SISTERS_OG_Dortmund ein Statement: „Anfang Februar hat uns der Fachschaftsrat Sozialwissenschaft der @ruhrunibochum zur „Kritischen Woche (KriWo)“ eingeladen. Wir haben rechtzeitig ein Konzept vorgelegt, mit Viktoria vom @NetzwerkElla (Referentin) Gespräche geführt, unseren
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Ankündigungstext angepasst, Viktoria hat einen 30-minütigen Vortrag mit 2-stündigem Workshop ausgearbeitet, wir haben Werbung gemacht, Einladungen entgegengenommen usw.
Gestern Abend wurden wir vom Fachschaftsrat per E-Mail ausgeladen. OHNE im Vorhinein mit uns gesprochen
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oder in irgendeiner Form kommuniziert zu haben. Für die Ausladung wurden keine nachvollziehbaren Gründe genannt, außer dass sie „jegliche transfeindlichen, ableistischen, rassistischen und menschenfeindlichen Kommentare“ verurteilen. Das tun wir auch! Und Suprise: Das System
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Prostitution lebt und reproduziert all diese Einstellungen. Handlungen und Strukturen In unserer aufsuchenden Arbeit als Ortsgruppe begegnen wir zu ca. 95% nicht-deutschen Frauen. Wir sprechen regelmäßig mit einer trans Frau,die sich in einem Dortmunder Bordell prostituiert.
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Die Hälfte aller Trans Menschen, die im Jahr 2022 ermordet wurden, waren Prostituierte/"Sexworker*innen".
(Ex-)Prostituierte haben nach ihrem Ausstieg in der Regel sowohl körperliche als auch psychische Schäden und Behinderungen, die für immer bleiben. Menschen geraten v.a.
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aus Zwangs- und Notlagen in die Prostitution (Geldnot, Alternativlosigkeit,Täuschung, Gewalt usw.), Freier, Zuhälter und der Staat profitieren davon.
Wir von SISTERS e.V. setzen uns für diese Menschen ehrenamtlich und komplett spendenbasiert ein. @SISTERS_eV arbeitet
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bundesweit und unterstützt Prostituierte beim Ausstieg mit allem was dazugehört, i.d.R. sind das Frauen aus osteuropäischen Ländern. #SISTERS_eV. setzt sich für ein Umdenken in #Gesellschaft und #Politik ein,so wie es bereits in anderen Ländern umgesetzt wird und von UN
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(1949/2022),OSCE (2021/2022) oder EU (2014/2022) gefordert und empfohlen wird.
Viktoria war jahrelang in der Prostitution, beschreibt sich selbst als Überlebende und schafft es mit ihrem messerscharfen Verstand, Expertise und Gefühl für Menschen,tolle Vorträge und Workshops
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zu halten, in welchen die Teilnehmenden eingebunden sind und zum Nachdenken angeregt werden.
Wir sehen die aktuelle gesellschaftliche #antidemokratische Entwicklung sehr kritisch. Personen und gemeinnützige Organisationen werden aufgrund falscher Anschuldigungen gecancelt,
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oder weil sie eine Meinung vertreten, die eine kleine laute Gruppe auf Social Media nicht gut finden. Anstatt in eine Diskussion und Austausch zu gehen (so wie es in einer Demokratie üblich sein sollte), wird gehatet, diffamiert, ausgeladen.
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Positionen austauschen und herausfinden, wie eine Person oder Organisation zu einem Thema steht,geht immer noch am besten über Kommunikation.
Wir haben die Veranstaltung auch als einen Beitrag der politischen Bildung verstanden. Politische Bildung beruht auf dem Grundsatz,
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dass alles, was in der Politik/im Politischen kontrovers ist, auch in Bildungsangeboten kontrovers zur Sprache gebracht werden muss. Politische Bildung hat ein Überwältigungsverbot und orientiert sich daran, dass sich Menschen eine eigene politische Meinung bilden sollen -
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indem sie die Möglichkeit haben, möglichst vielfältige Informationen und Diskussionsstränge zu analysieren.
Schade, dass diese Prinzipien nicht beachtet werden. Schade, dass weder mit uns, noch mit Viktoria gesprochen wurde.
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Vielleicht sollte sich die Fachschaft SoWi der RUB den Titel "Kritische Woche" nochmal überdenken.
Da Viktoria viel Zeit und Mühe in die Vorbereitungen gesteckt hat, wäre es nur fair,
sie würde ihr Honorar trotzdem bekommen. Wir werden die Veranstaltung selbstverständlich
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zu einem anderen Zeitpunkt und Ort durchführen. Wir freuen uns über all die schlauen, konstruktiven Kommentare und Nachrichten. Wir sehen uns bald! Wir sind uns sicher, dass der politische und gesellschaftliche Wandel in den nächsten Jahren hin zum
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Nordischen Modell („Equality Model“) kommen wird. In 20 Jahren werden nicht wir uns für unser Verhalten schämen, sondern all die Social Media Fake-News-Verbreiterinnen und Veranstalter, die sich einem antidemokratischen anonymen Pöbelmob beugen.
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Wir verlinken euch unter diesem Post eine aktuelle Stellungnahme/Anhörung unserer Vorständin Sabine Contabel zum Bericht der Bundesregierung über ihre Menschenrechtspolitik mit dem Schlaglicht im Kapitel B4 „Engagement der Bundesregierung zur Bekämpfung des Menschenhandels
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Liebes @FluxFM-Team,
wir möchten euch gerne auf die Gefahren bezüglich eurer Berichterstattung zum Thema Prostitution hinweisen. Wir sind die Berliner Ortsgruppe des Vereins @SISTERS - für den Ausstieg aus der Prostitution! e.V.u. unterstützen Frauen unter anderem dabei aus
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d. Prostitution auszusteigen. Somit kommen wir oft mit Frauen in Kontakt,die ihren Einstieg in das „Business“ bereuen u. erschrocken sind was sie vor ihrem Einstieg für ein falsches Bild v. der Prostitution hatten. Das „Bereuen klingt“ sehr soft. Fakt ist, dass 68 % d.Frauen
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durch die Zeit in d. Prostitution Kriterien einer Posttraumatischen Belastungsstörung erfüllen, dessen Ausprägung vergleichbar mit Kriegsveteranen o. Folteropfern ist (wir reden hier v. Frauen,die sich aus eigenen Stücken dafür entschieden haben). Zudem zeigen Studien, dass
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„Und meint eigentlich irgendjemand, ein Freier würde vergessen, dass er gerade über eine Frau drübergerutscht ist, von der er nicht wissen kann, ob sie wollte, oder bei der er sehen konnte, dass sie NICHT wollte, und er hat es trotzdem getan?
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Warum sollte diese erlernte Regel dann nicht auch für andere Frauen gelten? Warum sollte man sie nicht auch auf andere #Frauen anwenden?
Ja. #Prostitution ist #Gewalt. Und das #Stigma sorgt dafür, dass wir nicht darüber sprechen. Weil wir uns schämen sollen.
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