Kurzer Videoschnipsel-Rückblick auf #le2111. Mein Blickwinkel war eingeschränkt. Wir haben ausschließlich „Querdenker“ und Rechtsextreme in der Innenstadt begleitet. Part 1: 15:38 Aufruf „Jetzt gehts zum Rathaus“ an der Nikolaikirche. Keine Polizei vor Ort.
Part 2, 15:42: Zug 1 von der Nikolaikirche vereint sich mit Zug 2 in der Reichsstraße. Auch hier noch keine Polizei. Ganz vorn dabei: Holocaust-Leugner Nikolai Nerling (am Uni-HH hatte er zuvor mit einer Kameradschaft fürs Foto posiert). #le2111
Part 3, 15:53 Polizei riegelt Ecken des Markts ab, „Querdenker“ stecken fest. Betrunkene Jungnazis antworten Gegenprotest mit „Es gibt ein Recht auf Nazipropaganda!“ (Später riefen sie dann, sie seien keine Nazis.) #le2111
Part 4, 16:06: Querdenker“ ziehen durch das Barfußgässchen Richtung Große Fleischergasse. Heikle Situation. Keine Polizei, wir als einziges „Lügenpresse“-Team Mode. Ganz vorn (mit Schiebermütze) dabei: NPD-Mann Steffen Thiel aus Zeitz. #le2111
Part 5, 16:38 „Querdenker“ sind auf der Großen Fleischergasse zwischen Brühl und „Schnitzel Culture“ gekesselt. Credits: Uwe Nitschke #le2111
Part 6, 18:11 Der erste Ausbruchsversuch der „Querdenker“ ebbt ab. #le2111
Part 8: In der ersten Reihe steht der Reichsbürger und fanatische Antisemit Christian Bärthel aus Thüringen. (Auch die Organisatorin des Dresdner Unterstützerstandes für die Holocaust-Leugnerin Ursula Haverbeck war heute in Leipzig dabei.) #le2111
Part 9, 19:26: Die „Querdenker“ sind nach mehr als 2,5 h aus dem Kessel entlassen und werden zum S-Bhf Markt geleitet. Auf den Ring gelangten sie heute nicht. #le2111
Von den ca. 1500 im Fleischergassen-Kessel geschätzt 1/3+ Reichsbürger, Neonazis, Hools (meist jüngere). Auch Tillschneider (AfD) und „Schrei“-Sven Liebich mit HAL-Crew dabei. Wortführer im Kessel (via Megafon): Arno Niederländer (QD EF), H. Fiechtner (MdL BaWü, Ex-AfD). #le2111
Auffällig: In Interviews mit „liberal“ wirkenden TN der vom MD-Neonazi Zieber organ. Kundgebung an der Uni-Mensa wurde nicht (wie bisher üblich) die Beteiligung von Rechtsextremisten bestritten. Es hieß, im Kampf gg die Regierung & ihre Maßnahmen sei links/rechts etc egal.#le2111
Die Polizei war statisch & im Raum deutlich besser aufgestellt als bei #le0711. In dynamischen Situationen sah es eher schlecht aus. Querdenker/Ultrarechte konnten völlig unbegleitet und ungehindert zur Nikolaikirche/Reichsstr., von dort zum Markt ziehen. Erst Gegenprotest dort
und an der Gr. Fleischergasse beschleunigte Handeln. Bei Abriegelung des Markts wurde das Barfußgässchen vergessen, der Ausweg für die QD. Dabei war (wie am 7.11.) vorher klar: Die QD wollten über die City auf den Ring. Die Analyseschwäche der sächs. Polizeiführung bleibt.#le2111
Dynamische Lagen sind gewiss nicht völlig beherrschbar. Aber weil das Konzept der Polizei Querdenkern/Ultrarechten ermöglichte, eine Großgruppe zu bilden + umherzuziehen, wurden Gegendemonstranten, Journ. & Polizisten gefährdet. Im Umzug: viele Betrunkene, viele Flaschen. #le2111
Es gab im Umfeld des Fleischergassenkessels mehrere Schlägereien, Attacken von beiden Seiten des Spektrums. Bei einem Angriff am Ring wurde einem Rechten gegen den Kopf getreten, weshalb ein Polizist einen Warnschuss abgab. Exzessgewalt einiger Linker ist, wie auch am 7.11. beim
Angriff auf einen „Querdenkerbus“, ein Problem in Leipzig. Entmenschlichung des pol. Gegners/Feindes schafft keine Lösung, sie führt in der Konsequenz zu unverantwortlichem und kriminellem Handeln. #le2111m.lvz.de/Thema/Specials…
Bei #le2111 wurden mind. 3 Demonstranten so massiv angegriffen, dass sie zunächst ins Krankenhaus mussten. In der City wurden 2 Gegendemonstranten (Jägerhofpassage | Brühl) brutal von Rechten attackiert. Am Ring Tritte von Linken gg Kopf eines Rechten; Warnschuss der Polizei.
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Arnsdorfs Bürgermeisterin geht zum Ende Nov in den Ruhestand. Martina Angermann war jahrelang Hetze von Rechtsaußen ausgesetzt; seit Febr ist sie krank. Den Antrag auf Ruhestand wg Dienstunfähigkeit stellte sie am 11.10. - also unabhängig vom später angekündigten AfD-Abwahlantrag
Die SPD-Politikerin (61) war seit 2015 (im selben Jahr war sie zum zweiten Mal mit >70% wiedergewählt worden) in Gemeinderatssitzungen, auf Bürgerversammlungen und im Internet von Gegnern eines möglichen Asylbewerberheims (das nie kam) immer wieder verbal attackiert worden.
Dabei taten sich u.a. hervor: Ein Ex-AfD-Politiker, der selbst auf einem seiner Grundstücke ein Heim für traumatisierte Flüchtlinge einrichten wollte. Nach der Ablehnung des Plans (inkl. eines üppigen Tagessatzes pro Flüchtling) durch den Landkreis erkor er Angermann zur Feindin.
Heute vor 20 Jahren wurde im sächsischen Oberlungwitz Patrick Thürmer von zwei Neonazis erschlagen. Er wurde 17 Jahre alt. Die Täter kamen aus dem rechtsextremen Türstehermilieu der Region Chemnitz. (Thread)
01.10.1999: Punkkonzert im Jugendhaus "Off is" in Hohenstein-Ernstthal. Ca. 200 Besucher. Danach, es ist kurz nach Mitternacht, wird ein Paar, das zum Bahnhof will, von Neonazis angegriffen. Er wird massiv gegen den Kopf, sie in den Rücken getreten - beide müssen ins Krankenhaus.
02.10. ca. 01:00 30-50 wütende Punks ziehen vom "Off is" zur 100 m entfernten Disko "La Belle", in dem die Schläger vermutet werden. Sie greifen mit Zaunlatten, Flaschen und Steinen an. Die Türsteher des Hoonara-Gründers Thomas Haller wehren sie ab. Es gibt beiderseits Verletzte.