So Freund*innen, gestern gings darum, was in Leipzig erlaubt ist. Bleiben wir mal in Sachsen. In Dresden darf Pegida heute 1 Kundgebung auf dem Dresdner Altmarkt abhalten. Der Nazi Andreas Kalbitz kommt zu Besuch. Am 9. Nov!! Die jüd. Gemeinde ist fassungslos & empört. Ich auch.
Ach und in Salzwedel darf 1 Rundgang in Gedenken an die Opfer des NS nicht stattfinden. Und zwar wegen Corona. Doppeltes Maß?
In Dresden wurden die Gedenkveranstaltungen zum 9. November abgesagt. Und Bürgermeister Dirk Hilbert hat dem Leiter der Jüd. Gemeinde vor Wochen zugesichert, dass Pegida keinen (!) der großen Plätze für den 9. November genehmigt bekommt. Hat wohl nicht geklappt mit Wort halten.
Korrektur: er hat das nicht dem Leiter der jüd. Gemeinde gegenüber versichert. Sondern einem langjährigen Mitglied. Entschuldigt die Ungenauigkeit.
Kennt ihr den Begriff #Porajmos? Damit bezeichnen Sinti* und Roma* die Vernichtung durch den NS. Sollte man kennen wie die jüdische Selbstbezeichnung Shoah für den Holocaust. Aber diese Geschichte ist noch mal specially abgefuckt. Hier ein Thread, man sollte das wissen. 1/7
Von den ca. 20.000 Prozessen nach dem Krieg in BRD & DDR befassten sich ca. 1/5 der Verfahren mit der Shoah, eine noch marginalere Bedeutung hatte der Genozid an Sinti und Roma. Diese Verbrechen waren im Westen gerade 27-mal, im Osten 4mal Gegenstand einer Hauptverhandlung. 2/7
Die Anerkennungsquoten für Entschädigungsanträge liegen in der Nachkriegszeit so niedrig wie bei keiner anderen Opfergruppe. Nicht selten entschieden darüber diejenigen, die auch die Deportation organisiert hatten, in deren Folge bis zu 500.000 Menschen vernichtet wurden 3/7
Der Skandal um die rassistische #Volkswagen-Werbung markiert eine neue Qualität des Umgangs mit der deutschen Nazivergangenheit. Denn wie schon bei der Bundeswehr-Kampagne "Gas, Wasser, Schießen" wird die eigene Verstrickung hier bewusst zur Grundlage eines Dirty Marketings (1/4)
Das ist etwas völlig anderes als die Ignoranz, mit der die Deutsche Bahn einen Zug Anne Frank nennen wollte oder die Erbin eines Keksimperiums öffentlich die Familienlüge verkündet, sie hätten Zwangsarbeiter*innen gut behandelt und hätten sich daher nichts vorzuwerfen (2/4)
Denn ein solches auf Skandal zielende Holocaust- und Kolonialmarketing ist menschenverachtend und zynisch. Und ein dicker Mittelfinger an eine kritische Öffentlichkeit. Diese Firmen glauben offenbar, sie stehen über der Rechtsprechung, die bspw. im AGG niedergelegt ist. (3/4)