Ich kann dieses Geseier gewisser Leute mit „Risikogruppen schützen“ nicht mehr hören. Erstens beruht es auf der Annahme, es wäre möglich, diese Menschen gezielt zu isolieren, was in der Realität nicht geht, da diese Menschen mitten unter uns leben/auch Teil der Arbeitswelt sind.
Zweitens ist COVID eine Erkrankung, bei der niemand(!!!) von uns freiwillig riskieren sollte, sie zu bekommen.
Das Risiko für Tod, schwere Verläufe, unbemerkte Weitertragung an andere, Langzeitfolgen und auch Chance zur Mutation des Virus sind wirklich schwer abzuschätzen und
der Glaube, dass einem schon nichts Schlimmes passiert, weil man jung und gesund sei, ist eine perfide Illusion.
Ich kenne einen einzigen wissentlich Betroffenen, der es symptomlos überstanden hat. Der überlebende Rest sagte, es war eine absolut fiese und verzichtbare Erfahrung.
Ich habe einige Kollegen mit Langzeitfolgen. Das ist keine Rarität und auch keine Erfindung.
Umso wichtiger finde ich die Arbeit unserer geschätzten Kollegen @CiesekSandra, @EckerleIsabella, @c_drosten und der vielen ungenannten Menschen, die mit mir an der Front stehen und uns wieder Perspektiven ermöglichen!

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19 Oct
Spannend finde ich, dass die meisten medizinischen Covid-Verharmloser aus meinem Umfeld einer Fachrichtung wie Urologie/Orthopädie oder ähnlichem angehören, die kaum was mit Covid zu tun hat(te), aber wegen der Maßnahmen trotzdem auch von erheblichen Umsatzeinbußen betroffen war.
Oft sind es leitende Ärzte der Abteilungen, das macht natürlich Eindruck.
Dass am Anfang der Covid-Pandemie viele OPs und Prozeduren ausgesetzt wurden, war ihnen ein Dorn im Auge, gerade weil bei Ihnen lukrative Privatpatienten oft einen großen Teil des Gehaltes generieren.
Ich habe von einem befreundeten Anästhesie-Chefarzt gehört, dass ihm dadurch etwa 1/3 Gehalt im Monat verloren ging bei plötzlich viel mehr Arbeit. Das erzeugt Frust. Immerhin ist er Intensivmediziner, er bleibt vernünftig. Aber andere Chefärzte drehen da wohl frei.
Warum nur? 😉
Read 11 tweets
16 Oct
Ich hab gerade eine Intensivstation kennengelernt, die standardmäßig mit Midazolam sediert, Volumentherapie bei Nierenversagen mit Nudelwasser macht, bei septischem Schock auf Selen i.v. setzt und kein therap. Drug Monitoring betreibt.
Soviel zum Thema Maximalversorger in 2020 😳
Die Beatmungseinstellungen waren auch gruselig. Mein PEEP von 15 bei wahrscheinlich beginnendem ARDS (FiO2 von 0,8 / Horowitz 76.5) war für mich noch moderat, dort wurde ich angeschaut wie Satan und der PEEP direkt auf 5 runtergestellt. Sättigungseinbruch inklusive. 😔
Ich habe die letzten 6 Stunden wild um das Leben des Patienten gekämpft und fast geheult, als ich ihn da abgeben musste und das mitbekommen habe.
Read 4 tweets
5 Oct
Liebe Anästhesistenbubble, wer will? 😂😂😂
Ich fange mal an:
1. Der physiologische Totraum beträgt etwa 2ml pro kg idealem Körpergewicht.
2. Das normale Atemzugvolumen liegt bei Säuglingen bei ca. 10 und bei Erwachsenen bei 6-7 ml pro kg Körpergewicht. Übergänge fließend.
3. Masken sind durchlässig für CO2 und Sauerstoff,
zählen also nicht (!) zum Totraum.
Wer das behauptet, hat den Begriff nicht kapiert.
4. Die Volumenwerte, die diese Grafik für den physiologischen Totraum sowohl bei Menschen als auch für den vermeintlichen „Totraum” durch Masken angibt, sind willkürlich und falsch. Rechnet nach.
Read 12 tweets
30 Sep
Auf FB erzählt ein älterer Typ, wie er für den Hausbesuch seiner Bankberaterin Bärenfell, Kamin und Sekt parat hat. Man dürfe keine Chance ungenutzt lassen. Zwinkizwonki 🤪
Einige Frauen kritisieren das.
Die restl. Horde zerfleischt sie direkt als humorlos und traumatisiert. WTF?
Zitat 🚹: „Man kann den Post gut finden oder nicht, man muss aber den Bogen nicht überspannen, dass wird dem Anliegen der betroffenen Frauen (...) nicht gerecht. Im Gegenteil, ich finde es schadet der Glaubwürdigkeit wenn man noch nicht einmal mehr einen Scherz machen darf.“
Finde immer gut, wenn Männer bestimmen, wann Frauen den Bogen überspannen und was alles Humor ist und was nicht.
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31 Aug
Day off. ImageImage
Ich ergänze meinen Tweet gerne noch für Fans & Freaks: ImageImageImageImage
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Read 5 tweets
28 Aug
Narkoseaufklärung.
Patientin hat chronische Bronchitis, ist Zustand nach Tuberkulose und Lungenteilresektion wegen Krebs. Nun Rezidiv, kommt für Portimplantation zur Chemo.

Möchte außerdem Befreiungsattest von mir, weil die Maske sie nervt.

In welcher Farbe male ich es ihr auf?
In welcher Sprache erkläre ich es ihr?
Was aus Knetgummi muss ich basteln?
Welcher Tanz hilft ihr beim Verstehen?
Gegen welche Stelle am Kopf muss ich schlagen?
Wie doll und wie oft?
Nur zum Verständnis:
Ich habe natürlich gefragt, was genau an der Maske schlimm ist. Luftnot? Nö.
Pickel, Ausschlag, Juckreiz, Panik?
Nö.
Es nervt einfach nur.
Read 4 tweets

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