Ich kann das rot-grüne Copium im #Compact-Fall leider nicht ertragen. Ich war schon vor +10y verantwortlich für das damals imo führende Blog zu Rechtsextremismus, man muss mir oder @glr_berlin u.a. Journos nun wirklich nicht erklären, warum Elsässer & Co. gefährlich sind. 1/8
Und genauso wenig muss man rumklamüsern, dass es ja i.d. Hauptsache gar nicht entschieden wurde, joa, wer hätte es gedacht, das ist im Eilverfahren immer so. Aber den vorläufigen Rechtsschutz gegen eine Bundesbehörde erhälst Du vom BVerwG auch nicht alle Tage. 2/8
In der Entscheidung stehen massive Hürden, die das BMI fürs Hauptverfahren springen müsste: Die Compact-Inhalte seien "mit Blick auf die Meinungs- und Pressefreiheit in weiten Teilen nicht zu beanstanden". Allein das spricht schon dagegen, die ganze Publikation zu verbieten. 3/8
Das Gericht bezweifelt, dass andere "Art. 1 Abs. 1 GG verletzende Passagen für die Ausrichtung der Vereinigung insgesamt derart prägend sind, dass das Verbot unter Verhältnismäßigkeitspunkten gerechtfertigt ist." Und es verweist auf "mögliche mildere Mittel". 4/8
Abschließend wird im Hinblick auf die "aufschiebende Wirkung" der Klage von Compact noch einmal das "besondere Gewicht" der "Grundrechte der Meinungs- und Pressefreiheit aus Art. 5 Abs. 1 GG" betont. MaW: Im Hauptverfahren müsste Faesers BMI zweifelsfrei nachweisen: 5/8
Dass für Compact trotz der in "weiten Teilen nicht zu beanstandenen" Inhalte die kämpferische Verfassungsfeindlichkeit anderer Inhalte "derart prägend" ist, dass sich daraus die Notwendigkeit eines Verbots ergibt, das auch im Hinblick auf Art. 5GG verhältnismäßig wäre. 6/8
Wenn das Gericht nicht zweifelte, dass das gelingen kann, hätte es auch keinen einstweiligen Rechtsschutz gewährt. Natürlich ist das eine fundamentale Klatsche für Faeser, natürlich steht damit im Hinblick auf Medien die ganze Kontruktion zur Disposition in the long run. 7/8
Klar sind laufende Verfahren immer offen und vor Gericht und auf hoher See usw, aber meine Meinung: Never fucking ever gewinnt das BMI den Fall. The bets are off, ich nehme welche an. 8/8
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Make no mistake: Die Verhinderung des Investoren-Einstiegs in der #DFL ist einer der erfolgreichsten sozialen Proteste der letzten Jahre in diesem Land. Verschiedenste Menschen mit vollkommen unterschiedlichen politischen Ansichten, die sich hinter einer Sache versammeln. 1/6
Die sich auflehnen gegen eine angeblich "schon beschlossene Sache", gegen eine angebliche "Alternativlosigkeit", gegen die Ohmacht gegenüber Finanzkapital und Superreichen, die glauben, ihnen gehöre die Welt. Das tut sie nicht. Und der Fußball auch nicht. 2/6
Dieses eine Mal haben sie sich nicht durchgesetzt, haben sie nicht entgegen der Interessen von Fans an Stehplätzen, an familienfreundlichen Anstoßzeiten, an bezahlbaren Übertragungen usw. gemacht, was sie wollten, nur aus Eigeninteresse an noch volleren Taschen. 3/6
Wie ich bei @uebermedien berichte, sind die Länder mit "guter" #Pressefreiht laut @ReporterOG in den letzten 10 Jahren um 70%(!) zurückgegangen - auch mitten in Europa+Deutschland. Oft werden v.a. Angriffe auf Journos als Grund genannt. Doch das ist nur die halbe Wahrheit.1/6
Denn mit der Pressefreiheit ist es wie in der berühmten (faktisch aber falschen) Metapher des Frosches, der nicht merkt, wie das Wasser immer heißer wird, bevor es zu spät ist: Wir sind schon längst im Prozess des Abbaus, in #Ungarn o. #Polen ist die Lage schon viel ernster. 2/6
In #Österreich mehren sich die Angriffe, wenn zB Journalisten wie @florianklenk vom CDU-Pendant ÖVP als "politische Akteure" angegriffen werden, die "entsprechend zu behandeln seien". Steter Tropfen hölt hier den Stein - und es gibt viele weitere Beispiele. 3/6
Es gibt zu viele selbstgefällige Wessi-Takes zu #Sonneberg. Es nützt halt nix, #Nazis zu rufen, wenn es vor Ort keine:n einzige:n #AfD-Wähler:in kümmert. Es nützt noch weniger, #Ossis trenden zu lassen. Die Metropolen-Twitteria sollte sich lieber fragen, was zu tun ist. 1/10
Und da fiele mir schon etwas ein: Zuerst einmal muss man nämlich aufhören, da immer nur hinzugaffen, wenn mal wieder was Rechtsextremes passiert. Und dann am besten noch allen dort Lebenden zu sagen, was sie für Faschos sind - auch denen, die jeden Tag dagegen kämpfen. 2/10
Ja, ostdeutsche Zivilgesellschaft is hard to come by, aber die sind halt auch die ersten, die von solchen Landräten direkt bedroht sind: Denen die Fördergelder gestrichen werden, die aus ihren Jobs gedrängt werden, die auf der Straße mit Rechtsextremen konfrontiert sind. 3/10
Es ist doch so: In #Mainz ist #Fassenacht. Folge: Quasi kein deutsches, bürgerliches usw. Restaurant hat geöffnet (was ok ist, im Sinne der Angestellten). Wer aber hält den Laden am Laufen? Genau: Türk:innen, Italiener:innen, Inder:innen, Marokkaner:innen, usw. 1/6
Ihre Läden sind offen, hier holen sich alle (inkl. mir, der hier natürlich zum Arbeiten ist und nicht zum närrischen Treiben) ihre Post-Rosenmontags-Pizza, ihren Döner, ihr Curry usw. Sie besetzen ab heute Nacht die Müllabfuhr, sie stellen die Bahnhofs-Secruity, usw. 2/6
Ich wäre heute nach 6h Fahrt in einem ICE ohne Bordrestaurant angesichts geschlossener Supermärkte zwar nicht verhungert, aber ernährt von Chips und Kiosk-Food ins Bett gegangen, wenn in diesem Land nicht seit Jahrzehnten alle Essentials von Migras bereitgestellt würden. 3/6
Bei @uebermedien habe ich über die imo komplett entgleiste #Silvester-Debatte geschrieben, die eine bräsige Mischung aus fehlenden Fakten und Schnellschuss-Schlüssen wie #Integration ist, die einfach nichts und niemandem hilft. uebermedien.de/80538/mediale-…
1/8
Das mediale Gedächtnis ist kurzzeitig, deshalb nur zur Erinnerung: Wir hatten diese Shitshow schon 2018, 2019, 2020 - eigentlich jedes Jahr seit "Köln" - und ja, das meiste daran ist Agenda-Setting und die Übernahme eines mindestens ethnisierenden Blicks auf Kriminalität. 2/8
Vieles daran ist daher nervige Wiederholung mit nerviger Replik: Nein, Markus, Herkunft-ist-kein-kriminologischer-Faktor: 3/8
Ich bin der größte Fan des staatlichen #Gewaltmonopols einer Demokratie. Ich glaube, es gibt keine historisch bekannte gesellschaftliche Ordnung der Dinge, die besser versucht, prinzipiell gleiches Recht für alle zu schaffen. #FCSPHSV#HH#Hamburg#Polizeigewalt 1/15
Ist sie perfekt? Nein, bei Weitem nicht. Aber da muss man es mit Churchill halten. Statt Feme, Kiezmiliz, Volksgericht, Friedensrichter, Kanun, Beth din, dem DFB-Sportgericht oder Hokuspokus würde ich stets die ordentliche Gerichtsbarkeit einer Demokratie bevorzugen. 2/15
Genau deswegen aber bin ich der größte Gegner der schlechten Ausübung dieses Gewaltmonopols, wie wir es mMn diesen Freitag mal wieder beim Hamburger Stadtderby zwischen (na, Sie wissen schon) beobachten durften. Hier zum Anschauen: 3/15