Die Polizei hat im Dannenröder Forst ein Sicherungsseil durchtrennt. Ein Mensch ist dadurch aus 4 Metern Höhe abgestürzt und liegt nun schwer verletzt im Krankenhaus.
Die Pressestelle der @Polizei_MH meldete daraufhin stundenlang das Gegenteil und sagte die Unwahrheit.
Der gesamte Sachverhalt hat übrigens nichts mit einer "komplexen Situation vor Ort zu tun".
Wäre dem so, hätte jede*r Verständnis dafür gehabt, wenn man die Kommunikation entsprechend angepasst, gar nicht kommuniziert oder um Geduld gebeten hätte.
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Wenn aber stattdessen die Unwahrheit behauptet und mit den Worten "Diese Information ist gesichert" festzementiert wird, dann hat das damit zu tun, dass die Polizei sich selbst reinzuwaschen und von Fehlverhalten abzulenken versucht.
Und dass sie dafür bereit ist zu lügen.
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Dann steht der Verdacht im Raum, dass es der Polizei nicht um Transparenz und Wahrheit geht, sondern darum, ihre eigene Helden-Erzählung in den Vordergrund zu stellen und davon abzulenken, dass sie willentlich und wissentlich den Tod eines Menschen in Kauf genommen hat.
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Denn, was genau glaubte der Polizeibeamter denn, was passiert, wenn er ein Sicherungsseil durchtrennt?
Und was genau hat die Polizei eigentlich aus ihrem Einsatz im Hambacher Forst gelernt, wo ein Mensch aus 15 Metern Höhe in den Tod stürzte?
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Es ist beinahe beeindruckend, wie schnell die Polizei über Tweets und Pressemeldungen darauf aufmerksam machte, dass sie keinerlei Schuld an diesem Vorfall trage, dass sie den Unfall nur aus der Nähe beobachtet habe, dass niemand irgendwas durchgeschnitten hätte.
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Gleichzeitig wurde die Pressestelle nicht müde zu betonen, wie schnell die Polizei Erste Hilfe geleistet habe, wie heldenhaft sie die Rettung organisiert hätte, wie sehr es ihr - "dass ist wirklich keine Phrase" - um Sicherheit vor Geschwindigkeit ginge.
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Das alles ist nicht die objektive Pressearbeit einer öffentlichen Behörde. Das alles ist Marketing, PR und Framing. Hier geht es darum, die Schuld und den Schaden von der Polizei abzuwenden und die Vorwürfe gegen die Aktivisten im Dannenröder Forst zu richten.
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Immerhin hat die Pressestelle den Vorfall richtig gestellt und die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den Polizeibeamten. Der erste Eindruck aber bleibt. Es geht hier nicht um Wahrheit.
Und auch nicht um Glaubwürdigkeit. Denn die ist vollends dahin. Nicht erst seit heute.
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P.S. Den Screenshot habe ich von @MKreutzfeldt, der dazu auch etwas geschrieben hat. Dem könnt Ihr auch ruhig mal folgen.
Was auch immer Dieter Nuhr mit seiner vollends bescheuerten Kritik an @alicehasters bezweckt haben mag, ihr Buch ist jedenfalls ausverkauft.
Zudem gelangt das Buch, dank @Nilzenburger, @Peng und vielen anderen, in zahlreiche deutsche Klassenzimmer und wird zum Unterrichtsstoff.
Das wiederum ist doch mal ein schönes Signal an den nächsten Comedy-Hannes, der seinen Rassismus ungeniert und in aller Öffentlichkeit ausleben möchte: Ihr macht uns dadurch nur stärker.
Und wenn Ihr ganz viel Pech habt, lesen Eure Kinder auch noch unsere Bücher.
Bitteschön.
Und dass den Teilzeit-Rassisten am Ende nichts anderes übrig bleibt als ihre Jämmerlichkeit in weinerliche Axel-Springer-Interviews zu übersetzen, ist doch auch eine schöne Erkenntnis, die hinreichend viel über alle Beteiligten aussagt.
Ich erhebe den Generalverdacht gegenüber der @PolizeiSachsen, dass sie hemmungslos Rechte gewähren lässt und Linke zusammenknüppelt. Anders kann man ihre katastrophale und demokratiefeindliche Arbeit heute nicht beschreiben.
Jede einzelne beschissene Corona-Demo lief bisher so ab. Jedes Mal hieß es im Anschluss, die Polizei sei überfordert gewesen, man habe nicht erwartet, dass dort Nazis dabei sein würden, dass man überrascht sei, dass dort gegen Auflagen verstoßen wurde.
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Bei einer Anti-Corona-Demo. Während einer Corona-Pandemie.
Da muss man schon sehr am Verstand der Polizeiführung zweifeln. Oder an der demokratischen Gesinnung, wenn man Rechtsbruch toleriert, um „keine hässlichen Bilder zu produzieren“.
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Ich bin ja mal seeehr gespannt, ob Bundesinnenminister, Polizeigewerkschaften und die BILD morgen in übergroßen Worten die Angriffe auf die Polizei verurteilen werden.
Wer die US-Wahl zum Anlass nehmen möchte, mehr über dieses Land und seine Leute zu erfahren, findet hier einige Empfehlungen für Podcasts, Dokus, Nachrichtensendungen und Late Night Shows.
Ein halbwegs ausführlicher Thread.
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Man kann nicht über die USA reden ohne über den legendären Jon Stewart zu berichten.
Seine "Daily Show" ist bis heute die Referenz für jede politische Late Night Show. Leider hat Stewart 2015 die Moderation abgegeben. Alte Folgen gibt es auf Youtube.
Der indirekte Nachfolger von Stewart heißt @iamjohnoliver, dessen Sendung @LastWeekTonight sich jede Woche mit einer "Main Story" schwerpunktmäßig einem Thema widmet.
Nicht selten muss man im Anschluss einmal tief durchatmen oder ein Taschentuch holen.
Aha, dieses super organisierte, völlig unchaotische Wahlprozedere zu kritisieren ist also bereits Antiamerikanismus. Sagt mir der Mann, der seine Karriere darauf gegründet hat für die BILD (!) über „Pleite-Griechen“ (!) zu berichten.
Und wer als Hobby-USA-Experte ernsthaft glaubt, dass man als Deutscher die USA nicht kritisieren dürfte:
Die Wahlen in den USA laufen immer (!) chaotisch ab.
Menschen werden systematisch von der Wahl abgehalten, Wahlkreise willkürlich zugeschnitten, um Stimmen zu entwerten.
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Wahllokale werden geschlossen, die US-Post kaputtgemacht, auf uralte Wahlcomputer gesetzt, die Wählerregistrierung bewusst verkompliziert, um Wählergruppen abzuschrecken. Die Auszählung endet nahezu immer im Chaos.
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