#Streeck will vielleicht nicht Herdenimmunität, aber doch zumindest #mutigwieStreeck sein und mehr Infektionen zulassen - gerne 20.000 Fälle pro Tag. Sagen wir mal, wir haben am Ende 10 Millionen Infizierte. Macht insgesamt 30.000 Tote. Und das ist noch vorsichtig kalkuliert. 2/
#Streeck ist das natürlich klar, auch wenn er diesen Punkt unehrlicherweise verbirgt. Im Prinzip weiß jeder, dass es dabei Tote gibt. Die Debatte dreht sich nicht darum, ob mehr Menschen sterben, wenn wir #mutigwieStreeck sind. Es geht nur darum, ob das wichtig ist. 3/
Wenn wir die Debatte also ehrlich führen würden, dann würden wir darüber diskutieren, ob es akzeptabel ist, wenn mehrere Zehntausende - vielleicht noch mehr - sterben. (Hinzu kommen die #LongCovid-Fälle, aber da weiß ich nicht wirklich, was #Streeck dazu denkt.) 4/
Wir hätten dann jemanden in der Talkshow, der sagt: Nein, das geht nicht wegen #RechtaufLeben, und Boris Palmer, der fälschlich behauptet, die meisten würden doch eh bald sterben. Doch wir führen die Debatte nicht ehrlich. 5/
Nachtrag: #Streeck hat vielleicht doch Herdenimmunität im Sinn, wenn 15 % Infizierte nur der erste "Schritt hin zu einer Normalität" sein sollten, "die auch ohne Impfstoff funktioniert". (Was für ein erbärmlicher Euphemismus!)
#Streeck spricht sich jetzt offen für Herdenimmunität aus. Die Idee der Herdenimmunität ist moralisch monströs und muss geächtet werden. Streeck kann daher nicht mehr unkritisch interviewt oder in Talkshows eingeladen werden.
Das wird der Ethik von Public Health als Paradebeispiel dienen: Ist es zulässig, einen Public Health-Plan mit EXTREM hohen Risiken zu verfolgen, dessen Erfolgschancen aber völlig ungewiss und mit enormen Kollateralschäden verbunden sind? 1/
Drostens Plan ist, dass wir uns immer weiter infizieren, damit das Virus irgendwann harmlos wird. Ich sehe die Evidenz dafür nicht, dass das so eintreten wird, und die Theorien dafür sind sehr vage. Auch gibt es keinen Expertenkonsens diesbezüglich. 2/
Drosten sprach ursprünglich davon, dass zwei oder drei Infektionen dafür sorgen würden, dass wir uns jahrelang nicht wieder infizieren würden. 3/
Es ist wieder Zeit für #BedingtBehandlungsbereit: Die Situation in den Kliniken beginnt sich zuzuspitzen. Ich sammle unter diesem Hashtag Berichte zur Versorgungslage. Über Hinweise freue ich mich jederzeit. 1/
Triage findet nicht erst statt, wenn Ärzte in einem geregelten Verfahren darüber beraten, welche Patienten noch versorgt werden können. Es gibt sie bereits in der Notfallversorgung auf ungeregeltem Weg. #StilleTriage #BedingtBehandlungsbereit 2/
Acht Stunden liegen im Krankenhausflur, weil die Zimmer voll mit Covid-Patienten sind. Das war schon vor mehr als einer Woche so. Ich bin etwas spät dran mit diesem Thread. #BedingtBehandlungsbereit 3/
Ich habe eine Denkschrift zur Ethik des weiteren Umgang mit Covid geschrieben. Das hat mich die letzten Monate auf Trab gehalten. Über zahlreiche Retweets würde ich mich freuen. 1/ open.substack.com/pub/michaelobe…
Die vielfältigen Schäden, die Covid anrichtet, erfordern auch in der beginnenden Endemie (oder dem Übergang dorthin) eine Niedriginzidenzstrategie. Infektionsschutz ist nicht Privatsache - jeder hat ein Recht geschützt zu werden, insbesondere aber die Hochvulnerablen. 2/
Das bedeutet jedoch nicht, dass Infektionsschutz absolute Priorität über alles andere hätte. Es gibt im Rahmen der persönlichen Autonomie einen gewissen Spielraum, andere Sachen zu priorisieren. 3/
Es gibt kein Covid Anxiety Syndrome. Was es aber gibt, ist das Covid Is Over Syndrome (COIS). COIS zeichnet sich durch folgende Charakteristika aus: verywellmind.com/what-is-covid-…
🤔 Unfähigkeit, Evidenz anzuerkennen und sich danach zu richten,
🤔 mangelndes Vermögen, eine hochwertige Maske korrekt zu tragen,
🤔 der illusionäre Glaube unverwundbar zu sein,
🤔 zwanghaftes Verweisen auf das Nichtbestehen einer Maskenpflicht,
🤔 fehlende Resilienz gegenüber Gruppendruck,
🤔 Neigung zu Logikfehlern (z.B., sich mit Infektionen vor Infektionen schützen wollen, goldene Mitte),
🤔 Mangel an Empathie gegenüber Kranken oder von Krankheit Gefährdeten,
Diese Studie zeigt im Wesentlichen, dass es keine gute molekulargenetische Evidenz dafür gibt, dass OC43 zur Zeit der Russischen Grippe ab 1889 aufgekommen ist. Denn das Konfidenzintervall ist riesig - von 1835 bis 1953.
Es wird gerne so getan, als würden alle Coronaviren zunächst eine schwere Pandemie auslösen und dann wegen der entstandenen Immunität harmlos werden - mit OC43 als Beispiel. 2/
Die Autoren machen den plausiblen, wenn auch spekulativen Vorschlag, dass OC43 stattdessen das "pandemische Ereignis" von 1899/1900 ausgelöst hat. Das hat zwar auch zu einer hohen Übersterblichkeit geführt, doch die war nicht so groß wie bei der Russischen Grippe. 3/
Enttäuschend. Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass Art 2 Abs 2 GG nur ein zahnloser Tiger ist - zwar gut genug, um Impfgegner vor einer Impfpflicht zu schützen, aber zu schwach, um uns vor einer im Wortsinn lebensbedrohlichen Durchseuchungspolitik zu bewahren. 🧵 1/
Da noch nicht mal eine Begründung der Nichtzulassung der Klage ergangen ist, erscheint es nicht undenkbar, dass die Klageschrift aus formellen Gründen abgelehnt wurde. 2/
Doch meiner Wahrnehmung nach sind die meisten Verfassungsjurist:innen nicht geneigt, das Untermaßverbot in Bezug auf das Recht auf Leben und Gesundheit als durch unseren mangelnden Infektionsschutz verletzt anzusehen. Warum ist das so? 3/