Thread by @VeganCardio

Stell dir vor, du bist ein Mensch, der sich für Hunde einsetzt. Du möchtest, dass Hunde nicht geschlagen oder getreten werden, dass man ihnen keine Gewalt zufügt. Du möchtest, dass Hunde ihren regelmäßigen Auslauf bekommen und nicht in einer Wohnung oder einem Zwinger eingesperrt

werden. Du möchtest nicht, dass Hunde in ihren eigenen Exkrementen hausen müssen und dass sie regelmäßig und ausreichend Nahrung bekommen. Du erklärst anderen Menschen, dass wir nicht darauf angewiesen sind, Hunde zu schlachten, damit wir überleben und unseren Nährstoffbedarf

decken können. Vielleicht liebst du Hunde und nimmst Straßenhunde bei dir auf. Eventuell möchtest du aber auch keinen Hund als Haustier haben. Trotzdem ist es dir aber wichtig, dass es Hunden gut geht und sie kein unnötiges Leid ertragen müssen. Diesen Einsatz und diese Gedanken

teilst du anderen Menschen mit. Du willst dabei auf das Leid vieler Straßenhunde aufmerksam machen, willst Menschen Probleme vor Augen führen und auf Mißstände hinweisen. Dir bedeutet dieser Einsatz etwas und deshalb sprichst du immer wieder andere Menschen darauf an und teilst

deine Gedanken in den sozialen Medien. Was glaubst du, wie viele Menschen dich für diesen Einsatz für die Hunde "haten" würden, dir an den Kopf schmeißen, dass "dir die Hunde eigentlich egal sind und du das alles nur machst, um dich moralisch zu überhöhen"? Wie oft würde man dir

unter deine Posts ein Bild von zerstückelten Hundeleichen schicken? Wer würde dir ständig erzählen, dass Hunde nunmal für den Menschen domestiziert wurden und der Mensch daher das Recht habe, den Hund einzusperren, zu schlagen und notfalls auch zu töten? Und nun stell dir vor, du

tust das Gleiche für Schweine, Kühe, Hühner etc. Gilt das Ebengesagte dann auch noch?

Nein?

Richtig, denn das ist Speziezismus und noch immer sind die meisten Menschen Speziezisten, weil sie eben für Tiere, die mindestens das gleiche Maß an Leid, Schmerz und Trauer empfinden

wie Hunde, völlig andere Maßstäbe anlegen.

Und DAS ist der Punkt, der die meisten ethisch motivierten Veganer*innen umtreibt. Uns geht es nicht um Moralkeulen, um Selbstüberhöhung, um Diskreditierung anderer Lebensweisen.

Uns geht es darum, immer wieder daran zu erinnern, dass

es keinen plausiblen Grund gibt, fühlende Lebewesen unterschiedlichen Maßstäben zu unterwerfen. Und natürlich gibt es verschiedene Wege, andere Menschen abzuholen und mit auf diesen Weg zu nehmen. Das wissen wir auch und ich sehe tagtäglich , mit wieviel Geduld und positiver

Energie viele von euch ihre Erfahrungen mitteilen, Tipps geben, Rezepte teilen, über vegane Ernährung berichten etc etc. Auch ich versuche hier ja durch meine Beiträge zur veganen Ernährung meinen persönlichen Teil beizutragen und mit Fakten und Wissen viele Mythen und Vorurteile

auszuräumen. Aber trotzdem bleibt am Ende der entscheidende Punkt: Hinter all dem steht bei vielen Veganer*innen ein Grundsatz: #veganfortheanimals. Und an diesem Grundsatz werde ich weiterhin mit voller Überzeugung und aller Konsequenz festhalten. Für mich ist es eben nicht OK,

wenn weiterhin Tiere in der Intention gehalten werden, sie als Nahrungsmittel, Belustigung, Kleidungsmaterial etc für Menschen dienlich zu machen.Das heißt nicht, dass ich andere Menschen nicht auf dem Weg zum #vegan werden begleiten würde und immer sofort die absolute Konsequenz

für alle anderen einfordere. Aber für mich wird die Prämisse immer bleiben, dieses ethische Grundprinzip an andere Menschen heranzutragen und den dahinterstehenden Gedanken zu vermitteln. #goVegan