"If race isn’t real, (...) the lived reality of white women (...) is erased. I know and love black people, but (...) (i)t isn’t hate to speak the truth."
Rowlings Worte, nur mit "sex" statt "race" und "black" statt "trans". #Thread
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Das ist ein Gedankenexperiment.
Denkt Rowlings Aussagen durch, mit "race" statt "sex".
Merkt ihr, was passiert? Wie unangenehm, falsch und diskriminierend es klingt?
Bei vielen Menschen würde zu Recht die Alarmglocke angehen, wenn sich eine weiße Person auf "Unterschiede
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zwischen den Rassen" versteifen oder sich mit "race-critical" Menschen abgeben würde.
Hätte Rowling dasselbe, was sie über trans Menschen schreibt, ähnlich über nicht-weiße Menschen geschrieben, wäre ihre Bigotterie offenbar.
Aber weil Transfeindlichkeit salonfähiger ist
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als Rassismus, kommt sie damit durch. Dabei hilft ihr, dass die breite Öffentlichkeit noch kein gutes Verständnis von trans Menschen und ihren Rechtekämpfen hat.
Ich kann als erste Bildungsstelle nur dieses Video von @jammi_dodger94 empfehlen.
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Er ist trans, er und seine cis Freundin Shaaba gehen sehr ausführlich und quellenorientiert auf die Problematiken bei Rowling ein, wobei sie viele Begriffe gezielt für cis Menschen erklären.
Damit zurück zu unserem Gedankenexperiment:
Ich habe nicht von ungefähr diese
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"race"-Sache angesprochen. Ich möchte nicht baity oder edgy sein, es steckt Geschichte dahinter.
Tatsächlich ist es so, dass der Diskurs um Rowling und transfeindlichen Feminismus mir persönlich aufstößt, aus einer nicht-weißen Perspektive.
Die Argumente, die Rowling
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und ihre Unterstützerinnen zu "women spaces" bringen, haben wir fast 1:1 schon einmal gehabt, nämlich, als der Weiße Feminismus Schwarze Frauen und Women of Color ausschließen wollte.
Gerade die Suffragetten sind hier zu nennen. Hier war ein oft bedientes Argument, dass
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nicht-weiße Frauen keinen Zugang zu weißen Frauenräumen (insbesondere Toiletten) bekommen können, weil dadurch Platz gemacht würde für Schwarze Männer, die dann weiße Frauen vergewaltigen könnten.
Rowling und TERFs behaupten halt das Gleiche, wenn sie sich besorgt geben, dass tätliche Männer in Frauenräume wie Toiletten eindringen können, wenn man trans Frauen Rechte gibt.
Was eigentlich unlogisch ist, nicht wahr? Wenn man Angst vor cis Tätern hat, dann straft man
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doch die ab und marginalisiert nicht eine andere Minderheit noch weiter?
Es sei denn: Man sieht trans Menschen gar nicht als valide an. Für TERFs existieren sie nicht, sie sehen nur Männer in Kleidern oder "verwirrte Schwestern".
Deshalb ist es auch so alarmierend, dass
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Rowlings neuestes Buch unter ihrem Pseudonym Robert Galbraith, "Troubled Blood", einen cis Antagonisten hat, der sich als Frau verkleidet und cis Frauen hinterrücks ermordet, auf grausame, sexualisierte Art.
Der feuchte TERF-Albtraum schlechthin.
Was ich so unglaublich
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perfide, ja, abstoßend bei dem Thema empfinde, ist die Tatsache, dass TERFs folgende Diskursverschiebung versuchen: "Transgender-Rechte und Frauenrechte / Feminismus schließen sich gegenseitig aus."
Nichts könnte weniger der Wahrheit entsprechen. Gerade wir cis Frauen
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wissen, wie fatal es ist, auf Genitalien zu reduzieren, wie restriktiv Gender-Rollen sind. Dass trans Menschen sie aufbrechen, raubt uns nicht Validität, es macht uns freier.
Judith Butler dazu, warum they denkt, dass Feminismus pro trans ist.
Um zu Rowlings "sex is real" zurückzukehren: Niemand im breiten Diskurs bestreitet das.
Eher ist es so, dass viele trans Menschen WISSEN, wie real "sex" ist, warum sonst hätten sie mit Gender-Dysphorie zu kämpfen oder würden geschlechtsangleichende Operationen vornehmen?
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Hier werden Bedrohungen erfunden, die nicht existieren (siehe Details in Jammis Video weiter oben).
Es ist ein Diskurs, der auf diffusen Ängsten basiert, ähnlich wie rassistische Diskurse. Und am Ende, ironischerweise, werden auch cis Frauen davon unterdrückt.
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Dieser Channel ist noch super klein, aber ich will euch SO BITTEN, dieses Video zu schauen.
Es erklärt die Geschichte hinter dem Begriff TERF & zeigt die Verbindungen von TERFs mit (Neo-)Nazismus auf.
Ab 33:50 geht es detailliert um Rowling.
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Jetzt denkt ihr wahrscheinlich: Holy fuck, warum sollten selbsternannte Feministinnen mit Neonazis arbeiten?
Wenn Hass und Angst auf trans Menschen tief genug sind, ist offenbar alles möglich. Es steckt eine traurige Logik darin: Wie mit Butlers Artikel gezeigt, ist ein
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Großteil feministischer Bewegungen pro Transgender- Rechte.
Aber viele Konservative sind konsequent dagegen. Hier darf nicht vergessen werden, dass trans und non-binäre Menschen in vielen nicht-weißen Kulturen normal waren, bevor sie vom Kolonialismus unterdrückt oder
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gar ausgelöscht wurden.
Es ist ein Anliegen von White Supremacy, gewaltsam ein auf Gentialien basiertes System zu erhalten, weil diese Gewalt auch dazu genutzt wurde und genutzt wird, um nicht-weiße Kulturen als "abartig", "sexuell zügellos" etc. darzustellen.
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Schaut mal bei @KaenKazui vorbei, sier hat eine unglaublich gute Blogreihe dazu geschrieben, "Dekolonialisierung in der Phantastik".
Ich muss wohl nicht betonen, dass "Feministinnen" ihrer Sache einen Bärendienst erweisen, wenn sie glauben, was
Ich hatte das Gefühl, den Anfang von etwas Großem zu erleben. #Thread mit meinen Eindrücken: Was ich toll fand (viel!), was kritisch, und ich habe SEHR viele Gedanken zu den nordafrikanischen Einflüssen und dem Cast of Color.
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Disclaimer: Ich spreche vor allem über den Film an sich. Vor Urzeiten habe ich mich mit den ersten Bänden der Dune-Reihe beschäftigt und die alten Adaptionen gesehen, aber die Erinnerungen sind schwach.
Die Neuverfilmung ist mein Anlass, sich wieder mit dem Franchise zu
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beschäftigen. Wie gut der Film als Buchadaption taugt, kann ich also nicht sagen, das müsst ihr wenn dann von Fans hören.
Okay: Erst einmal liefert Regisseur Dennis Villeneuve wieder ein Werk der Extraklasse ab. Ich liebe sein detailreiches Erzählen in "The Arrival", den
In dem Thread wurde es so inflationär gebraucht, vor allem in der Kombination "andere Ethnien", das es mir unnatürlich und othernd vorkam.
Man hätte so oft auf menschlichere Art reden können, z. B. "Schwarze/Braune Menschen" und "People of Color". Stattdessen wurde fast
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schon zwanghaft auf "andere Ethnien" ausgewichen. Es erschien mir wie ein ungeschickter Versuch, politisch korrekt sein zu wollen, aber eigentlich wird nur das Wort "Menschenrasse" ersetzt, und dadurch schwingt die ganze Zeit ein rassistisches Grunddenken mit.
Doom-Scrolling ist das Eine, kennt ihr auch Rage-Scrolling?
Ich wurde auf einen alten Thread zum Schreiben von nichtweißen Figuren aufmerksam gemacht und brodle vor Wut. So eine problematisch-rassistische Scheiße ist mir lange nicht untergekommen in der Buchcommunity.
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Ich habe kurz gezögert, ob ich das hier tippen soll, weil ich niemanden beleidigen möchte von den Leuten, die damals dort mitgeschrieben haben und jetzt poentiell hier mitlesen.
Aber ich tu's. Seht es als Lernmöglichkeit, solltet ihr euch wiederentdecken.
Warum das N-Wort rassistisch ist, auch, wenn du es als "neutral" gelernt & benutzt hast, und nie normal genutzt werden kann.
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Vorweg: Ich zensiere das Wort aus Respekt und um eben klarzumachen, dass es nicht neutral ist. Bitte handhabt das entsprechend in den Kommentaren.
Also, los geht's: Das N-Wort ist ein Begriff, aber vor allem ein KONZEPT der Rassenlehre.
Viele weiße Menschen wachsen mit
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der falschen Idee auf: "Das kommt doch vom Lateinischen und heißt einfach nur schwarz."
Das ist ein verkürztes Verständnis. Wir nutzen auch Begriffe für Haarfarben, aber wir reduzieren & rassifizieren Menschen nicht damit, wie es mit dem N-Wort getan wurde & wird.
Es ist leicht, sich von semantischem Mimimi wie "Was darf ich denn noch sagen?" einlullen zu lassen. Das macht das Thema und die Betroffenen schön abstrakt, sodass man es auf "alle übertreiben" reduzieren kann, hm?
Dann lasst uns das gern mal in Perspektive rücken:
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Der Reichtum des sogenannten "Westens" - als Ganzes! - ist auf Sklaverei und Ausbeutung aufgebaut.
Dieses schockierte Schauen auf die USA, "wir haben das ja nicht so", muss aufhören. Deutschland war ebenfalls Teil der Kolonialmächte, war für den Genozid an den Herero