Igor #Levit - So müde. Ein Thread.
Ob @igorpianist ein Ausnahme-Musiker ist, kann ich nicht beurteilen. Dazu fehlt mir leider die Expertise.
Aber ich habe jeden Respekt davor, wenn jemand sein Leben ganz und gar der Musik widmet.
Das Gleiche gilt für Menschen (1/11)
die eine Haltung haben – zu den großen Themen, die in unserer Gesellschaft diskutiert werden.
Was mich allerdings an Igor Levit seit einiger Zeit ziemlich unangenehm berührt, ist die die unverhohlene Eitelkeit, mit der er sich u.a. hier auf Twitter präsentiert.
Eitelkeit, (2/11)
die als Bescheidenheit ‚getarnt‘ ist und doch im Grunde nur nach Bewunderung heischt. Natürlich sind wir Medienleute eitel. Alle. Sonst hätten wir uns einen anderen Beruf gewählt. Aber es ist mir deutlich lieber, wenn jemand offen dazu steht. (3/11)
Das ist ehrlich und es ist authentisch.
Allerdings scheint es (gut, ich bin jetzt noch nicht ewig dabei) nicht unbedingt der Stil zu sein, der hier auf Twitter von den großen ‚Accounts‘ gepflegt wird.
Und in diesem Punkt fühle ich mich von @helmutmauro durchaus ‚abgeholt‘ (4/11)
, wenn er schreibt: „Er (Levit) ist mit den richtigen Journalisten und Multiplikatoren befreundet, coram publico und aufgekratzt fällt man sich via Twitter mehr oder weniger täglich in die Arme und versichert sich gegenseitiger Bewunderung.“ (5/11)
Genauso empfinde ich das – als Außenstehende – auch, wenn ich solche Tweets lese.
Vielleicht geht durch diesen besonderen „Twitter-Klüngel“ auch ein bisschen der Blick für das Wesentliche verloren. Und der Respekt für denjenigen, der die Dinge anders sieht. (6/11)
Überhaupt habe ich den Eindruck, dass hier nicht jeder den Artikel von Helmut Mauro wirklich gelesen hat. Oder vielleicht auch nicht verstanden. Oder nicht verstehen wollen.
Ich selbst bin sehr empfindlich, wenn es um Antisemitismus in Wort und Tat geht, aber in dem, (7/11)
was Helmut Mauro schreibt, kann ich diesen Vorwurf nicht nachvollziehen. Igor Levit äußert sich – wie mir scheint – oft recht impulsiv und apodiktisch zum Thema ‚Nazis/Rechte/AfD‘. Und manchmal habe ich den Eindruck, dass es ihm dabei ein bisschen an – (8/11)
tja, wie soll ich das am besten sagen – an politischem Einschätzungsvermögen und vielleicht auch am inhaltlichen Unterbau fehlt. Was aber kein Vorwurf sein soll. Der Mann ist Musiker und kein Journalist. Vielleicht begibt er sich einfach etwas zu nassforsch in Gefilde, (9/11)
die nicht originär die Seinen sind. Was nicht heißt, dass er sich nicht politisch äußern darf. Natürlich darf er. Aber er muss dann eben auch aushalten, dass es Menschen gibt, die seine Äußerungen und sein Auftreten kritisieren. Und die das auch dürfen sollen (10/11)
ohne gleich als latente oder offene Antisemiten hingestellt zu werden. Ich würde mir in dieser typisch aufgeregten Twitter-Debatte etwas mehr Augenmaß wünschen. Und nicht so viel Schnapp-Atmung.
Und natürlich, die Bereitschaft, zu diskutieren.
Mit allem Respekt. 🙂 (11/11)
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#haltdiefresse - oder wie falsch verstandene Solidarität unser Gesprächsklima vergiftet - ein Thread (1/16) Dass Menschen, die in die gleiche Richtung denken, sich gegenseitig unterstützen, ist wichtig. Wichtig für uns alle, weil eine Gesellschaft
ein großes Gebilde aus vielen kleineren und größeren Netzwerken ist. So weit, so gut. Schwierig wird es allerdings dann, wenn diese Unterstützung in eine Solidarität mündet, die fast schon reflexartig gewährt wird, egal was der ‚Unterstützte‘ sagt oder tut. Um es konkret (2/16)
zu machen: Im Fall von Quattromilfs ‚Halt-die-Fresse-Ausbruchs‘ haben sich ihre Unterstützer – die prominenten ebenso wie die weniger bekannten - sich sofort bedingungslos auf ihre Seite geschlagen. Was grundsätzlich erstmal nicht verkehrt ist. Aber in diesem Fall (3/16)