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Maria B., Manuel F., Daniel S. und nun auch Aristeidis L.: Immer wieder sterben Menschen mit psychischer Erkrankung bei Polizeieinsätzen. L. war unbewaffnet und gefesselt, als er im Gewahrsam der Polizei erstickte. Thread. #Polizeigewalt taz.de/Tod-im-Polizei…
Über die Hälfte der von Polizist:innen erschossenen Menschen hatte eine psychische Erkrankung, ergab 2018 ein leider immer noch sehr aktuelles Rechercheprojekt von @retep_kire und @svnjb. Das Problem bleibt aktuell.
taz.atavist.com/polizeitote#ch…
Bei Aristidis L. spricht Kriminologe und Polizeiwissenschaftler @krim_rub von einem typischen Fall: „In drei von vier Todesfällen durch Polizeigewalt sind die Opfer psychisch krank. In vielen Fällen hätte der Tod verhindert werden können.“
Auch bei L. gab es Möglichkeiten zur Deeskalation. Der Mann randalierte halbnackt in einer Bäckerei. Die Polizei wurde wegen Hausfriedensbruch gerufen. Eine halbe Stunde später ist L. bewusstlos und wacht nie wieder auf.
Weil L. sich im Wahn wehrt und durch Drogen aufgepeitscht ist, haben die Polizist:innen Mühe ihn festzunehmen. In Handschellen schlägt L. seinen seinen Kopf gegen den Boden und die Scheibe des Polizeiautos. Die Beamt:innen ziehen keinen Arzt oder psychiatrischen Dienst hinzu.
Im Gewahrsam besprühte ihn ein Polizist stattdessen noch mit #Pfefferspray. Der Reizstoff kann tödlich wirken bei Menschen auf Drogen oder in Ausnahmezuständen. Dazu gibt es seit Jahren Berichte und Gutachten.
taz.de/Nach-Reizgas-E…
bundestag.de/resource/blob/…
Nach dem Reizgas und Fußfesseln schleifen sie L. bäuchlings an den Händen in einen Fahrstuhl und halten ihn dort am Boden. Während der Fahrt lässt sein Widerstand nach. Am Ende ist auch klar, warum: Sein Gesicht ist blau angelaufen, L. ist kollabiert und atmet nicht mehr.
L. wird ins künstliche Koma versetzt und stirbt 16 Tage später im Krankenhaus. Die Staatsanwaltschaft stellt das Verfahren nach halbherzigen Ermittlungen ein. Derjenige, der L. im Bereich des Oberkörpers fixierte, als dieser erstickte, wurde bis heute nicht vernommen.
Dazu dürfen Polizist:innen niemanden zu lange auf dem Bauch fixieren, weil es sonst zum lagebedingten Erstickungstod kommen kann. Wenn Einsatzkräfte jemanden auf dem Bauch fixieren, müssen sie seine Atmung kontrollieren.
L. trug während seiner Fixierung eine OP-Maske, damit er nicht spuckt. Wie soll man da seine Atmung kontrollieren? Wie lange fixierten die Einsatzkräfte L. auf dem Bauch? Warum wurde L. nicht direkt zum Polizeiarzt gebracht, nachdem er in die Gesa kam?
L. trug in der Gesa Handschellen und stand mindestens 13 Einsatzkräften gegenüber. Fliehen konnte er nirgendwo hin. Warum wurde er trotzdem wurde er mit Pfefferspray eingedeckt?
Sämtliche juristischen Einwände der Hinterbliebenen wurden weg gewischt. Ein Klageerzwingungsverfahren des Bruders von L. scheitert trotz zahlreicher Ungereimtheiten.
Es braucht unabhängige Instanzen zur Aufklärung mit eigenen Ermittlungsbefugnissen. Im Schnitt bringen Staatsanwaltschaften 20 Prozent aller Ermittlungen zur Anklage. Wenn sie gegen die Polizei ermittelt, sind es nur zwei Prozent. Text von @anettselle
taz.de/Koerperverletz…
Die Mutter von L. sagt: „Die Sache ist in einer Schublade gelandet. Es ist absolut nichts passiert und keiner zeigt sich verantwortlich.“ Sie will nun erneut klagen. Ihr steht der Klageweg noch offen.
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