Wusstet ihr eigentlich, dass sich die Menge des exportierten Schweinefleisches von 2000 bis 2009 mehr als verdreifacht hat. Und danach bis auf geringe Steigerungen konstant blieb. Ich sage nur Stichwort: Leiharbeit, Hartz-Gesetze, Schröder. Und:
@spdde und @Die_Gruenen
@spdde und @Die_Gruenen
Drei weitere wichtige Worte sind auch: "Dienstleistungsfreiheit", "Arbeitnehmerfreizügigkeit" und "Werkvertrag" in diesem Zusammenhang. Alles zusammen hat damals den Mix ergeben, der es erlaubte, die Arbeitsorganisation der deutschen Fleischindustrie grundlegend umzubauen.
Noch im Jahr 2000 waren in der deutschen Fleischindustrie laut @dgb_news 175.007 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sozialversicherungspflichtig beschäftigt, 2013 nur noch knapp 140.000, obwohl sich im gleichen Zeitraum die Umsätze fast verdoppelten.
Allein im Jahr 2004 verloren laut NGG 26 000
Fleischarbeiter in Deutschland ihren Arbeitsplatz und wurden gegen Billig-Kräfte aus Osteuropa ausgetauscht, größtenteils auf Werkvertragsbasis.
Fleischarbeiter in Deutschland ihren Arbeitsplatz und wurden gegen Billig-Kräfte aus Osteuropa ausgetauscht, größtenteils auf Werkvertragsbasis.
Dieses System der Ersetzung der Arbeitskräfte durch osteuropäische Werkverträgler hat der Journalist Jörn Lauterbach 2005 schon sehr treffend so beschrieben: "De facto handelt es sich um illegale Arbeitnehmerüberlassung, de jure um eine rechtlich legale Dienstleistung."
Übrigens: Schon 2013 beschwerte sich die Belgische Regierung über die aus Sicht der Belgier "chinesischen Verhältnisse" in der Deutschen Fleischindustrie und man schrieb eine Beschwerde an die Kommission.
"Wirtschaftsminister Lanotte u Arbeitsministerin Deconinck haben in der vergangenen Woche Fleischverarbeiter in Niedersachsen besichtigt u sind dabei auf „chinesische Verhältnisse“ gestoßen: Stundenlöhne zwischen 3 u 5 € ... Massenunterkünfte zu Wuchermieten." Zitat:Belgieninfo
Man muss in diesem Zusammenhang auch etwas anderes sagen: die Fleischindustrie ist nur ein Bereich und Beispiel für die Veränderung und Monopolisierung des europäischen Binnenmarktes in Deutschland und den damit verbundenen Folgen in anderen europäischen Staaten.
Deutschland ist nicht nur Exportweltmeister in die "Welt", sondern auch nach "Europa". Und da hängt etwas verdammt schief. Etwas, dass die "EU", wenn es so bleiben sollte, immer massiv strapazieren wird und gefährdet.
