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Mar 8, 2022, 24 tweets

Update #Ukraine .
Im Überblick:
- wichtige Stadt Isjum gefallen, nächstes Ziel vermutlich #Kramatorsk ;
- Evakuierungen laufen aus ganz #Ukraine in den Westen;
- ein Blick in die russische Gesellschaft: Demos pro und kontra und die "neue Realität" in Russland.
Thread 👇
(1/24)

Russische Truppen haben nach eigenen Angaben die wichtige Stadt #Isjum vollständig eingenommen.
Zuvor wurde der Befehlsstab der örtlichen "Kräfte der territorialen Verteidigung", der sich in der Polizeistation befand, zerbombt.
Hier die Screenshots.
Das Video auf Telegram.
(2/24)

Der Fall von #Izyum ist brisant, da nun die wichtige Straße Richtung Kramatorks frei wird.
Dort befinden sich die Befehlsstäbe der ukrainischen Truppen im #Donbass .
Es könnte nun ein Zangengriff auf Kramatorsk erfolgen mit vollständiger Einkesselung der ost-ukr. Einheiten.
(3/)

Sollten die ukr.Truppen bei Kramatorsk eingekesselt werden, bliebe für Kiew nur noch die Verteidigung der Städte sowie die Hoffnung auf ausländische "Freiwillige" (ergo Söldner).
Zur Erinnerung.
Erste "offizielle" britische Söldner sind bereits da👇
(4/24)

Ukrainische Quellen präsentierten nun auch Fotos von weiteren Söldnern, die in der #Ukraine angekommen sind und in ukr. Einheiten integriert wurden.
Auf den Fotos pro-ukrainische Kämpfer aus Niederlanden, Portugal und Brasilien.
#UkraineRussia #UkraineKrieg
(5/24)

Derweil flüchten immer mehr Zivilisten aus der #Ukraine in den Westen.
Die genaue Zahl ist schwer abzuschätzen und liegt je nach Quelle bereits zwischen 1 und 2 Millionen.
Die meisten Ukrainer flohen eigentlich zunächst nach Lwiw, es scheint aber, dass sie dort nicht bleiben
6/24

Es ist immer noch unklar, wie weit russ.Truppen gehen werden/können, sodass Lwiw auch nicht mehr unbedingt als sicher betrachtet wird.
Am Bahnhof bilden sich riesige Schlangen, um einen Zug in die EU zu bekommen.
Viele verlassen das Land auch mit ihren Autos.
#Ukraine
(7/24)

In Russland finden unterdessen regelmäßige Demos und Protestaktionen statt...und zwar sowohl gegen als auch für den Kriegseinsatz.
Am Roten Platz demonstrierten am Wochenende zahlreiche Menschen gegen die Invasion, darunter viele Jugendliche.
Es kam zu Verhaftungen.
(8/24)

Parallel dazu gibt es quer durch Russland Proteste FÜR den Militäreinsatz sowie verschiedene Solidaritätsaktionen mit den Truppen.
Autokorsos mit Flaggen und den Zeichen "Z" und "V", die mittlerweile zum Symbol der Invasion wurden, fahren durch Moskau und viele andere Städte.
(9/

Dieser Spalt der russischen Gesellschaft zieht sich in den Straßen weiter.
Russen, die den Militäreinsatz befürworten und ihre Solidarität mit den Truppen demonstrieren wollen, kleben sich ein "Z" auf die Autos.
Gegner stehen mit Plakaten "Nein zum Krieg" in den Straßen.
(10/24)

Gleiches unter öffentlichen Persönlichkeiten.
Zahlreiche Künstler, Blogger und Journalisten verließen das Land aus Protest.
Andere äußerten öffentlich ihre Solidarität mit den Truppen, darunter besonders viele Sportler, wie etwa Boxer Povetkin oder Ringer Vlasov
#Ukraine
(11/24)

In anderen Worten.
Der Kriegseinsatz zog einen tiefen Spalt durch die russische Gesellschaft. Eine 100% eindeutige einheitliche Meinung gibt es da nicht.
Offensichtlich ist aber, dass die Folgen der Sanktionen für Russland massiv sein werden.
#UkraineConflict #Ukraine
(12/24)

Die Abschaltung vom SWIFT hat bislang wenig gebracht.
Die Banken funktionieren normal weiter.
Heftiger wirken dagegen zwei andere Sachen.
Zum ein Wartungs- und Leasingverbot für russ. Airlines.
Viele russische Airlines haben bereits angekündigt, nur noch Inlandsflüge zu fliegen.

Auf Dauer werden die meisten rus. Airlines solch einen Auslandsverbot vermutlich nicht überleben, gerade weil die inländischen Flüge fast komplett von Aeroflot übernommen wurden.
Ob Moskau weitreichende Finanzhilfen an die Airlines macht, ist bislang weitgehend unbekannt.
(14/24)

Heftig für das Alltagsleben wirkten außerdem die "nicht-staatlichen" Strafmaßnahmen von westlichen Unternehmen.
Apple, Samsung, BMW, Microsoft, H&M etc. erklärten allesamt ihre Rückzug aus Russland und kappten über Nacht alle Dienstleistungen.
#Ukraine #UkraineConflict
(15/24)

Als IKEA über Nacht ankündigte, ab Donnerstag ihren kompletten Online- und Offline-Handel einzustellen, kam es in den Moskauer Filialen zu tumultartigen Szenen, weil Viele sich auf dem letzten Drücker noch irgendwas vom beliebten Möbelhändler holen wollten.
Video auf TG.
(16/24)

Ähnliches sah man auch in Elektronik- und Klamottenläden.
Allein deshalb wird der Konsum in Russland allerdings nicht zusammenbrechen, denn die chinesischen Firmen stehen schon in den Startlöchern, um sich die Marktanteile zu schnappen, die westl. Firmen verlassen.
(17/24)

Man erwartet einen massiven Anstieg an chinesischen Verkäufen in Russland, und zwar in allen Bereichen - insb. Autos und eben Elektronik.
Xiaomi statt IPhone, Haval statt BMW - auf diese "neue Realität" stellen sich die Russen derzeit ein.
#Ukraine️ #UkraineRussia
(18/24)

Politisch hatte China schon früher seine Solidarität gegenüber RUS ausgedrückt.
Peking bekräftige unmissverständlich seine Unterstützung für Moskau "egal wie tückisch der internationale Sturm ist".
Man werde die "umfassende Partnerschaft" in der neuen Ära vorantreiben, so Peking.

Nicht auszuschließen ist, dass Peking den #UkraineKrieg derzeit auch im Hinblick auf die Taiwan-Frage als eine Art "Testfall" genau betrachtet.
Allen voran, wie heftig die Reaktion des Westens sein wird und wie viel Schäden die westlichen Sanktionen entfalten können.
(20/24)

Zuvor sorgte nämlich für Schlagzeilen, dass China ausgerechnet am 28.02., also nur wenige Tage nach dem Beginn der Invasion in der #Ukraine , seinerseits großangelegte Manöver startete, bei den mit zwei Dutzend Landungsschiffen maritime Landungsoperationen trainiert wurden.
(21/)

Generell kamen Sanktionen gegen Russland "nur" vom sogenannten "kollektiven Westen". Aus anderen Teilen der Welt nicht wirklich.
Selten war die Zweiteilung der Welt in "der Westen und der Rest" so sichtbar wie jetzt bei der Frage der Russland-Sanktionen.
Grafik von Daily Mail👇

Apropos.
Auf eine "neue Realität" muss sich wohl auch der Otto-Normalverbraucher im Westen einstellen.
Die Gas- und Ölpreise explodieren.
Ihnen nach folgen die Spritpreise.
Ihnen werden die Transportkosten und danach auch die Lebensmittelpreise folgen.
(23/24)

Noch ist unklar, wie konkret sich das Ganze entfaltet.
Ganze Wirtschaftszweige könnten betroffen sein.
Die Landwirtschaft fürchtet eine gravierende Krise wegen explodierenden Düngerkosten.
"Es ist eine Katastrophe", so zum Teil die Stimmen unter Bauern
24/
swp.de/lokales/ulm/ag…

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