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Wdh. Dass das Klima Teil der Natur ist und nun zu einer Größe wurde, die sich zur #Klimakrise ausweitete, sollte allen, die sich mit Karl Marx beschäftigen, eine Diskussion wert sein. Ein "#MetabolischerRiss", der Ökosozialisten ein Begriff ist, geht den technokratisch
argumentierenden zeitgenössischen Naturwissenschaften als Metapher weitestgehend ab, weil sie eine an Kenngrößen und "Faktoren" angelehnte Forschung zugrundelegen. Das globale Ökosystem, die Ökologie und die Ökonomie des Klimas sollen unverbunden bleiben mit dem, was
Produktionsweise im ökonomische Sinne ist. Auf Seite 821 im Band 3 des _Kapital_ (Ausgabe Dietz Verlag Berlin), kompiliert von Friedrich Engels, zitiert Marx den Chemiker Justus von Liebig und erkennt auf einen Riss im "Zusammenhang des gesellschaftlichen und durch die
Naturgesetze des Lebens vorgeschriebnen Stoffwechsels". Es wird etwas "verschleudert", nämlich historisch gewordene Naturresourcen, und diese Verschleuderung hat, weltweit exportiert, unheilbare Folgen. Diese Passage von Marx stellt für einige Autoren die Schlüsselstelle dar,
Ökonomie und Ökologie praktisch zusammen zu bringen. Denn hier geht es Marx um die Grundrente, also zunächts Eigentum an Ressourcen, den Reichtum der Gesellschaft, die Reproduktion des Lebens und die "rationelle Kultur" – die Weise der Produktion von Lebens-Mitteln.
Im ersten Band des _Kapital_ schreibt Marx auf Seite 529 über den "Zerstörungsprozeß" der die "Quellen [der] Fruchtbarkeit" betrifft. Zitat: "Wie in der städtischen Industrie wird in der modernen Agrikultur die gesteigerte Produktivkraft und größre Flüssigmachung der Arbeit
erkauft durch Verwüstung und Versiechung der Arbeitskraft selbst. Und jeder Fortschritt der kapitalistischen Agrikultur ist nicht nur ein Fortschritt in der Kunst, den Arbeiter, sondern zugleich in der Kunst, den Boden zu berauben, jeder Fortschritt in Steigerung seiner
Fruchtbarkeit für eine gegebne Zeitfrist zugleich ein Fortschritt in Ruin der dauernden Quellen dieser Fruchtbarkeit. Je mehr ein Land (...) von der großen Industrie als dem Hintergrund seiner Entwicklung ausgeht, desto rascher dieser Zerstörungsprozeß. Die kapitalistische
Produktion entwickelt daher nur die Technik und Kombination des gesellschaftlichen Produktionsprozesses, indem sie zugleich die Springquellen alles Reichtums untergräbt: die Erde und den Arbeiter." Die Produktionweise im Kapitalismus ist darum sofort mit der Problematik der
Ausbeutung der Arbeiterinnen verbunden und mit der Machtfrage in der dazugehörigen Gesellschaftsformation. Mit der Erderhitzung kann diese ökonomische und ökologische Störung zum „Metabolischen Riss+“, zum Riss im Stoffwechselprozess plus ausgeweitet werden. Das Plus ist
insofern ein dickes Minus. Man kan sich das wie ein Feedback vorstellen. Die Zerstörung der Grundlagen allen Lebens durch den Kapitalismus umfasst auch die Grundlagen des Kapitals selbst. Das heiße Klima, das erhitzte Klima, wirkt im Zusammenhang mit den Bedingungen auf der
Erde für diese Lebensgrundlagen wie eine expontentielle Expansion der Zerstörung. Es ist ein Wachstumsprozess, bei dem sich die Bestandsgröße in jeweils gleichen Zeitschritten immer um eine gleiche Größe "malgenommen" nach oben verändert. Was hier
größer wird, erzeugt ein Negatives, eine negative Auswirkung für alle Bereiche des Planeten. Eine Hitze, die uns nur aus dem Eozän, einem Zeitalter vor 56-48 Millionen Jahren, bekannt ist (vgl. heise.de/tp/features/Da…
). Die Kurve der Erhitzung führt steil nach oben, wenn
nicht jetzt gehandelt wird. Aber was steht dagegen, zu handeln? Viele aktivistische Theorien, uns es gibt Theorien bei Aktivistinnen, sonst wäre Aktion unmöglich, sprechen von Lobbys, die ein Handeln verhindern würden. Das ist richtig und falsch zugleich.
Lobbys stellen ja nichts weiter dar, als die sichtbaren Vertreter einer gesellschaftlichen Gruppe, die untereinander verfeindet ist, aber im Zweifel zusammensteht. Ja, es ist die Rede vom Eigentum, vom Eigentümer, vom Kapitalisten in Form von Firmen, Gesellschaften, einer
GmbH, einer Inc. und so weiter. Das sind die Rechtsformen im Staat für das was Kapital genannt wird. Um es kurz zu machen: Wird die derzeit herrschende Produktionsweise nicht aufgehoben, wird ein "positiver" Klimawandel nicht machbar sein. Denn die Produktionsweise, die
expansiv Werte erzeugen muss, um martkförmig zu prosperieren, um zu bestehen, wird die Überproduktion von Werten in Form von Dingen, die Schadstoffe sind, nicht abstellen, wenn sie nicht ökonomisch beendet wird. Denn die ökologische Situation ist immer Folge der Ökonomie,
und diese Krise des Klimas ist Folge der kapitalistischen Produktion. Klima ist ein soziales Produkt. Die Debatte darum ist zum Beispiel weiten Teilen der #ScientistsForFuture ein Dorn im Auge. Der metabolische Riss bezeichnete mehr als die Zerstörung des Ökosystems,
der Umwelt, der Erde. Er bezeichnete auch den "Fortschritt im Ruin" auf Basis der Lohnarbeit. An dieser Stelle will kein Klimaforschungsinstitut, kein Energieforscherteam rütteln, das von öffentlichen oder privaten Fördermitteln abhängig ist.
Xaver Schulz
Quellen:
Karl Marx. _Grundrisse der Kritik der politischen Ökonomie_. dhcm.inkrit.org/wp-content/dat….

Karl Marx. _Das Kapital: Kritik der politischen Ökonomie_. Band 1. …wirklichstudieren.files.wordpress.com/2012/11/mew_ba….
Friedrich Engels (Hg.). Karl Marx. _Das Kapital: Kritik der politischen Ökonomie: Der Gesamtprozeß der kapitalistischen Produktion_. Band 3. …wirklichstudieren.files.wordpress.com/2012/11/mew_ba….

John Bellamy Foster. _Marx’s Ecology: Materialism and Nature_.
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