Thread by @zineworkshop

Am repressivsten erscheint der Staat wenn er Zivilgesellschaft "konstruiert" und übernimmt.* Der Begriff der Zivilgesellschaft ist ohnehin historisch und beruht z.T. auf einem Vokabular Antonio Gramscis, der damit die Klasse der
*

https://twitter.com/zineworkshop/status/1320969651149484032?s=19

Arbeiter und Nichtkapitalisten benannte, in seinen Gefängnisheften an der Justiz-Zensur vorbei. Die Stadt #Kassel etwa "hält" nur dort "zusammen", wo die Abläufe der Verwertung nicht gefährdet werden sollen und dürfen. Die Dekoration für das Illusionsfest der Liebe, Weihnachten

wird angebracht. Gleichzeitig gehören Geflüchtete nicht zur Glühweinseligkeit. Die offizielle und amtliche Stadt hält Menschen nach ihrer Flucht in der Frankfurter Str. 365A gefangen unter Bedingungen des Lager-Gefängnisses. Quarantäne und Ausnahme sinf Zustände, die der

[Korrektur: sind Zustände] "zivilgesellschaftliche Staat", ein Widerspruch in sich, verhängt. Der kritische Blick in Giorgio Agambens Buch über den Ausnahmezustand, den Carl Schmitt - der zur Souveränität des autoritären Staates und des deutschen Faschismus die Theorie

lieferte - zur ultima ratio des Kapitalismus machte, ohne davon zu wissen, kann eine Diskussion über den Souverän und das geschichtliche Subjekt (negiert vom managenden Staat) lostreten. Agamben appelliert zwar an das veränderliche Recht, das der Despotie entrissen werden sollte,

diskutiert aber nicht, wen er damit meint, wenn nicht den Staatsbürger. Der Bürger, der dem Staat (der Stadt) dazu verhilft, sich aufheben zu lassen. Die Stadt, die "zusamnenhält" ist eine Lüge. Das Virus befördert gerade keine solidarische Gesellschaft (Heinz Bude, Uni Kassel).

Es befördert das Management der Krise durch den "Zusammenhaltstaat", dessen Feinde Geflüchtete sein sollen. Sind die Feinde infiziert, sind sie ausgeschlossen. So wie Alte, Arbeitslose, Obdachlose.

Korrektur: Stadt, die "zusammenhält"