bis zu 13 mmHg. Seither wird im Internet Hibiskus-Tee als milde und nebenwirkungsfreie Methode zur RR-Senkung angepriesen. Aber was ist dran? Hierzu sollten wir uns die Datenlage etwas genauer ansehen, denn die
oben erwähnte Studie war letztlich nur eine Untersuchung bei einem sehr kleinen Kollektiv. Die Datenlage ist bei genauerer Literaturrecherche jedoch sehr "dünn". Letztlich gibt es nur zwei kleinere Studien, die aber beide methodische Mängel aufweisen: Zum einen waren die Studien
sehr klein, zum anderen nicht sauber randomisiert. Auch eine statistische Signifikanz konnte nicht nachgewiesen werden, da die Studien "underpowert" waren. Somit bleibt der wissenschaftliche Beweis der effektiven RR-Senkung aus. Des Weiteren sollte man beim Hibiskus-Tee die
Toxikologie nicht ganz außer acht lassen: Hibiskus-Tee hat einen recht hohen Aluminium- und Mangan-Gehalt und kann somit bei regelmäßiger Überdosierung zu neurologischen Problemen führen, allerdings müsste man hierzu schon täglich große Mengen (>2l) trinken.
Fazit: Dem Hibiskus-Tee werden neben blutdrucksenkenden Eigenschaften auch weitere positive Effekte wie positive Beeinflussung des Lipidprofils, entwässernde Wirkung sowie auch ein anti-adipöser Effekt zugeschrieben. Allerdings beruhen diese Effekte überwiegend auf Beobachtungen
und sind wissenschaftlich nicht eindeutig bewiesen. Hibiskus-Tee ist aber sicher als Ergänzung einer gesunden Ernährung in Maßen sinnvoll und kann vor allem Menschen mit Bluthochdruck, Adipositas und Diabetes empfohlen werden. Der Tee ersetzt aber nicht die Einnahme von
Was ist nur aus dem Beruf des Arztes geworden? Würde ich heute nochmal Medizin studieren? Ein Thread und kritische Beurteilung des Alltags als Mediziner im Jahr 2023. 🧵
Als ich vor 23 Jahren den Entschluss fasste,Medizin studieren zu wollen, war vieles noch anders. Zwar gab es auch damals schon hohe Arbeitsbelastung, anstrengende und lange Dienste, schwierige Entscheidungen.Aber ich erlebte damals in den Pflegepraktika und den ersten Famulaturen
überwiegend zufriedene Ärzte und Pflegekräfte. Sicher gab es auch damals schon Unmut und vor allem die ersten Anzeichen einer Zeitenwende, aber wenn immer ich mit den Leuten sprach, hatte ich den Eindruck, dass alle ihrem Beruf mit Freude und Passion nachgehen. Aber was hat sich
Teil 10. Thema heute: Proteine. Über kaum ein Thema wird mit Veganern so häufig diskutiert wie über Proteine. "Wo bekommst du denn deine Proteine her?" "Der Mensch braucht tierisches Protein". Immer wieder werden wir mit solchen Aussagen konfrontiert. Doch stimmt das wirklich?
Zunächst zur Theorie: Proteine sind komplexe Moleküle und bestehen aus Aminosäuren. Es gibt 20 Aminosäuren. Ein Teil dieser AS ist essentiell und muss mit der Nahrung aufgenommen werden. Um die Qualität der Proteinversorgung zu beschreiben, benutzt man die biologische Wertigkeit.
Diese BW gibt an, wie gut ein Protein vom Körper verwertet und in körpereigenes Protein umgewandelt werden kann. Grundsätzlich gilt: Je mehr essentielle AS ein Protein enthält, desto höher ist die BW. Als Referenz der BW benutzt man das Hühnerei. Dieses hat eine BW von 100.
Folge 9. Thema heute: Jod. Jod ist ein zentraler Bestandteil der Schilddrüsenhormone T3 und T4. Wenn zu wenig Jog aufgenommen wird, kommt es bei Kindern zu schweren Entwicklungsstörungen (Kretinismus), bei Erwachsenen wächst die Schilddrüse (sog. Struma) und es kommt im Verlauf
zu einer Schilddrüsenunterfunktion. Die Richtwerte für die Jodzufuhr betragen für Erwachsene 150-200 µg/d. Jod ist in Deutschland ein generell kritischer Nährstoff (auch bei Omnivoren) und zählt zu den Nährstoffen, bei denen am häufigsten ein Mangel nachgewiesen werden kann.
Lebensmittel wie Feldsalat, Champignons, Broccoli und Karotten enthalten natürlicherweise Jod. Allerdings schwankt der Jodgehalt bei diesen Pflanzen stark und ist vom Jodgehalt des Bodens abhängig. Grundsätzlich haben Felder in küstennahen Regionen einen deutlich höheren Jod-
Nachtrag zu meinem gestrigen Tweet: Ich konnte die Vielzahl der Kommentare und Fragen nicht alle abarbeiten. Daher hier ein abschließendes Statement: Die Intention meines Tweets war nicht, Nebenwirkungen der Impfungen zu negieren oder die Impfungen generell zu verharmlosen. Ich
habe Nebenwirkungen bei meinen Patient*innen stets gewürdigt, dokumentiert und auch gemeldet. Die häufigsten Nebenwirkungen traten unmittelbar, sprich in den ersten Tagen, max. in den ersten Wochen nach den Impfungen auf. Neben den üblichen NW wie Kopfschmerzen, Fieber etc haben
wir in der kardiologischen Praxis auch viele Patient*innen gesehen, die nach den Impfungen Herzrhythmusstörungen bekommen haben oder Blutdruckentgleisungen hatten. Hierbei handelte es sich fast ausnahmslos um vorübergehende Symptome, die sich im Verlauf wieder besserten. Wir
Teil 7. Thema heute: Sekundäre Pflanzenstoffe, kurz SPS. Hierbei handelt es sich um Nahrungsinhaltsstoffe zu denen ca 100000 chemische Verbindungen gehören. Aktuell sind viele gesundheitsfördernde Eigenschaften von SPS bekannt, u.a. antikanzerogene, antioxidative,antientzündliche
und blutdrucksenkende Wirkungen. Die wichtigsten SPS sind Phytosterine (senken den Cholesterinspiegel, sind antikarzinogen), Saponine (senken den Cholesterinspiegel, antikarzinogen, entzündungshemmend), Polyphenole (antikarzinogen, immunmodulieren, entzündungshemmend, senken den
Blutdruck und Cholesterinspiegel),Flavonoide (antioxidativ, immunmodulieren, antikarzinogen) und Glukosinolate (antikarzinogen, antimikrobiell). Einige Studien konnten zeigen, dass Veganer wesentlich mehr SPS aufnehmen als Omnivoren (AHS-2, Elorinne et al. 2016). Dadurch erklären
Eine kurze Geschichte, wie Mythen über #Impfschaeden entstehen: Ich hatte gestern einen Patienten, kam zu mir nur wegen einer kardiologischen Kontrolle. Als ich ihn fragte, wie es ihm geht, sagte er:"Sehr schlecht, ich habe schwere Impfnebenwirkungen!" Ich fragte ihn dann, von
welcher Impfung und er meinte, von der "Biontech-Spritze". Ich entgegnete dann, dass die Impfung aber nun doch schon weit mehr als ein Jahr zurückliege und wie er darauf komme. Er berichtete dann, sein Heilpraktiker habe das diagnostiziert und habe nun mit Ausleitungen begonnen.
Ich wollte dann doch genauer Bescheid wissen und fragte, was es denn für Symptome habe. Er berichtete, dass er vor einigen Wochen recht akut starke Schmerzen in beiden Schultern, Oberarmen und im Nacken bekommen hätte und die Schmerzen mittlerweile so stark seien, dass er die