@Jesus_Lebowski @aloa5 @robert_kappel @StephanEwald @SBachTax Ich versuche es gleich, nehme aber vorher die anderen hier im Thread raus... Denn es dauert etwas länger und spamt die Notifications voll, soll jeder selber entscheiden, ob er das lesen muss/will... 😉
@Jesus_Lebowski Selbst auf einem simplen Basar ist es so, dass das Angebot meist grösser als die Nachfrage ist. Würde Angebot = Nachfrage jemals erreicht wäre kein Markt mehr da, er würde verschwinden. Ein Gleichgewicht der Markräumung lässt sich also nie beobachten. Aber egal.
@Jesus_Lebowski Es gibt natürlich die Fälle wie Kriege, Katastrophen oder Missernten, wenn das Angebot nicht reicht, die Nachfrage zu befriedigen. Dann kann es zu horrenden Preisanstiegen kommen. Aber das ist eigentlich recht einfach zu verstehen, wie hier die Preiszuwächse zustande kommen.
@Jesus_Lebowski Die andere Frage ist tatsächlich also interessanter: Wie kommt Inflation zustande, während das Angebot immer grösser als das Nachfrage ist. Antwort: Anbieter reagieren darauf, was schneller wächst, Angebot oder Nachfrage. Wobei sie natürlich das Angebot beeinflussen können.
@Jesus_Lebowski Einige (Ökonomen) meinen, dass die Erwartungen entscheidend sind. Klingt durchaus plausibel und wird auch von Notenbanken beachtet: Wenn alle Preiszuwachs von 10% pro Jahr erwarten, kommt es am Ende tatsächlich zu 10% Inflation. So eine Erklärung befriedigt aber nicht vollständig
@Jesus_Lebowski Erwartungen waren allerdings in den 70er Jahren sehr entscheidend: Gewerkschaften und Regierungen haben damals höhere Löhne und Ausgaben durchgesetzt, als ob die Preise (durch den damaligen Ölpreisschock) nicht nur einmal krass steigen sondern immer wieder, Jahr für Jahr.
@Jesus_Lebowski Tatsächlich sind Löhne und Staatsausgaben wichtige Quellen für die Inflation. Steigen Löhne schneller als die Produktivität, lässt dies die Nachfrage schneller steigen. Das passiert auch, wenn Staaten ihre Ausgaben schneller steigern als das Einkommen der Privatwirtschaft.
@Jesus_Lebowski Eine Inflationsquelle in einer wachsenden Wirtschaft macht somit aus, dass sie die Nachfrage einer Volkswirtschaft über ihr bisheriges Niveau hebt: Neben Löhnen und Staatsausgaben sind dies auch noch kreditfinanzierte Investitionen oder Darlehen an Privathaushalte.
@Jesus_Lebowski Es gibt also meiner Ansicht nach drei wesentliche Inflationsquellen, die das Tempo des Nachfragewachstums bestimmen:
* Löhne/Konsum
* Staatsausgaben
* Investitionen/Vorleistungen
* Löhne/Konsum
* Staatsausgaben
* Investitionen/Vorleistungen
@Jesus_Lebowski Diese drei Quellen haben eine eigene Dynamik, in die auch die Erwartungen reinspielen sowie die Konkurrenz aus dem Ausland/Märkten (z.B. Rohstoffpreise wie Öl, Wechselkurse, Zinsen), was die Preise zusätzlich oder manchmal auch sehr massgeblich beeinflussen kann.
@Jesus_Lebowski Was genau jeweils Inflationursache ist, lässt sich nur in der Gesamtschau analysieren, die Triebkräfte überlagern sich ja auch. Man kann immerhin versuchen, es über die BIP-Gleichung zu zerlegen, wie es die EZB immer wieder macht, was aber Wechselwirkungen ausblendet... /end
