Gestern haben wir im EU-Parlament darüber abgestimmt, ob mit dem Just Transition Fund (#JTF) die Förderung von klimaschädlichen Gas-Projekten möglich sein soll oder nicht. Die Ergebnisse sind ein wenig verwirrend. In diesem Thread werde ich das mal aufdröseln. 👇
Der JTF soll den Kohle-Ausstieg in Europa sozial gerecht gestalten. Weil Gas klimaschädlich ist, wollen wir @GreensEFA verhindern, dass die Gasförderung in den JTF reingenommen wird. Dafür waren vor allem zwei Abstimmungen relevant: Die Änderungsanträge 41 und 45.
Änderungsantrag 41 ist zuerst deutlich: Mit JTF-Geld sollen keinerlei Projekte auf Grundlage fossiler Energieträger gefördert werden können. Allerdings kennt 41 im zweiten Teil eine Ausnahme: Gas soll unter Umständen erlaubt sein, wenn das Gesetz die Förderung konkretisiert.
Das geschieht in Änderungsantrag 45. Da wird lang und breit erklärt, unter welchen Bedingungen die Gasförderung möglich sein soll.
Und jetzt wirds kurios: 45 wurde im Parlament angenommen (Bedingungen der Gasförderung). 41 wurde auch angenommen. Allerdings nur der erste (Fossil-Verbot), und nicht der zweite Teil (Ausnahme für Gas)!
Klipp und klar steht jetzt im Parlamentsvorschlag zum JTF, dass die Förderung von fossilen Energieträgern verboten ist.
Und dann gibt es einen Teil, der die Bedingungen der Gasförderungen erklärt. Der ist jetzt vollkommen sinnlos. Denn es fehlt der entscheidende Satz, der dem Gas die Ausnahme vom Fossil-Verbot erteilt!
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Es reicht! Die Grenze ist überschritten. Was Politiker*innen bei ihrer Arbeit ertragen müssen, gefährdet unsere Demokratie. Ich habe mit dem Erfurter Grünen-Stadtrat @jasperrobeck darüber gesprochen, was wir tun können. Leider kann er von einem Vorfall berichten. 🧵1/4
Jasper wollte ein Plakat aufhängen. Es dauerte drei Minuten, dann wurde das Plakat zerrissen, Jasper als „Hitler-Schwein“ beschimpft, mit dem Tode bedroht. Die Ermittlungen laufen. Dass Politiker*innen unter diesen Umständen arbeiten, dürfen wir niemals als normal annehmen. 2/4
Ich beobachte in Brüssel, wie Konservative immer stärker die Zusammenarbeit mit Rechten suchen. Wir sehen in Bayern, dass man mit der Gesinnung eines #Aiwanger stellv. Ministerpräsident bleiben kann. Jasper erlebt in Erfurt, wie offen der Hass auf der Straße ausgelebt wird. 3/4
Die Legalisierungsvorstellungen der Parteien sind unterschiedlich. Die @fdp will #Cannabis in der Apotheke verkaufen, die @spdde will Konsument*innen (erstmal nur in Modellprojekten) entkriminalisieren. Beides ist nach meiner, @KirstenKappert's und grüner Meinung nicht richtig.
Entkriminalisierung klingt erst mal nach einem super Kompromiss: Kiffer können unbedarft buffen, Dealer werden verfolgt. Liberale sind happy, Konservative sind happy.
Aber dabei werden die wichtigsten Punkte vergessen:
- Konsumsicherheit
- Jugendschutz
- rechtliche Einhegung