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Dec 28 24 tweets 4 min read Read on X
Ich kenne kein #Alesia !
Wer kennt diesen Ausspruch nicht? Mal ehrlich… Asterix und das Volk der unfassbar mutigen Gallier, die ihre Kräfte sogar nochmal durch Miraculix Zaubertrank verstärken können… sie reagieren ängstlich, genervt, peinlich berührt, auf das Reizwort „Alesia“
Aber was ist Alesia? Alesia war der Ort der entscheidenden Belagerung durch Julius Caesar. Der Ort, an dem Vercingetorix, der heute dort vor Kraft strotzend als Statue steht, seine Waffen niederlegte und somit 52 vor Christus die Eroberung Galliens durch Rom besiegelte.
Was war dort passiert, dass es so unaussprechlich war? Die sich für unverwundbar haltenden Gallier wurden vernichtend geschlagen. Der Stolz gebrochen. Keiner will gerne an sein Versagen, seine Verletzlichkeit erinnert werden. Aber vielleicht auch nicht an die Tatsache, dass man
als erstes als die Nahrungsmittel knapp wurden, die Frauen, Kinder und Alten aus der belagerten Stadt schickte. Und diese quasi in den Tod trieb. Denn die Römer hatten nicht vor, sie durchziehen zu lassen. Sie verendeten dort jämmerlich.
Sich an diese, an die Opfer der Kämpfe, die Toten, die Verletzten
nicht zu erinnern und sie aus dem Gedächtnis zu streichen ist schändlich.
Und das Verhalten von wirklichen Verlierern. Von Angsthasen. Die Angst davor haben, dass ihnen der Himmel auf den Kopf fällt.
Warum schreibe ich das? Bin ich nun auf Geschichte umgestiegen? Aus Frust, wie unser Medizinsystem gerade abstürzt? Nein, noch nicht.
Aber in den letzten Wochen, nein Monaten, hat mich vieles an Alesia erinnert. Bzw an den Verdrängungsmechanismus.
Eine Patientin war gerade vor 2 Tagen beim KV Dienst. Bronchopulmonaler Infekt. Gestern war sie dann der Hausbesuch mit Covid -Nachweis und schlechtem AZ. War sie beim KV Dienst getestet worden? Nein. Sie bekam eine Antibiose verordnet. Könnte ja helfen.Die Beispiele sind endlos.
„Wir kennen kein Covid!“ Krankenhäuser, die weder die Patienten mit typischen Symptomen testen, noch das Personal. Bzw empört fragen, warum das Personal sich überhaupt denn testet? Hätte es sich nicht getestet, hätte es ja weiterarbeiten dürfen! Kita-Erzieherinnen,
die Covid positiv aufgefordert werden zu arbeiten. Ach egal, JEDER wird doch aufgefordert zu arbeiten. Es gibt kein Covid!
Es wird verdrängt was das Zeug hält. Denn wir haben die Schlacht verloren. Gegen Covid.
Wir haben uns für zunehmend unbesiegbar und allmächtig gesehen. Mit der Technik, Hygiene, Medizin der neuesten Zeit. Während wir Krankheit und Tod immer mehr gelernt haben auszublenden. Denn es passt nicht ins Bild unserer Allmacht.
Größer, schöner, besser.
Und dann verlieren wir gegen ein Virus. Es gibt dieses Virus nicht! –Wortwörtlich. Im 21. Jahrhundert. Man fasst es kaum. Dann die Abstufungen: „Ja das gibt es, aber es ist mild“ bis zu „jetzt haben wir keine 20 Jahre Beobachtungszeitraum,
daher ist es komplett übertrieben aufgrund von nachgewiesenen Pathomechanismen von Folgeschäden auszugehen“…
Aha. Es gibt kein Alesia…
Damit verdrängen wir auch alle, die in dieser „Schlacht“,
die noch anhält, ums Leben kamen oder nun fürs Leben gezeichnet und chronisch krank sind. Wir verdrängen und labeln diese als schwach. „Alles psychisch“. Wir negieren die Folgen. Dabei kennen wir alle jemand, der starb oder chronisch erkrankte. Die zum verfehlten Ziel der
"Herdenimmunität" durch fehlende Schutzmaßnahme geopfert wurden.
Wir schädigen unsere Kinder, unsere Schwächsten, aber auch die gesamte sich für so verdammt gesund haltende Gesellschaft. Nachhaltig. Machen sie alle kränker.
Maskenträgern wird vorgeworfen paranoid zu sein. Ja, klar, von den panischen Verdrängern. Ich behandle täglich Covid- Akuterkrankte. Einmal war ich selbst erkrankt. Im Urlaub angesteckt. Die Maske schützt.
Ich behandle Long-Covid Erkrankte. Habe ich Angst? Nein, sonst könnte ich diesen Job so gar nicht machen. Habe ich Respekt? Ja. Und zwar Zu Recht. Je mehr Publikationen eine Person zum Thema gelesen hat, umso mehr schützt sie sich und ist vorsichtiger. Das ist ein Fakt.
Aber die Maskenträger erinnern an „Alesia“. Die zunehmende Wut und Ausfälligkeiten der Himmel-auf-den-Kopf-fall-Fraktion bedeutet ggf das ihre Angst zunimmt. Weil die Schäden immer offensichtlicher werden. Weil das Verdängen immer schwerer fällt.
Wie wäre es im neuen Jahr mit mehr Mut und Ehrlichkeit.
Wenn man im medizinischen Setting Masken ablehnt, dann bitte ehrlich formulieren: „Es ist uns schlicht zu unbequem / wir sind nicht sonderlich informiert /weil wir Angst davor haben. Es ist uns einfach auch zu müßig“
Wenn jemand Angst vor Masken hat, wenn er sich nicht zum Thema beliest, wenn er schlicht die Fakten nicht erträgt. Dann ist er der Angsthase. Nicht diejenigen, die trotz ihres Wissens ihr Leben weiterführen und sich eben an die neue Realität angepasst haben.
Wenn „Experten“ schon zum 10. Mal falsch lagen mit ihren Prognosen: „Ich habe mich da getäuscht. Ich bin mir nicht sicher, ob ich etwas dazu sagen sollte.“
Vieles, was anfangs als „panisch“ deklariert wurde hat sich bestätigt:
Neurotropie, Persistenz, Reaktivierung von Viren, Fibrosierungen, mehrere Eintrittsmechanismen, Autoimmunität, Immunevasion, Immundepletion… etc…. etc.. Bisher sehe ich keinen Grund zur Entwarnung. Wir haben diese Pandemie definitiv nicht gemeistert. Wir haben verloren.
Und wenn wir die Arroganz der angeblichen Unbesiegbarkeit nicht endlich mal ablegen und versuchen die Fakten klar zu sehen und einzuschätzen, dann wird die nächste Zoonose, die mit Sicherheit vor der Tür steht, uns noch schlechter aussehen lassen.
Insofern gilt mein Respekt allen, die sich intensiv mit dem Thema auseinandersetzen. Die nicht wegschauen. Sich belesen. Forschen. Nicht verdrängen. Die sich und andere schützen. Ihr seid die wahren #Helden.
#Verdrängung #CovidIsNotOver #Maskup
@threadreaderapp please unroll

ach ja, guten Rutsch!
Und wer geblockt werden will: einfach nur "x" kommentieren. Dann muss niemand Eure Trollkommentare vorher lesen. 😘👋

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Sep 28
Meine neue #Kolumne in der @MedTrib_medizin ist online.
Meine Bitte an die Kollegen, mit den Notwendigkeiten der Zeit zu gehen. Aus der Comfort Zone zu rücken. Zu helfen. #Offlabel #LongCovid #MECFS
medical-tribune.de/meinung-und-di…
Schönwetterlagen sind mir am liebsten. Wenn alles absolut verträglich ist, nicht zu heiß, zu kalt, zu nass oder zu stürmisch. Dann gibt es weniger Probleme. Alles kann geplant und in Ruhe ablaufen.
So liebe ich auch Medizin: evidenzbasiert, mit langjährig etablierten Therapien,
Zeit für Prävention. Dafür brauchen wir eine „ruhige Wetterlage“, beständige Verhältnisse.
Als ich 2006 meine Approbation erhielt, hatten wir diese Beständigkeit noch. Zumindest fühlte es sich so an. Medizin ist eine sehr logische Wissenschaft: Wenn A, dann B. Es gibt immer
Read 19 tweets
Aug 8
#Krankheitsgewinn
#MECFS
"Aber das sind doch dann eh eher solche, die gar nicht arbeiten wollen. Die Frührente beantragen wollen oder andere Förderungen abgreifen..."
Neulich noch in einem Gespräch mit einer Freundin.
Und tatsächlich. Ich kenne so viele Pat., die deutlich
mehr belastbar wären! Wenn sie nicht ein Ziel hätten: gar nicht mehr arbeiten zu gehen! Die eigentlich nur zur Krankschreibung kommen."Es hat sich nichts verändert. So kann ich nicht arbeiten!" "Hat doch eh alles keinen Sinn. Das versuche ich nicht. Hat sicher viele Nebenwirkung"
"Das Medikament ist mir zu teuer."
Die kennt doch jede Person in der Medizin, oder?
Aber...
ganz ehrlich: das sind Pat. mit ganz anderen Beschwerden als #LongCovid #MECFS !
Das ist der z.B. Pat nach Knie OP, mit chron Rückenbeschwerden. Mit Depression. Ausgebrannt, unmotiviert.
Read 10 tweets
Feb 15
Die kognitive Dissonanz, die man tgl aushalten muss, wird aktuell immer schlimmer.
40% Übersterblichkeit.
Mind 10% LongCovid -Risiko.
Nachweis von deutlich erhöhtem kardiovaskulärem Risiko. Diabetes, Autoimmungeschehen, neurologische Erkrankungen wie Demenz, Parkinson,
Erektile Dysfunktion, Entzündung aller Gefäße, Persistenz des Virus. Immunschädigung ungewisser Dauer, Hemmung von Tumorsuppression. Organschäden eigentlich überall möglich.
Warum noch gleich gibt es bald keine Masken und Tests mehr?
Wir katapultieren uns medizinisch
weit zurück. Die Gesundheit der Bevölkerung wird stark angegriffen.
Und immer mehr geht es nun offen um das Thema Euthanasie. imabe.org/bioethikaktuel…
Read 5 tweets
Jan 29
Wie könnte die Versorgung von #LongCovid /#MECFS /#PostVac organisiert werden?
Und was brauchen wir dazu?
Mal ein paar Überlegungen aus der Praxis.
1. #Aufklärung der Bevölkerung, der Mediziner*innen, der LuL, denn auch Kinder sind betroffen.
und dadurch automatisch: #Prävention
2. #LongCovidAmbulanzen an Forschungszentren.
Hier werden Studien geleitet und geforscht. Für die breite Versorgung sind sie schon jetzt überlaufen.

3. Verankerung im ärztlichen Curriculum. #ZusatzbezeichnungLongCovid, #DiseaseManagementProgrammLC. Diese müssen aufwandsgerecht
vergütet werden. Die Basis-Diagnostik und -Therapie sollte beim Hausarzt erfolgen. Dies verringert den enormen Aufwand bei Anamnese, erleichtert eine strukturierte Diagnostik und vermindert unnötige Mehrfachdiagnostik.

4. #Entbudgetierung von Laborleistungen z.B. mittels
Read 8 tweets
Nov 15, 2022
Ich sitze gerade an meinem Vortrag für den Satellitenkongress auf dem LC Kongress in Jena.
Mein Thema: "Behandlungspfade"
Und dabei fällt mir mehr und mehr auf:
Die sind nicht vorgesehen!
Ihr, liebe LongCovid und MECFS Patientys, seid nicht vorgesehen.
Ein Kollege hat mich
neulich gefragt: "Warum tust Du Dir das an?"
Gemeint war die Diagnostik und Versorgung von LC Pat.
So empörend die Frage ist...
so finde ich doch viele Erklärungen:
1. Ihr seid unbekanntes Terrain. Ärztys fühlen sich besser, wenn sie wissen, womit sie es zu tun haben. Und wenn
nicht einiges, was wir bisher "wussten", in Frage gestellt wird.
2. Ihr trefft auf ein System, in dem viele nur noch "funktionieren". Aufgrund der hohen Arbeitsbelastung sind viele angekommen bei schnellem Durchschleusen. Und das geht bei Euch nicht.
3. Das System der Pauschalen
Read 11 tweets
Nov 6, 2022
Wenn man sich in die Ursachenforschung von #MECFS begibt, findet man immer mehr kaum bekannte oder erforschte Pathologien.
Z.b. finde ich das #Grisel-Syndrom sehr interessant in dem Zusammenhang:
ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/P…
Im Anschluss an Infektionen im HNO Bereich kann es zu einer Schwäche der Bänder im Craniocervicalen Übergang kommen. Und somit zu einer Instabilität oder Subluxation.
Dies führt konsekutiv zu einer schützenden Muskelspannungserhöhung mit Torticollis/Schiefhals.
Aber: Wenige Milimeter Verschiebung hier kann auf das Stammhirn Auswirkungen haben: Dysautonomien wie POTS, PEM, Temperaturschwankungen, Schwindel, Schmerzen etc. können entstehen.
Wenn man nun einen Erreger wie SARSCOV2 hat, der starke HNO Symptome hervorruft und zudem neurotrop
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