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Mar 7, 2023 15 tweets 5 min read Read on X
#CFCBVB: Late to the party (wegen eines Vortrags, konnte deshalb bislang nur einzelne Szenen sehen), aber wegen vieler Fragen ein paar Einschätzungen zur Situation rund um den Handelfmeter für Chelsea. (1/10)
Zum Handspiel selbst: Bei der UEFA geht es, was die unnatürliche Vergrößerung des Körpers betrifft, noch etwas strenger zu als in der Bundesliga. Wolf dreht sich zwar mit dem Körper weg, hält den Unterarm aber mit geöffneter Hand in die Flugbahn des Balles. (2/10)
Damit hält er den Ball auf. Nicht das erste Mal, dass Wolf auf diese Weise den Ball stoppt, der von außen hereingegeben wird, und dadurch einen Strafstoß verursacht. Aus meiner Sicht eine mindestens vertretbare Entscheidung. (3/10)
Bei der Strafstoßausführung wird es nun kompliziert. Dass Havertz seinen Anlauf unterbricht und dann fortsetzt, ist erlaubt. Bei der Ausführung sind mehrere Spieler beider Teams zu früh im Strafraum bzw. im Teilkreis, darunter auch Özcan (Screenshot von @DaleJohnsonESPN). (4/10)
Der Ball geht an den Pfosten, Özcan schlägt ihn weg. Makkelie lässt weiterspielen, der VAR schaltet sich ein. Er teilt Makkelie mit, dass ein Spieler, der zu früh in den Teilkreis gelaufen ist (Özcan), den zurückspringenden Ball geklärt hat. Makkelie lässt wiederholen. (5/10)
Im Handbuch des IFAB steht, wann der VAR eingreift, wenn Spieler beim Strafstoß zu früh vorlaufen. Relevant ist hier die grün markierte Stelle: wenn ein zu früh vorgelaufener Verteidiger einen Angreifer hindert, den Ball zu spielen, und so ein mögliches Tor verhindert. (6/10)
Das hat Özcan aber nicht getan. In seiner Nähe war nur Havertz, der den vom Pfosten zurückspringenden Ball aber nicht mehr spielen durfte, weil sonst eine Doppelberührung vorgelegen hätte (nach dem Pfostenschuss hatte kein anderer Spieler den Ball berührt). (7/10)
Mit anderen Worten: Wolf hat zwar aus dem zu frühen Vorlaufen in den Teilkreis einen Vorteil gezogen, aber keinen Angreifer daran gehindert, den Ball aufs Tor zu bringen. Nach dem IFAB-Handbuch gab es also eigentlich keinen Anlass zum Eingreifen. (8/10)
Rein regeltechnisch ist die Wiederholung zwar trotzdem korrekt: Wenn Spieler beider Teams zu früh in den Strafraum oder den Teilkreis laufen, ist eine Wiederholung vorgesehen. Dabei ist es übrigens unerheblich, welcher Spieler zuerst zu früh im Strafraum war. (9/10)
Dennoch war ein VAR-Eingriff hier aus den genannten Gründen nicht geboten. Hätte Makkelie aus dem Spiel heraus eine Wiederholung angeordnet, wäre das nicht zu beanstanden gewesen (selbst wenn so etwas in der Praxis nur selten vorkommt.) (10/10)
Korrektur zu Tweet 8: Özcan, nicht Wolf. Danke an @Luddevig für den Hinweis!
DFB-Lehrwart Lutz Wagner sieht es genauso. kicker.de/940989/artikel…
Wagner macht auch deutlich, warum Özcan die Chelsea-Spieler, die dem Ball am nächsten waren, in keinem Fall um einen legalen Torabschluss gebracht hat: Sie waren ebenfalls zu früh in den Strafraum gelaufen.
Im Grunde genommen hätte überhaupt kein Spieler von Chelsea in der Nähe des Strafraums den Ball nach dem Abpraller legal spielen können. Sie waren alle mindestens mit dem Fuß auf der Strafraum- oder Teilkreislinie. Und der Rest war zu weit weg.
Und weil die Frage ebenfalls häufiger kam: Ein Einspruch des BVB wäre zwecklos, siehe Screenshot (Auszug aus dem VAR-Protokoll im Regelwerk).

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Apr 21, 2023
Zu #HSVFCSP: Es ging in unseren Mentions hoch her, Fans beider Teams sind sich teilweise recht unziemlich angegangen. Vorweg das Selbstverständliche: Wir haben keinerlei Aktien in diesem Spiel. Diskutiert wurde vor allem die Szene in der 17. Minute (Afolayan gegen Muheim). (1/6)
Diese Szene ist hier zu sehen (einstweilen zumindest). Afolayan ist in Ballbesitz und fährt den rechten Arm aus, damit trifft er Muheim im Halsbereich. Schiedsrichter Sven Jablonski unterbricht das Spiel, bevor Afolayan den Ball ins Tor schießt. (2/6)
Man sieht in der letzten Einstellung, dass Afolayan den Kopf leicht nach rechts dreht, bevor er den Arm ausfährt – vermutlich, um zu taxieren, wo Muheim ist. Der Impuls gegen den Hals ist nicht sehr stark, aber der Armeinsatz hat dennoch kein regelkonformes Ziel. (3/6) ImageImageImage
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Apr 21, 2023
Lust auf ein bisschen komplexe Regelkunde? Es geht um den (vergebenen) Strafstoß für Milan im CL-Spiel Napoli – Milan. Zu sehen in der Zusammenfassung ab 0:55. Viele haben gefragt, warum es keine Wiederholung und keinen VAR-Eingriff gab. (1/11)
Napolis Keeper Meret wehrte den Ball ab, dann klärte ihn Juan Jesus ins Seitenaus. Aber war Juan Jesus nicht zu früh im Strafraum? Das weckte Erinnerungen an das Spiel Chelsea – BVB, in dem es eine ähnliche Szene gab. (2/11) ImageImage
Damals schoss Havertz den Ball beim Strafstoß an den Pfosten, Özcan klärte ihn anschließend. Allerdings war Özcan zu früh in den Teilkreis vor dem Strafraum gelaufen. Es gab einen VAR-Eingriff, der Strafstoß wurde wiederholt, Chelsea traf. (3/11) Image
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Mar 18, 2023
#DSCFCN (90+3.): Eckstoß für Nürnberg, Hübner geht nach einem Zweikampf mit Kanuric zu Boden, Referee Petersen winkt ab, lässt weiterspielen. Nach VAR-Eingriff und längerem On-Field-Review gibt es einen Strafstoß für Nürnberg, der zum 2:2 verwandelt wird. (1/10)
Erster Eindruck: Feldentscheidung im Graubereich. Kanuric in der schlechteren Position, hält Hübner am Bauch (nicht sehr intensiv), Ball wäre in die Nähe gekommen – Hübner fällt aber sehr leicht. 50/50-Situation, vom Referee vertretbar bewertet, kein Eingriff erforderlich. (2/10)
Warum dann der Eingriff? Petersen im Interview: Hätte das Halten im Spiel als Foul bewertet, hatte aber die Wahrnehmung, dass der Ball noch nicht im Spiel war, als das Halten beendet war. Somit keine spieltechnische Ahndung (Strafstoß) möglich. (3/10)
sport.sky.de/fussball/artik…
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Feb 25, 2023
#TSGBVB (50.): Schiedsrichter entscheidet: Foul von Can an Akpoguma außerhalb des Strafraums, daher Freistoß TSG. VAR überprüft, ob Kontakt innerhalb des Strafraums. Stellt fest: So ist es. Folge somit eigentlich: Mitteilung an den Referee, dass es Strafstoß geben muss. (1/9)
Da innerhalb/außerhalb eine faktische Entscheidung ist, bedarf es eigentlich keines On-Field-Reviews. Da die Entscheidung nun aber Strafstoß lautet, wird (erst jetzt) auch überprüft, ob es klar und offensichtlich falsch war, den Einsatz von Can als Foulspiel zu bewerten. (2/9)
Das bejaht der VAR, deshalb empfiehlt er ein On-Field-Review. Nach dem Review entscheidet der Referee: Der VAR hat Recht, es ist kein Foul und damit kein Strafstoß. Am Ende eines On-Field-Reviews muss aber immer auch die richtige Spelfortsetzung stehen. (3/9)
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Feb 25, 2023
#F95EBS: Die Torlinientechnik gibt es in der 2. Liga definitiv nicht, auch nicht nach dem Anbieterwechsel von Hawk Eye zu Vieww. Den Zweitligisten ist das zu teuer.
Tor/kein Tor ist eine Schwarz-weiß-Entscheidung (wie Ball innerhalb/außerhalb oder eine Abseitsstellung). (1/4)
Dennoch gilt auch hier: Eingriff nur, wenn keine Zweifel bestehen. Mein persönlicher Eindruck ist: Der Ball ist vollständig hinter der Torlinie. Aber ich verstehe auch jeden, der bei dieser Auflösung und der nicht zu 100 Prozent akkuraten Perspektive sagt: Ich habe Zweifel. (2/4)
Zum 3:1 für Fortuna: Den Linien und dem Lot zufolge ist es gleiche Höhe, also kein Abseits. Können beim Anlegen Fehler passieren? Ja. In England etwa hat man sich deshalb kürzlich von einem VAR getrennt. Auch bei St. Pauli – Hannover ist unlängst etwas falsch gelaufen. (3/4)
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Feb 23, 2023
Wir haben uns zum Thema Sanktionen für Äußerungen nach dem Spiel schlau gemacht. Anlass war die Geldstrafe für Nagelsmann (50.000 Euro) aufgrund seiner Äußerungen in der Mixed Zone über das Schiedsrichterteam um Tobias Welz (»weichgespültes Pack«). (1/X)
sueddeutsche.de/sport/nagelsma…
Grundsätzlich ist es so: Rot und Gelb-Rot ziehen eine automatische Sperre nach sich. Hätte Nagelsmann sich also während des Spiels (oder nach dem Schlusspfiff, aber noch auf dem Spielfeld) so geäußert, dann wäre er, eine Rote Karte vorausgesetzt, gesperrt worden. (2/4)
Bei Äußerungen nach dem Spiel dagegen ist der Spielraum für Kontrollausschuss und Sportgericht größer. Sie können Milderungsgründe geltend machen. Etwa, dass der Betreffende sportgerichtlich noch nicht in Erscheinung getreten ist. Oder dass er um Entschuldigung gebeten hat. (3/4)
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