Thread by @KonProg

[Thread in 12: Über- und Untersterblichkeiten in Deutschland]

Ausgangspunkt waren drei Fragen:

1) Wie hoch ist die Übersterblichkeit in Deutschland wegen Covid-19 tatsächlich

2) Wie wirkt sich das Containment-Regime auf die übrige Sterblichkeit aus?

3) Und Grippe?

1/12

Obwohl das stat. Bundesamt diese Sterblichkeitszahlen offen legt (z.Zt. bis 19.04.20), sind das keine trivialen Fragen.

Bei jeder Übersterblichkeit ließe sich z.B. behaupten, wie bei #Coronaleugnern und #Aluhüten

"Diese Übersterblichkeit gehen auf die Maßnahmen zurück!"

2/12

Spoiler:

Die Fragen sind doch eindeutig zu beantworten.

Warum?

Wir haben Bundesländer mit hoher Covid-19-Betroffenheit, und solche mit geringer Betroffenheit. Aus der Differenz dieser Bundesländer lassen sich diese Fragen vollständig beantworten!

Die Ergebnisse werden..

3/12

..euch überraschen. Versprochen!

Die Gruppe von hochbetroffenen Bundesländern:

* Bayern
* Baden-Württemberg
* Saarland

Die Vergleichsgruppe wenig betroffener Bundesländer:

* Mecklenburg-Vorpommern
* Schleswig-Holstein
* Sachsen-Anhalt

BaBaSa vs MeckSchleSaA

4/12

Ich hätte als Covid-19-Sterbeperiode gerne den ganzen April genommen - es gab aber nur Daten bis zum 19.04.2020.

Immerhin!

Covid-19-Tote laut RKI für 01.-19.04.2020

In BaBaSaa: 1981 Tote - 51% aller Covid-19-Toten in Deutschland.

In MeckSchleSaA: 91 Tote bzw. 2,3 %

5/12

Anteil an der Bevölkerung in D:

* BaBaSaa: 30%
* MeckSchleSaA: 8%

In BaBaSaa wird also deutlich verstärkt gestorben, in MeckSchleSaA nur sehr wenig. Und jetzt wird es spannend:

Die tatsächliche Übersterblichkeit in BaBaSaa betrug im Zeitraum jedoch 3052 Fälle!

Das war..

6/12

..viel mehr als die vom RKI ausgewiesenen 1981 Fälle für diesen Zeitraum! Das war 54% mehr, als zu erwarten gewesen wäre!

Auch Deutschland schafft es nicht, alle Covid-19-Tote zu finden. Oder starben hier evtl. weit über 1.000 Menschen aus zusätzlichen, anderen Gründen?

7/12

Gegenprobe mit MeckSchleSaA:

Hier trat in diesem Zeitraum eine Untersterblichkeit auf! Berücksichtigt man noch die tatsächlichen Covid-19-Toten, dann betrug die Untersterblichkeit in diesem Zeitraum immerhin 3,9 Prozent des zu erwartenden Sterbegeschehens.

Was heißt das?

8/12

Die Maßnahmen von Bundesregierung/Bundesländer treiben keineswegs die Sterblichkeit (z.B. wegen verpasster dringender Operationen etc.) in die Höhe!

Während Wissenschaftsleugner wie #Bhakdi oder @SHomburg der Bevölkerung die Hucke vollügen, sind die Realitäten ganz andere!

9/12

Über die Ursachen für diesen Befund kann ich nur spekulieren. Evtl. senken die geringere Lärmlast und weniger Verkehrsunfälle die allgemeine Sterblichkeit.

Der Hobby-Epidemiologe Stefan Homburg hätte dies selber sehen können. Die Zahlen sind öffentlich!

cc @BachmannRudi

10/12

Zur Grippewelle 17/18 sage ich noch etwas. Das wird sogar Herrn Homburg zunächst freuen!

Auch hier 19 Tage zum Vergleich; die mit der stärksten Sterblichkeitserhöhung in 2018.

Periode: 28.02 - 17.03.2018 Grippe-Übersterblichkeit

* BaBaSaa: 3869
* MeckSchleSaA: 1756

11/12

Ist Covid-19 doch "nur eine Art Grippe"? Von wegen!

* Es geht nach dem 19.04. ja weiter - die Übersterblichkeit für 2020 kennen wir noch gar nicht!

* D ist ein Sonderfall mit besonders guten Containment

* Die Grippe 17/18 ist ein Sonderfall mit bes. hoher Sterblichkeit

12/12

Nachwort:

Die sehr tödliche Grippewelle 17/18 hat "nur" 0,3 Promille der Bevölkerung sterben lassen.

Covid-19 ist viel gefährlicher und hat z.B. in Brooklyn und in der Bronx mehr als die 10-fache (!!) Tödlichkeit erwiesen.

Und die Epidemie dort ist noch lange nicht gestoppt.

Nachwort II:

Ich habe dafür eine fette Excel-Tabelle gebaut. Wer mag, ich sende bei Interesse diese Excel-Tabelle jedem zu.

Wer lieber selbst rechnen will, nimmt das hier:

destatis.de/DE/Themen/Gese…

Dazu diverse RKI-Tagesberichte.

Easypeasy, Herr @SHomburg!