Thread by @when_hurts

Statistikmanipulation 🧵

Warum man bei Studien von Mineralölunternehmen skeptisch sein sollte:
54% der Befragten wussten nicht was #EFuels sind. 29% gaben an es ungefähr zu wissen und nur 17% dass sie es genau wissen.
Diejenigen die nicht wussten, was #EFuels sind,

#FDP 1/

bekamen eine Erklärung.
In den Grundzügen hieß es:
- Etwas teurer als Benzin oder Diesel
- klimafreundlicher als herkömmliche Kraftstoffe
- klimaneutral bei 100% EE

Das heißt hier wurden mindestens 54% vorgegaukelt, dass es ein realistisches Szenario wäre, dass der Strom zu 2/

100% aus EE gewonnen wird. Es wurde ihnen aber verschwiegen, dass dazu die Stromproduktion nicht nur vollständig auf EE umgestellt werden müsste, sondern zusätzlich nochmal um knapp 100% gesteigert werden müsste, aufgrund des wirklich besch...eidenen Wirkungsgrads von eFuels. 3/

Gleichzeitig wurde ihnen auch verschwiegen, dass wir laut aktuellen Schätzungen beim Umstieg auf Elektroautos vergleichbar "nur" etwa 1/5 mehr Energie erzeugen müssten, da der Wirkungsgrad bei E-Autos erheblich höher ist.
Wenn man sich dann weiter anguckt, wer befragt wurde, 4/

dann fällt auf, dass die Anhänger der Partei, die am Meisten um eFuels buhlt, sich offenbar, laut ihrer eigenen Einschätzung, mit am wenigsten damit auskennen.
Und wenn man sich dann die weiteren Ergebnisse anguckt, dann wird einem immer wieder *) an diversen Auswertungen 5/

auffallen, wie zum Beispiel: "Grundsätzliche Bereitschaft zur Nutzung von E-Fuels I *)"
Warum ist denn da so ein Stern dran... Achso! Da wurden die Ergebnisse von allen rausgerechnet, die angaben kein Auto mit Diesel, Benzin oder Hybrid-Antrieb zu besitzen.
Sprich man nimmt 6/

von vorneherein alle Fahrer von Elektroautos raus, ebenso alle Personen die keinen PKW besitzen. Warum? Naja weil bei E-Auto-Fahrern davon ausgegangen werden kann, dass sie nicht auf einen Verbrenner zurück wechseln und das senkt natürlich die Prozentzahl der Zustimmenden. 7/

Und die Umfrage zeigt so vieles mehr. 40% befürworten das Verbrenner-Aus 2035 (natürlich nicht unbeeinflusst von der utopischen Erklärung der eFuels im Voraus).
Viele befürchten eine Abhängigkeit zu China bei den Rohstoffen für E-Autos (74%). Das ist verständlich, der 8/

Vollständigkeit halber sollte man aber auch erwähnen, dass man z.B. das man Platin für Katalysatoren ebenfalls aus China importiert, genau wie Blei, Stahl, Zink oder Aluminium. Natürlich gibt es aber Rohstoffe, die größtenteils in Elektroautos verbaut werden, wie seltene Erden.9/

Ein Verlust von Arbeitsplätzen in Deutschland ist eher mit steigendem Alter ein Argument. Verständlich, wenn man bedenkt, dass Jüngere eher den derzeitigen Fachkräftemangel kennen und weniger einen Ausbildungsplatzmangel.
Auch steigt mit dem Alter der Befragten die Angst 10/

an, aufgrund der gestiegenen Energiepreise sich ein E-Auto nicht mehr leisten zu können. Problematisch sind hier auch wieder die Voraussetzungen die vorgegaukelt wurden: Wenn ihr euch ein E-Auto nicht leisten könnt, werdet ihr euch ein von eFuels angetriebenes Auto erst recht 11/

nicht leisten können, werden ja auch diese Kraftstoffe mit Elektrizität erzeugt.
Auch zeigt die Statistik, dass die Sorge mit steigendem Schulabschluss und steigendem Haushaltseinkommen drastisch sinkt, was wenig verwunderlich ist, da beide Faktoren nicht wirklich voneinander 12/

zu trennen sind. Auch ist die Sorge hier bei AfD-Wähler*innen am Größten, was auch die Haltung der Partei widerspiegelt.
Generell muss gesagt werden,dass die Studie natürlich mit einem gewissen Ziel in Auftrag gegeben wurde und von Uniti, einem Bundesverband mittelständischer 13/

Mineralölunternehmen. Und man sieht ja gerade im oberen Teil, dass sie stark darauf ausgelegt ist, die Leute in eine gewisse Richtung zu drücken. Von daher sollte man sie kennen, aber auch nicht zu viel auf sie geben.

Die Studie ist unter uniti.de/fileadmin/user… verfügbar.

Kleine Ergänzung
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Der Youtube-Channel von Donut Media hat EFuels in Chile ausprobiert. Und auch wenn sie Petrolheads sind und sich natürlich wünschen, dass jemand was erfindet um das Ganze günstiger zu machen, führten sie viele grundlegende Probleme

aus:
- Chile ist der Punkt der Punkt der am weitesten Weg ist von... naja... allem
- Die Gallone E-Fuel kostete $40 also umgerechnet fast 10€ der Liter. Oder anders gesagt: Ihre 40-Liter Tankfüllung kostete ca. 395€
- Sie wiesen ebenfalls darauf hin, dass es nur Sinn macht,

wenn man erneuerbare Energien verwendet und wenn man möglichst kurze Wege nutzt und damit nicht das Ganze per Schiff transportiert.
- Auch die Energieeffizienz war ein Thema was sie kritisch sahen

Letztlich kam von ihnen auch nur das Argument: Sie lieben Verbrennungsmotoren und

hoffen das sie damit gerettet werden können. Und das scheint auch das einzige Argument zu sein.

Also versucht nicht pseudowissenschaftlich zu erklären E-Fuels seien etwas Positives. Sie sind eine lebensverlängernde Maßnahme für eine veraltete Technologie die dahinvegetiert.