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Jul 11, 2022, 22 tweets

Update #Ukraine
Im Überblick:
- Kiew plant Rückeroberung vom Süden mit einer Million Soldaten;
- schwere HIMARS-Angriffe im #Donbass, russ.Kriegsreporter fordern den Einsatz "bislang nicht genutzter" Waffensysteme;
- Washington will 300-km-Raketen an UKR schicken.
Thread👇
(1/22)

Nach Angaben des ukrainischen Verteidigungsministers Reznikov hat Selenski die "Rückeroberung der besetzten südlichen Gebiete" angeordnet.
Hierfür werde derzeit eine Armee von einer Million Mann zusammengestellt, die diese Gegenoffensive starten soll.
(2/)
thetimes.co.uk/article/ukrain…

Die Rückeroberung dieser Gebiete sei "überlebenswichtig" für die #Ukraine , weil die ukrainische Wirtschaft stark von den Schwarzmeerhäfen abhängt.
Zivilisten wurden aufgefordert, die Gebiete zu verlassen - "notfalls" auf die Krim.
(3/22)

Weitere Details über die angekündigte "Millionen-Gegenoffensive" wurden zunächst nicht genannt.
Es heißt, die genauen Pläne müssten noch ausgearbeitet werden.
Auch der genaue Zeitrahmen für die Offensive blieb zunächst unklar.
(4/22)
#Ukraine

Zur Erinnerung.
Zuvor wurde bekannt, dass Kiew noch vor dem Wintereinbruch eine Entscheidung im #UkraineKrieg erzwingen will, weil der Winter den Russen in die Hände spielen würde.
Eine Offensive im Spätsommer/Herbst wurde erwartet.
Mehr dazu hier👇
(5/22)

In einigen ukr. Quellen hieß es dabei schon vor Wochen, dass eine ukrainische Gegenoffensive in #Kherson bereits gestartet worden sei.
Konkrete Details kamen aber nicht, weil es nach ukr. Darstellung eine "Informationssperre" rund um die Cherson-Offensive gegeben habe.
(6/22)

Russische Kriegsreporter und andere Quellen meldeten allerdings auch nur minimale Bewegungen an der Cherson-Frontlinie.
Kurzum: entweder die "Informationssperre" war beidseitig, oder es gab diese Offensive einfach (noch) nicht.
#Kherson #Cherson
(7/22)

Aufgrund dieser unklaren Verhältnisse vor Ort sind manche Konfliktbeobachter dazu übergegangen, über die NASA FIRMS-Karten die Frontlinie abzuchecken.
Also über Satellitenaufnahmen, die eigentlich Waldbrände zeigen sollen.
#Ukraine #Russia
(8/22)
firms.modaps.eosdis.nasa.gov/map/#d:24hrs;@…

In der Tat lässt sich an manchen Tagen in der #Ukraine eine Art "Feuerlinie" beobachten, die mit der Frontlinie vermutlich recht genau übereinstimmt.
Die einzelnen Punkte zeigen da nicht "natürliche" Waldbrände, sondern die Feuerherde durch Kampfhandlungen und Artilleriebeschuss.

Man sollte die Karte aber auch nicht überinterpretieren.
Nicht jeder Punkt bedeutet automatisch, dass dort derzeit gekämpft wird.
Stumpfes Beispiel: In Norditalien ließe sich eine solche Feuerlinie auch ziehen, was natürlich nicht heißt, dass dort irgendeine Front verläuft😬
(10/

Washington hat unterdessen neue Waffenlieferungen angekündigt.
Besonders brisant:
Es sollen vier weitere HIMARS-Systeme geliefert werden.
Insgesamt würden ukr.Truppen dann über 12 HIMARS verfügen.
Dazu könnten noch 3 MLRS M270 aus Norwegen und 3 deutsche MARS-Systeme kommen.
(11/

Die Zahl moderner westlicher Mehrfachraketenwerfer in der ukr.Armee könnte also insgesamt auf 18 steigen...vorausgesetzt natürlich, dass keine davon zerstört werden/wurden.
Zuvor erklärte das russ.Verteidigungsministerium, dass 2 HIMARS zerstört seien.
12/

Die bereits gelieferten HIMARS-Systeme entfalten derzeit jedenfalls ihre volle Wirkung.
Während russische Staatsmedien über ihren Einsatz weitgehend schweigen, schlagen zahlreiche russische Kriegsreporter Alarm.
Dutzende Waffen- und Öldepots seien durch sie zerstört worden.
13/22

Noch empfindlicher als die Depots sei die gezielte Jagd auf Kommandoposten.
Laut dem Kriegsreporter Sladkow hätten die HIMARS bereits einige "kleine, aber wichtige (Kommando)Zentren" attackiert.
Konkrete Details wolle er nicht nennen, aber man müsse darauf reagieren.
(14/22)

Sladkow forderte in sehr harschen (nicht zitierfähigen) Worten den Einsatz von Waffensystemen, die durch russ. Truppen bislang ausgespart wurden, um die HIMARS auszuschalten.
Welche Systeme konkret er meinte, blieb unklar.
Andere Kriegsreporter äußerten sich ähnlich.
(15/22)

Stimmen von Kriegsreportern haben in RUS traditionell ein großes Gewicht.
Ihre so vehementen Forderungen könnten also durchaus Gehör finden.
Kurzum: Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass russ. Truppen demnächst Systeme einsetzen werden, die bislang ausgespart wurden.
(16/22)

Außer der Lieferung weiterer HIMARS sind auch die Berichte der Financial Times brisant, wonach Washington die modernsten Raketen mit 300km Reichweite an Kiew übergeben wolle.
Ursprünglich behauptete Washington, dass diese Munition keinesfalls geliefert werde.
Nun also doch.
(17/)

Das Prioritätsziel für die 300km-Raketen dürfte die Krim-Brücke werden.
Zuvor hatte Arestowitsch erklärt, dass ukr. Truppen die Brücke bombardieren werden, sobald sie die technische Möglichkeit dazu haben.
Mit den neuen Raketen wäre das gegeben👇
(18/22)

Auch der amerikanische General und Ex-Oberbefehlshaber des NATO-Kommandos in Europa Philip Breedlove forderte zuletzt die Vernichtung der Krim-Brücke.
Dies wäre ein "verheerender Schlag" gegen den Kreml und sei potentiell auch mit Harpoon-Antischiffsraketen ausführbar.
(19/22)

Ein Angriff auf die Krim-Brücke könnte allerdings auch ein massives russ. Bombardement des ukr. Regierungsviertels in Kiew nach sich ziehen.
RUS drohte zuvor mit schweren Vergeltungsangriffen auf "Entscheidungszentren", falls solche Ziele wie die Brücke attackiert werden.
(20/22)

Apropos.
In diesem Zusammenhang sorgten zuletzt auch Berichte für Aufmerksamkeit, dass zwei Bundeswehrsoldaten die Sprengung der Krim-Brücke planten und vorbereiteten.
Dazu hätten sie Ausrüstung der Bundeswehr aus verschiedenen Kasernen gestohlen.
(21/22)
rnd.de/politik/bundes…

Ihr Plan sei in abgefangenen Telefonaten deutlich geworden.
Am Ende sei das Vorhaben durch die Polizei vereitelt worden.
Staatsanwaltschaft Kiel ermittelt jetzt im Verdacht des Bandendiebstahls, bei dem in Bundeseinrichtungen eingebrochen und Ausrüstung gestohlen wurde.
(22/22)

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