NEU: Um breit akzeptierte Ziele in zentralen Zukunftsfeldern zu erreichen, sind zusätzliche öffentliche Mittel in Höhe von 782 Milliarden Euro erforderlich. Zentrale Ergebnisse unserer heute veröffentlichten umfassenden Studie @DezernatZ im Thread ⬇️
Wir haben für zwölf Zukunftsfelder auf Grundlage breiter Expertenbeteiligung ermittelt, welche spezifischen Ziele als breit akzeptiert gelten können & welche *zusätzlichen* öffentlichen Finanzbedarfe zur Erreichung dieser Ziele bestehen; diese Tabelle fast alle Posten zusammen.
Im Bildungsbereich werden mindestens 127 Mrd. Euro zusätzlich benötigt, um die Infrastruktur zu modernisieren, Ausbauziele zu erreichen & demografischen Notwendigkeiten gerecht zu werden. Gute Nachrichten: Die Finanzierung des Ganztagsausbaus ist beinahe auf Zielkurs.
Den öffentlichen Bedarf zur Erreichung der Klimaziele 2030 berechnen wir in zwei CO2-Preisszenarien, inkl. Kompensation. Der Gesamtbedarf variiert kaum, der Zusatzbedarf (Gesamtbedarf abzgl. CO2-Preis-Einnahmen) deutlich: zwischen 159,6 - 255,6 Mrd. Euro (inkl. Länder/Kommunen).
Details zur Analyse der öffentlichen Finanzbedarfe zur Erreichung der Klimaziele fasst @JanekSteitz hier zusammen:
Im Gesundheitsbereich fokussieren wir uns auf den Krankenhaussektor. Hier bestehen Zusatzbedarfe von 40 Mrd. Euro zur Umsetzung der geplanten Krankenhausstrukturreform, zum Abbau eines Teils des bestehenden Investitionsstaus & zur Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen.
Für ein stabiles und zukunftssicheres Verkehrssystem werden mindestens 166 Mrd. Euro zusätzlich benötigt, vor allem für die Sanierung und den teilweisen Ausbau des Schienennetzes und den Erhalt der Straßeninfrastruktur. Auch die Finanzierung des ÖPNV ist noch nicht gesichert.
Mit einer Analyse von @Ce_Moll & Team enthält unsere Studie auch die erste Bottom-up-Schätzung des Finanzbedarfs für die militärische Zeitenwende. Ergebnis: Selbst wenn die ambitionierten Aufwüchse des Finanzplans realisiert werden, besteht ein Mehrbedarf von 103 Mrd. Euro.
Außerdem analysieren wir Bedarfe für Digitalisierung, Forschung, Wohnen, wirtschaftliche Resilienz, Klimaanpassung und innere & erweiterte äußere Sicherheit. Transparent auf 250 Seiten, um fundierte Debatten über die Anforderungen zielorientierter Haushaltspolitik zu ermöglichen.
Unsere Ergebnisse stehen im Einklang mit Schätzungen von @Der_BDI sowie @IMKFlash & @IW_Koeln. Unsere insgesamt höhere Zahl ergibt sich vor allem aus unserer breiteren Abdeckung: In den Bereichen, die nur wir betrachten, ermitteln wir einen Zusatzbedarf von 198 Mrd. Euro.
Die Notwendigkeit zusätzlicher öffentlicher Finanzmittel für die Modernisierung kann somit zunehmend als Konsens angesehen werden. Jetzt braucht es eine Debatte darüber, was daraus folgt. Vorschläge dazu machen wir in einem separaten Papier, mehr dazu hier:
Die vollständige Studie, mit Details zu allen Berechnungen und Annahmen und vielem mehr, findet sich jetzt hier auf unserer Website: dezernatzukunft.org/was-kostet-ein…
Abschließend ein großer Dank an die über 70 Fach- und Haushaltsexperten, die uns Einblicke in Zieldebatten sowie Finanzierungslogiken in den zwölf untersuchten Bereichen gewährt haben. Ohne diese Gespräche wäre die Studie so nicht möglich gewesen.
Zu den Expert:innen, die uns Input gegeben haben haben, zählen - mit großem Dank: @augurzky @bertschek_irene @mbeznoska @J_Buehl @FDigulla @d_dohmen @CF_Elmer @Otto_Fricke @sven_kindler @t_losse_mueller @UrsMaier @SimonGMueller @FraPe0101 @PhilippRotmann @KatjaRietzler und...
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#LNG projects currently under construction will increase supply by almost 250bcm by 2030, says the International Energy Agency @IEA. 📈
For comparison: that is pretty much the exact amount of total 🇷🇺 gas exports in 2021.
Quick 🧵 on the IEA's new Gas Security Review 👇1/6
Notably, the IEA finds that the gas crisis "deeply damaged the medium- to long-term growth prospects for natural gas demand" thanks to its effect on accelerating energy efficiency, renewables deployment and electrification; as well as some demand destruction. 2/6
For me, this aligns with what we have been saying @DezernatZ: given that (a) global LNG supply is already set to increase greatly, (b) new projects cannot increase supply in the short term, and (c) locked-in supply already exceeds climate-compatible pathways, ... 3/6
🔥 Klimapolitik im #Triell: einige Gedanken am Tag danach 👇
1 | Framing & Fragen: angemessener Einstieg mit Bildern der Flutkatastrophe und Verweis auf IPCC-Bericht. Bloß: die Lehren hieraus haben es leider nicht in die Fragen des Moderationsteams geschafft. Auf einmal...
...ging es nur noch um die Kosten von Klimapolitik, nicht um die (deutlich höheren) Kosten unterlassener Klimapolitik. Ist die gesellschaftliche Debatte hier nicht eigentlich schon weiter - von der realen Faktenlage mal ganz abgesehen?
2 | Verständnis von Klimapolitik: Klimaschutz ist komplex und kleinteilig, immerhin geht es um einen strukturierten Wandel der gesamten Volkswirtschaft. Wenn da als Einstiegsfrage nach einer Maßnahme und einem Verbot gefragt wird, wird das dieser Realität nicht wirklich gerecht.
The discussion about whether hydrogen should be blended into the existing gas grid is very instructive for understanding the debate about hydrogen & gas infrastructure more widely. We @e3g released a new factsheet on this today - here's a thread on some key points 👇
@EleonoraNMoro and I argue that there are three big questions decisionmakers must answer that are related to the debate on blending, as per the screenshot above, which are the result of a number of technical, political and economic facts, including:
📈 There are relatively low limits for how much hydrogen can be blended into the existing grid without damages to the infrastructure - any increases beyond that require costly retrofits, meaning that blending doesn't enable a smoother transition to a hydrogen-only infrastructure.
What's the reason that people get *so* excited about hydrogen? There were so many good responses and discussions when I asked this question that it's worth attempting a summary. Here's a review thread, for hydrogen afficionados and sceptics alike:
First, a quick clarification. My question was about why hydrogen seems to excite people *so much more* than other clean energy solutions. There's no doubt that hydrogen can do exciting things, but its ability to do so often even depends on those other technologies. Let's go.
(1) Using hydrogen is key for some decarbonization challenges, many people said. True. But does it justify the extremely high level of excitement? Why is there a Clean Hydrogen Alliance but not an Energy Efficiency Alliance in the EU, for example?
Keine Frage: Wasserstoff muss dort, wo er benötigt wird, zu den Endverbrauchern kommen können.
Aber: was die Betreiber der Gasverteilnetze hier fordern klingt in weiten Teilen mehr danach, als müsse der Endverbraucher zum Wasserstoff kommen. Kurzer Thread:
1) Lokale Produktion & Verbrauch von grünem Wasserstoff ist für bestimmte Anwendungen sinnvoll. Bloß: lokal heißt nicht überall. Der Fokus sollte auf Wasserstoff-Clustern liegen, nicht darauf, aus jedem Gasanschluss einen Wasserstoffanschluss zu machen.
2) Besonders bemerkenswert: der @TspBackgroundEK zitiert den @DVGW mit der Bemerkung, dass über die Beimischung von Wasserstoff ins Erdgasnetz "auch die Oma mit ihrem kleinen Häuschen" sozialverträglich an der Energiewende teilhaben könne. Das ist, pardon, kompletter Unsinn:
Seven years ago, I started working on #ClimateAction - in my free time. A bit over a year ago, I transitioned to working on climate full time. Inspired by a great thread from @_JulietPhillips, here are personal reflections on three key issues I encountered during this transition:
1) Urgency: like few other issues, the climate crisis is characterized by urgency. This means that a lot of the usual career advice centered around first focussing on building knowledge & networks didn't resonate with me: yes, that's important, but it didn't seem enough...
...to focus on these personal outcomes without already thinking about the political outcomes that are necessary. This of course links to increasingly common concepts of young professionals needing jobs aligned with their values, which...