Als ich damit begann PatientInnen mit #MECFS zu behandeln, war ich mir sicher, dass diesen Menschen mit einer guten Psychotherapie zu helfen sei.
Dann lernte ich das Krankheitsbild mehr und mehr zu verstehen - soweit das eben möglich ist - und musste erkennen, ⬇️
dass ich einigen PatientInnen mit der Zuweisung zu einer Psychotherapie einen wahren Bärendienst erwiesen hatte, denn nicht alle Pat. waren aufgrund ihrer Belastungsintoleranz überhaupt dazu in der Lage eine Psychotherapie unbeschadet zu überstehen.
Zu Beginn meiner Tätigkeit habe ich die Schwere des Krankheitsbildes mit Sicherheit unterschätzt und den Anteil der psychischen Faktoren als viel zu hoch bewertet.
Ich habe an und mit meinen PatientInnen gelernt und lerne täglich dazu.
Oft muss ich ein wenig lächeln, wenn ich lese, wie Professor Kleinkerbe, @ holmendings, @ dideldubidu und wie sie alle heißen, sich überheblich daran abrackern dem #PostCovid-Syndrom einen möglichst hohen psychosomatischen Anteil zuzuschustern.
⬇️
Ehrlich gesagt, wäre es mir auch lieber, wenn der psychische Anteil an der Entstehung dieser Erkrankung höher wäre, denn dann wäre sie etwas besser behandelbar - auch wenn auch dann etliche Therapieplätze fehlen würden.
Heute handhabe ich es so, dass ich nach wie vor psychosoziale Faktoren berücksichtige, sehr individuell auch eine psychotherapeutische Unterstützung nahelege oder die PatientInnen im Rahmen meiner Möglichkeiten emotional unterstütze. Aber eines muss dabei immer bedacht werden: ⬇️