Mittlerweile vergeht kein Tag an dem nicht irgendein Video zu einemoder eine Schilderung eines Polizeieinsatzes auf Twitter oder anderen sozialen Netzwerken verbreitet wird. Meist zeigt das Video nur einen Teil des Gesamtvorgangs oder
der Vorgang wird nur von einer Seite der Beteiligten geschildert. Die Bilder zeigen oft mehrere Beamte die versuchen eine Person zu fixieren, gelegentlich wird auch Pfefferspray eingesetzt. Dazu muss man sagen, dass jegliche Gewaltanwendung im Rahmen der gesetztlichen Befugnis
erfolgen muss. D.h. es braucht die erforderliche Rechtsgrundlage, es müssen Erforderlichkeit, Mindesteingriff und Verhältnismäßigkeit gewahrt sein. Die juristische Prüfung solcher Vorgänge bedarf meist mehrere Wochen bis alle Fakten abschließend bewertet sind. Deshalb enthalten
uns grundsätzlich eine abschließenden Wertung nur aufgrund eines Videos usw. Was wir aber schon immer gefordert haben, ist die transparente und lückenlose Aufklärung in diesen Fällen. Diese sollte möglichst unabhängig erfolgen. Unabhängig ist sicher nicht die eigene Dienststelle,
auch wenn die Beamten der Sonderdezernate ihre Arbeit gut machen. Unabhängigkeit kann nur außerhalb der eigenen Behörde stattfinden. Wenn teilweise Unverständnis über das Vorgehen der Beamt*innen geäußert wird: Polizeilicher Zwang, auch der rechtmäßige ist nie schön anzuschauen.
Dazu sind die Polizeibeamt*innen oft nicht in der Lage die Person unter Kontrolle zu bringen. Das kann viele Gründe haben: Die Person empfindet keinen Schmerz, ist in einem emotionalen Ausnahmezustand und entwickelt große Kräfte usw. Polizeibeamt*innen sind weder ausgebildete
Kampfsportler noch sind alles Kraftprotze mit 100 kg Kampfgewicht. Es sind Menschen unterschiedlichster Fähigkeiten, die im Jahr zu wenige Stunden Fortbildung in Zugriffstechniken bekommen. Zu wenig, um diese erfolgreich umzusetzen. Dazu tragen sie eine Ausrüstung, die schwer
ist und unbeweglich macht. All dies sollte man berücksichtigen, wenn man seine Urteile unterhalb solcher Posts fällt. Wer schon einmal solche Gewalt anwenden musste, weiß wie schwer solche Situationen zu handeln sind. Wir brauchen mehr Polizei auf der Straße, mehr Fortbildung in
Kommunikation und Zugriff und eine gute Dokumentation solcher Einsatzsituationen. Verbunden mit einer unabhängigen Ermittlungsstelle kann Vertrauen zurückgewonnen werden. (ab)
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Noch liegt kein Ermittlungsergebnis vor, da werden schon wieder Schlüsse gezogen und das #Polizeiproblem als Ursache für den Tod des jungen Menschen ausgemacht. Dabei werden Thesen aufgestellt, die in dieser Absolutheit und Pauschalität weder auf 1/X
auf die Polizei in Oldenburg noch eine andere Polizei zutreffen dürften. Denn "die Polizei" gibt es schon mal gar nicht. Sie hat unterschiedlichste Sparten, die vermutlich die wenigsten in ihrer Gesamtheit kennen. Die Polizei, die wir kennen ist jedenfalls erstaunlich divers, 2/X
reflektiert und durchaus Regeln und Kontrollen unterworfen. Das Bild vom "unerschütterlichen Korpsgeist" und "fehlenden Aufsichtsmechanismen" ist jedenfalls stark verzerrt. Wie der Autor zu diesem Bild kommt, das muss er selbst wissen.
Wir erleben gerade eine der größten Desinformationskampagnen der neueren Zeit, nicht nur, aber insbesondere auch hier auf X. Egal ob zu Bürokratie, Corona, Imfpungen, Wirtschaft oder #Kriminalität. Es werden Behauptungen verbreitet, die entweder frei erfunden oder aus dem 1/X
Kontext gerissen sind. Ziel ist es, die neue Regierung aus #CDU und #SPD zu beschädigen bevor diese überhaupt begonnen hat zu regieren. In Bezug auf #Kriminalität wird ein Bild von einem Land gezeichnet, das in Mord und Terror versinkt, keine Frau auf der Straße mehr 2/X
sicher ist und vor allem illegale Migranten die Täter sind. Dieses Bild hat, bei allen Problemen, die wir im Bereich der inneren Sicherheit haben u. auch benennen müssen, mit der Realität nichts zu tun. Dass sich Verfassungsfeinde und Extremisten dem Instrument der Propaganda 3/X
Wir haben als Innenpolitiker*innen einen grünen 10-Punkte-Plan zu den aktuellen Herausforderungen in der #Innenpolitik verfasst. Die Bedrohungen für die Demokratie, den Rechtsstaat und den gesellschaftlichen Zusammenhalt brauchen angemessene Antworten. 1/X
Politischer Aktionismus und Populismus hingegen verhindert einen menschenrechtsbasierten, rationalen und wissenschaftlich fundierten Umgang mit Kriminalität. Unsere Antwort ist: Sicherheit statt Populismus!
Noch ein paar Gedanken zu #Schmerzgriffen bei Blockadeaktionen.
Vielleicht ist es einigen nicht mehr in Erinnerung, aber die BRD hat in den Jahren 1960 - 1990 Auseinandersetzungen bei Demonstrationen gesehen, die selbst der Randale beim G20 in nichts nachstanden.
1/X
Ohne jetzt genau zu differenzieren, wurde bei diesen Demonstrationen das Versammlungsrecht missachtet, gab es übermäßige Polizeigewalt, aber auch massive Gewalt gegen Einsatzkräfte bis hin zu Tötungsdelikten.
Diese Bilder will niemand von uns und auch die Polizei nicht
2/X
jemals wieder sehen und erleben. Die Polizei hat mit besserer Taktik und Kommunikation ihren Beitrag zur Befriedung der Situation geleistet. Mittlerweile gibt es #Kennzeichnungspflicht und #Polizeibeauftragte. Insgesamt ist es ruhiger geworden u. der überwiegende Teil der
3/X
Weil hier immer wieder der Eindruck erweckt wird, dass die #Sicherheit in Deutschland vor allem durch die
- illegale #Migration
- #Clankriminalität
- #Cannabislegalisierung
bedroht wird, dem empfehlen wir die Lektüre der Lagebilder des #BKA, aber auch der LKÄ.
#Kriminalität 1/X
ist vielfältig. Insbesondere die #OK, aber die schwere strukturelle Kriminalität ist international vernetzt, nutzt immer mehr den digitalen Raum, macht immense Gewinne, unterhöhlt den Rechtsstaat
So einfache Antworten wie #Grenzsicherung u. #Abschiebung werden diese Form 2/X
nicht aufhalten. Wir haben Reformbedarf bei der europäischen Zusammenarbeit der Strafverfolgungsbehörden, der Vernetzung der #Polizei in Deutschland, aber auch einen gesetzlichen Reformbedarf, der den #Rechtsstaat auf diese Formen (z.B. Crime as a service) besser einstellen 3/X
Im Kontext der Diskussion um die #Entkriminalisierung von #Cannabis noch ein paar allgemeine Gedanken zu Sicherheit und funktionaler Strafverfolgung in Deutschland:
Die aktuelle Sicherheitslage wurde bislang nicht von den Grünen verantwortet. Sie leiteten weder das Innen- 1/X
ministerium noch das Justizministerium auf Bundesebene und in den Ländern zumindest kein Innenministerium.
Den bislang verantwortlichen Parteien ist es in den vergangenen Jahren sehr stark darum gegangen, die gesetztlichen Kompetenzen der Polizei zu erweitern.
2/X
Die parallel dazu geführten Aufstockungen der Haushaltsstellen der #Polizei haben bis heute nicht zu einer spürbaren Verstärkung der Basisdienststellen geführt. Gleichzeitig wurden Verfahrensabläufe u. Meldeverpflichtungen aufwändiger, eine Entlastung durch Digitalisierung 3/X