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Oct 30, 2021, 11 tweets

#Gazprom und #Moldova haben einen neuen Liefervertrag unterzeichnet. Lieferstopp damit abgewendet.
Details zum Vertrag gibt´s kaum.
Es scheint aber, dass der Konzern in allen Punkten nachgegeben hat.
Dies dürfte mit den weit ambitionierteren Zielen zusammenhängen.
Thread👇
(1/11)

Zur Erinnerung.
Dem Land drohte ein Lieferstopp.
Der Grund: der Liefervertrag lief noch im September aus. Ein neuer musste schnell geschlossen.
Der Konzern forderte von #Moldova erst die Begleichung seiner Schulden. Kisinau weigerte sich
Hier mehr👇
(2/11)

Nun haben die Seiten einen neuen Vertrag für 5 Jahre geschlossen.
Genaue Konditionen werden nicht bekannt gegeben, aber es scheint, dass Gazprom in allen Fragen nachgegeben hat:
- Preis wird nach mld.Vorschlag festgelegt,
- Schulden müssen vorerst nicht beglichen werden.
(3/11)

Konkret zum letzten und wichtigsten Punkt heißt es, dass die Seiten ein gemeinsames Untersuchungsverfahren durchführen werden, um die Schulden zu inspizieren und ihre Rückzahlung in langfristigen Raten zu vereinbaren.
Bemerkenswert wie nachgiebig sich #Gazprom zeigte.
(4/11)

Dies dürfte allerdings an langfristigen strategischen Zielen des Konzerns liegen.
Der mold.Markt ist für #Gazprom Peanuts.
Ein potentieller Lieferstopp würde im Westen aber derart hohe Wellen (wirtschaftlich und politisch) schlagen, dass der Schaden weitaus größer wäre.
(5/11)

Gegner von #NordStream2 suchen nach der letzten Chance, um die Pipeline doch noch zu verhindern.
Ein Lieferstopp an Moldau (selbst wenn durch Moldau selbst verschuldet) wäre für sie der perfekte Vorwand, um die Pipeline auf den letzten Metern zu torpedieren.
(6/11)

Vermutlich entschied sich #Gazprom , in dieser heiklen Phase in der Moldau-Frage nachzugeben, um den weitaus wichtigeren #Nordstream2 endlich ans Laufen zu bekommen.
Zudem hat der Konzern ambitionierte globale Ziele, die durch solche "Kleinigkeiten" nicht gestört werden sollen
7/

Angesichts der explodierenden Nachfrage und Preise will der Konzern seine Förderung massiv ausweiten.
Allein in diesem Jahr sei diese bereits um 16,6% gestiegen.
Der Konzern erklärte hierzu, man werde daran arbeiten, ein Drittel der Gasnachfrage in der Welt zu decken.
(8/11)

Die Hauptmärkte seien der heimische Markt, EU und Asien.
Insbesondere nach Asien dürften die Lieferungen massiv steigen, da die Kunden dort für #Gazprom deutlich "angenehmer" sind:
a) asiatische Kunden zahlen mehr,
b) dort ist kein ständiger politischer Gegenwind zu erwarten
9/11

Früher waren Lieferungen nach Asien wegen mangelnder Infrastruktur kaum möglich.
Seit einigen Jahren existiert zwischen RUS und China aber ein umfangreiches Pipelinesystem.
In Fernost entstanden zudem LNG-Terminals, sodass Gazprom sein Gas auch beliebig verschiffen kann.
(10/11)

Apropos.
In Russland wird nun gestritten, wie sich die globalen Energiepreise weiter entwickeln werden.
Energieriese "Novatek" prophezeit fallende Preise bereits in 2022.
Ölriese "Rosneft" erklärte dagegen, die aktuellen Preise seien der neue Standard.
Man wird´s sehen
(11/11)

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