Ein astronomisch wichtiger Tag: Ab morgen geht die Sonne abends wieder später unter - auch wenn die Tage insgesamt noch kürzer werden, weil die Sonne morgens immer noch später aufgeht. Das hat mit der Geometrie des Sonnensystems zu tun. (Thread)
Die Erde dreht sich einmal am Tag um ihre Achse, in der selben Zeit ist sie auf ihrem Weg um die Sonne ein Stück weitergewandert. Nach einer Erdrotation ist die Sonne daher in einer etwas anderen Richtung als vorher. 
Das verlängert den Tag - wenn man ihn als jene Zeit misst, die es dauert, bis man die Sonne wieder exakt im gleichen Winkel sieht. Die Erde muss sich noch ein kleines Stückchen weiterdrehen, bis das passiert.
Hätten Erdrotation und Umkreisung der Sonne die gleiche Richtung, wäre dieser Effekt das ganze Jahr über gleich. Allerdings ist die Erdachse ein bisschen gekippt. Von oben gesehen sieht der Äquator (siehe Bild) wie eine Ellipse aus.
Diese Korrektur - das noch ein Stückchen weiterdrehen, bis die Sonne in der selben Richtung erscheint - verläuft also an einer anderen Achse. Je nachdem, wie die Erde zur Sonne steht, braucht man für diese Korrektur mal mehr, mal weniger Zusatzdrehung.
Dazu kommt noch ein weiterer Effekt: Die Erdbahn ist auch nicht exakt kreisförmig, sondern elliptisch. Daher bewegt sie sich (nach Keplers Gesetzen) nicht immer gleich schnell.
Aus der Kombination dieser Effekte ergibt sich, dass sich Sonnenaufgang und -untergang übers Jahr auf etwas komplizierte Weise verschieben - und dass der Tag mit dem frühesten Sonnenuntergang nicht gleichzeitig auch der Tag des spätesten Sonnenaufgangs ist.
Langschläfer wie ich können sich jedenfalls freuen: Der Sonnenaufgang ist mir egal, da liege ich im Bett. Und der Sonnenuntergang verschiebt sich jetzt endlich wieder nach hinten!
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