Thread by @Quintus_Luis

Die unzureichenden Hygiene-Maßnahmen an bayrischen Schulen aus Sicht eines diesjährigen Abiturienten.

Meine Kritik in einem in THREAD:

@rezomusik @MartinSonneborn
#Schulen #SchulboykottDE #Corona

Heute hat für die 12. Klasse in Bayern der 2. Schultag stattgefunden. Wir sollen uns in den letzten Wochen auf die Abschlussprüfungen vorbereiten können.

Ein #Durchschnittsabitur wurde abgeleht, weil für uns keine gesundheitliche Gefahr besteht: Oder?
Aber wie sieht es an bayrischen Schulen wirklich aus?

Mein Kurs wurde aufgrund der Größe in die Mensa verlegt um den nötigen Abstand zu garantieren. Gute Idee? Spoiler: Nein.

Neben dem Problem, dass in der Mensa für uns weder Beamer noch irgendwelche anderen technischen Geräte vorhanden sind und der Unterricht vieler Lehrer aber darauf angewiesen ist,

können selbst dort nicht die nötigen Abstände zu den NachbarInnen eingehalten werden. Auch wenn wir mit kleineren Kursen in den normalen Klassenzimmern unterrichtet werden,

sind die Abstände nicht einzuhalten. Zudem befindet sich direkt über uns ein weiterer Kurs. Das Treppenhaus zur obere Etage wurde nur provisorisch mit Decken abgehängt um ein wenig den Lärm zu dämmen.

Trotzdem versteht man jedes Wort der über uns unterrichteten Klasse. Ein weiteres Problem: Wir sind verpflichtet uns morgens und mittags beim Verlassen der Schule die Hände zu waschen.

So weit, so sinnvoll. Unsere Wasserhähne lassen sich jedoch nur mit der Hand öffnen. Ein Aufdrehen des Wassers mit dem Ärmel oder dem Handrücken ist nicht möglich. Das heißt konkret: Ein ganzer Kurs

fasst morgens und mittags erst mit dreckigen Händen den Griff an, um sich dann die Hände sauber zu waschen, um anschließend wieder den selben Griff anzufassen, um das Wasser wieder abzudrehen.

Ich bin jetzt kein Virologe, aber für mich klingt das nicht sonderlich hygienisch.

Auch sieht man immer wieder Lehrer und Schüler, die ihre Maske falsch benutzen oder die Abstandsregeln nicht einhalten.

Mädchen beschweren sich über die unzureichende hygienische Ausstattung auf den Jungs-Toiletten, die kurzerhand zu Unisex-Toiletten umfunktioniert werden mussten,

um genügend Waschbecken zur Verfügung zu haben.
Auch herrscht an einigen Stellen eine gewisse Unsicherheit.
Müssen die Arbeitsblätter mit Handschuhen ausgeteilt werden?

Wie machen wir das wenn ein/e SchülerIn eine konkrete Frage hat?

Der traurigste Punkt kommt aber zum Schluss: Ich habe keinen Grund zur Annahme unsere Schule wäre schlechter ausgestattet, als der Durchschnitt. Unsere Schule ist relativ groß und auf dem Land.

Aus Erzählungen von Freunden, die andere Schulen besuchen und von Bildern aus den Medien weiß ich: Unsere Schule ist im direkten Vergleich gut ausgestattet.

Also was kritisiere ich? Was kann man anders machen?
Meine Kritik richtet sich nicht an die Verantwortlichen oder gar die Lehrer meiner Schule auch nicht an die Verantwortlichen anderer Schulen.

Man merkt: Es wird sich größte Mühe gegeben um uns zu schützen.
Es ist mehr eine generelle Kritik an der Lockerung der Maßnahmen und speziell an der Öffnung der Schulen.

Wieso will man ein normales Abitur mit Präsenzunterricht schreiben, wenn klar ist, dass nicht alle Hygiene-Regeln eingehalten werden können, das Lehrpersonal nicht geschult

und die Gebäude nicht dementsprechend ausgestattet sind? Warum ist ein »normales Abitur« in diesen Zeiten Notwendig? Wo doch unsere Bildung durch die letzten 8 Jahre

und nicht durch 5 Prüfungen bestimmt werden sollte! Bei den Prüfungen geht es doch dann augenscheinlich nur um die Abschlussnote nicht um den eigentlichen Bildungsstand. Warum?

Ich möchte in diesen Zeiten nicht in der Haut eines Jungendlichen stecken, der sich zwischen seiner Bildung und der Gesundheit seiner Eltern entscheiden muss.

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Das ist jetzt alles größer geworden wie gedacht! 😳 Die nächsten Tage gibt es mal wieder ein Update!