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22 Dec, 7 tweets, 2 min read
"In der modernen, sich selbst als keynesianisch bezeichnende Wahrnehmung der Makroökonomik stellt die Liquiditätsfalle ein Problem der Geldpolitik an der Nullzinsgrenze dar,"

Ein Irrtum. Sie stellt auf dem kompletten Weg dorthin _das_ Problem dar. Dabei ist es bereits der
Geldbegriff an welchem es hängt. Ich zitiere hierzu einmal @StSchulmeister. Man kann dann noch nahtlos übergehen zu Minsky und einen zweiten von der Realwirtschaft getrennten Kreislauf (Finanzanlagen) aufmachen, in welchem Geldsparen endet. Die dritte Komponente, welche dann Image
noch fehlt, ist das bereinigen des Urfehlers der Makroökonomie, der Kreditnachfrage - "jede Ersparnis findet immer Ihren Kreditnehmer". Um diese zu beheben gehen wir zu einer abgewandselten Form von Werners quantitative theory of credit. Alles Geld, welches eingesetzt wird
trennen wir auf in Transaktionen [hier:Kredite] in der Realwirtschaft [_for_GDP_transactions] und andere [for_non_GDP_Transactions]. Dabei werden in Abwandlung zu Werner die "Geldersparnisse" so behandelt, wie es korrekt ist, nämlich als _Kredite_ for non_gdp_transactions.
Damit haben wir 3 Komponenten.
a) Kredite für gdp transactions [=Realwirtschaft]
b) K. für non gdp transactions
c) Geldmenge bestehend aus "Geld" + Finanzwerten

Nun haben wir keine Wechselwirkung mehr zwischen Zins und a), jedoch einen Selbsatläufer zwischen Zins, c) und b).
Je mehr man "Spart" (=for non_gdp_transactions s.o.) und je mehr Kredite man aufnimmt, desto mehr (und nicht etwa weniger) wird "Geld" im Sinne von "Vermögen" wert im Verhältnis zur Realwirtschaft, und desto lohnender(sic) und "notwendiger" erscheint eben dieses zu tun. Ob man
das nun Liquiditätsfalle nennt oder nicht spielt keine Rolle. Es ist eher eine Investitionsfalle, welche Braunberger leider nicht anspricht, obschon dies der Kern ist.
de.wikipedia.org/wiki/Investiti…

Es wird nicht mehr investiert und am Zins liegt es _nicht_.

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24 Dec
Ja - eine Utopie.

_Freiwilliger_ Verzicht ist eine Ausprägung für das liberale Narrativ der "Selbstverantwortung" zudem bei Nichtgleichzeitigkeit - vergleiche Corona. Das bekommt der Mensch im Durchschnitt nicht auf die Reihe.

Ist interessant, da dies wohl für Kinder bekannt
ist. Die meisten von Euch werden das Experiment mit der Süßigkeit kennen, welches man einem Kind hinlegt und hinausgeht, mit dem Versprechen, daß wenn es die Süßigkeit nicht isst, daß es dann 2 erhält (einen Vorteil hat). Nun sind wir zwar keine Kinder - unterliegen jedoch
prinzipiell dem gleichen Problem, wenn auch mit höherem Threshhold. Und wieder der Rückgriff auf die Studie :

"Providing feedback on the correct answers and allowing for learning does surprisingly little in reducing Charlatan-choosers."

Was sagt uns das? Eine Erwartungshaltung,
Read 4 tweets
23 Dec
Wenn Ihr Euch schon immer gefragt hat, weshalb/wie/ob sich Scharlatane in der Ökonomie durchsetzen.

Sie tun es. Deutlich.

"The Expert and The Charlatan: an Experimental Study in
Economic Advice" Image
Oder kurz....Menschen _sind_ eben so. Selbst _mit_ Informationen glaubt die Hälfte (meist Ökonomie Studenten ^^, undergrats) lieber einem Scharlatan als einem Experten.

georgana.net/sotiris/mypape… Image
Das war in Stage 2 dann so. "Hört zu, der führt Euch nun mit diesen Trick hinters Liucht"....

.... und als Folge haben sich weiterhin die Hälfte hinter diese Meinung gestellt.

Da macht man nichts. Image
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30 Oct
Blöde Grafik
Nur keine Angst.... das geht so weiter. Völlig unauffällige 3-Wochen-Abstände.
Und überhaupt nicht auffälliger Verlauf hinterher, nämlich danach Synchron,
Read 6 tweets
30 Oct
Ich habe jetzt aus .... sagen wir einfach so... begonnen Bundesländer nach #COVID-R-Werten auszuwerten. Nach Hessen nun BaWü. Ich zeichne die Ferienenden und 3 Wochen (epid. Abstand) jeweils ein.

We will see. Image
NRW (jetzt aber) Image
RLP Image
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30 Oct
#COVID am Freitag. Positiv! Man kann nun spekulieren, woran dies liegt.

+15562 Fälle. Das sind 1/4 weniger, als prognostiziert (da fehlen 6k). Eine mehr als signifikante Abweichung, erstmalig in den letzten Monaten geschehen - Grund unbekannt. Noch nie ist ein Freitag dermaßen
unter dem Wert des Donnerstages geblieben, um genau zu sein lag der Freitags-Wert eigentlich immer über dem des Donnerstages. Nun 20% darunter.
Die einzige spekulative Begründung für mich, wäre Herbstferien-Beginn. manche Bundesländer haben ja am 5.10. begonnen.
Ich habe gestern auf ... "Motivation" hin den R-Wert eines dieser Bundesländer ausgerechnet, Hessen. Der Verlauf ist...schwierig zu lesen. Ich könnte Berlin und andere, welche in Schulferien gegangen sind noch zusätzlich auswerten und "mit" vs "ohne" Schulferien zeichnen lassen.
Read 5 tweets
29 Oct
^^Die Virologin ersetzt gerade die Moderatorin, macht den Job von Illner und setzt Gassen mit den richtigen Fragen zu seinem Unfug unter Druck.
Und Gassen - hat daraufhin kein Konzept gegen die Pandemie anzubieten, sondern fordert, das ältere zu Hause geschützt werden sollen, gegen die lt. ihm dann ungebremst grassieren sollende Pandemie.

q.e.d.
Das hat er natürlich nicht explizit gesagt, aber wie bei Streeck ist das eben implizit der Fall.
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