Eines Tages beschloss Jasmin, eine nahe Verwandte zu besuchen und ihr etwas Nahrhaftes zu bringen. Sie packte Zimtgebäck und Zimtcola in den Korb, zog sich ein rotes Teil über und lief los.
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Im Stadtwald stolperte sie über ein längliches Etwas. „Oh Schreck, der Wolf!“, dachte sie. Doch es war eher schmal und auch recht flach. „Puh, nur ein Dackel!“ Sie lachte herzhaft.
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Der Dackel war beleidigt und versuchte sie in eine Diskussion zu verwickeln. Gleichzeitig bettelte er um etwas Jagdwurst, welche Jasmin natürlich nicht hatte. Eingeschnappt jagte er nach seinem Schwanz und das Mädchen lief weiter.
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Immer dunkler und dichter wurde der Wald. Seltsam, dachte sie, für einen Park in der Innenstadt ist das aber schon sehr wild hier. Sie wurde unruhig, denn sie hatte das Gefühl, nicht allein zu sein.
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„Keine Sorge, ich rette dich.“ Jasmin erschrak, als plötzlich die Stimme aus dem Nichts kam. Suchend blickte sie sich rechts und links um, doch nichts. „Du kannst mich nicht sehen. Aber ich bin immer da.“
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„Wer bist du denn?“, fragte Jasmin misstrauisch. „Ich bin die abolitionistische Kampffee und befreie Mädchen wie dich.“ „Aber ich will doch gar nicht befreit werden und wovon überhaupt?“
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Die Stimme aus dem Dunkel kicherte und es klang wie ein umgekehrter Schluckauf. „Das macht nichts.“ Jasmin wurde es langsam zu blöd. „Dann zeig dich erstmal!“
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Das Kichern verstummte. „Das kann ich nicht“. Jasmin drehte sich wortlos um und wollte weitergehen. „Halt!“, kreischte die Stimme. „Was denn noch? Ich muss zu meiner nahen Verwandten.“
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„Naja,. Ich muss dich doch noch ret…“ Die Stimme brach ab und ging in ein schrilles Keifen über. Aus dem Gebüsch tauchte der Dackel auf und zog eine hutzlige kleine Gestalt hervor.
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„Achje“, entfuhr es Jasmin, „ein SWERF.“ Die Gestalt unterbrach ihr Geschrei und schaute empört. „Das hat dir die Lobby gesagt!!!“ klagte sie und löste sich in einer übelriechenden Wolke auf. Der Dackel schaute treuherzig nach oben und leckte sich über die Schnauze.
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Doch Jasmin hatte natürlich noch immer keine Jagdwurst für ihn und ging weiter ihres Weges. Welch eigenartiger Spaziergang. Keine 10 Minuten von der Wohnung entfernt trifft man nur seltsame Leute. Besser zuhause bleiben und twittern.
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Endlich kam sie an das kleine Haus mit Waldblick, in dem die nahe Verwandte lebte. Jasmin klingelte an der Tür, doch nichts tat sich. Merkwürdig. Sie hatten sich doch extra per WhatsApp verabredet.
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Als sie heftig an die Tür klopfen wollte, merkte sie, dass diese nicht ganz geschlossen war. Mit klopfendem Herzen öffnete sie sie und betrat das kleine Haus mit dem schönen Waldblick.
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Drinnen roch es muffig. Also wie immer. Im Wohnzimmer war ein Lichtschein, deshalb ging sie in diese Richtung. Doch ein Geräusch ließ sie stutzen. Ein lautes knarrendes Kratzen und dann Stille.
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Und noch ein Kratzen und wieder Stille. Sie schaute vorsichtig in das Zimmer und erblickte die Ursache. Der Dackel lag merkwürdig angeschwollen auf dem Teppich und schnarchte.
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„Du schon wieder!“ rief Jasmin laut und der Dackel schreckte auf. „Du hast meine nahe Verwandte gefressen!“ „Bist Du verrückt?“, entgegnete das längliche Tier. „Das hab ich natürlich nicht. Nur die Katze.“
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„Wieso denn das?“ Der Dackel schaute verlegen. „Ich war auf Jagdwurstsuche und dann dachte ich mir, mit brauner Sauce wäre Katze auch ganz okay.“
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„Darüber reden wir noch“, sagte Jasmin. „Doch erst einmal muss ich die nahe Verwandte finden.“ Jasmin blickte sich suchend im Raum um, um vielleicht einen Hinweis zu finden.
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„Da musst du nicht lange suchen. Ich bin direkt hinter dir.“ Jasmin fuhr herum und tatsächlich, da stand sie. „Nahe Verwandte! Schön, dich endlich zu sehen. Wo warst du denn und warum hast du nicht geöffnet?“
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„Nun, ich hatte noch etwas zu erledigen. Das kommt vor. Und der Jäger kam überraschend zu Besuch.“ „Ein Jäger im Stadtpark?“ Die nahe Verwandte schaute unwirsch. „Ist doch egal wo er jagt.“
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„Und was jagt der hier? Mäuse?“ „Fakes“, meldete sich eine tiefe Stimme von der Tür her. Alle Köpfe fuhren herum zu der schmalen Gestalt, die man irgendwie nicht mit der raumfüllenden Stimme in Einklang bringen konnte.
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„Was denn für Fakes?“, erkundigte sich Jasmin. „Solche und solche. Ich schaue mir die Personen an und bei jedem dritten rufe ich Fake und zeige anklagend auf ihn.“ „Aha und dann?“
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„Was soll schon sein. Dann suche ich den nächsten.“ „Das Konzept ist aber nicht ausgereift, oder?“ „Ach, was weißt du schon.“ Der nahen Verwandten ging der Wortwechsel auf die Nerven und sie schaute zum Korb.
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„Jasmin, was hast du mir denn da gebracht?“ „Viel Zimt, nahe Verwandte, denn Zimt ist Liebe.“ Mit diesen Worten legte Jasmin die Köstlichkeiten auf den Tisch, an dem der Dackel bereits erwartungsfroh Platz genommen hatte.
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Jäger und nahe Verwandte setzten sich dazu und wenn sie nicht gestorben sind, dann genießen sie auch heute noch die vielen Köstlichkeiten und singen Lieder, denn es begann das Weihnachtsfest.
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Mal was Grundsätzliches. Ich bin Sexworkerin. Das ist vielen ein Dorn im Auge, vor allem natürlich den Abolis. Sie mögen den Begriff nicht, sie mögen mich nicht, meinetwegen. Ich würde mir eher Gedanken machen, wenn sie mich loben.
Thread 1/15
2/15
In ihrer Welt kann es nur schwarz oder weiß geben und oft versuchen sie, mit Whataboutismen zu argumentieren.
90% der Abolis vermitteln zum Beispiel gerne den Eindruck, es gäbe Sexworkerinnen, die Zwangsprostituierte oder Minderjährige seien. Ähm, nein, gibt es nicht.
3/15
Sexworkerin, bzw. deutsch Sexarbeiterin ist nämlich nicht einfach nur ein besser klingendes Synonym für Prostituierte, sondern ein klar definierter Begriff.
In vielen Bundesländern kehrt endlich Vernunft ein und Sexwork ist wieder möglich. Vielen Dank dafür an die Gerichte, wenig an die Politik. Und viel Solidarität an die KollegInnen u.a. in Baden Württemberg, denen es besonders schwer gemacht wird.
1/14
2/14
Schon strange dieses Jahr. Wie wars denn im letzten September?
Da hab ich mich über den 4.000. Follower gefreut. Hätte auch nicht gedacht, wie rasant das danach plötzlich ging. Am Ende des Monats waren es 8.000.
3/14
Der Typ ist sicher heute auf den Corona-Demos zu finden:
Häufige Sätze von Kunden, Folge 122:
"Erwarte aber bitte nicht zuviel, ok?"
Okay. Standardantwort darauf ist ein lächelndes "Mach dir keine Gedanken, wird schon schön werden." Und meistens wirds das auch.
Für euch antworte ich jetzt mal etwas ausführlicher. 1/12
2/12
Die meisten meiner Kunden sind ganz normale Männer, die nach einem mehr oder weniger anstrengenden Tag abends im Hotel sind und zu zweit noch ein wenig Spaß haben wollen. Keine Kampfstecher und auch keine wild mit den Augen zuckenden Freaks.
3/12
Und auch wenn es natürlich beim Treffen hauptsächlich um Sex geht, sollte es nicht das Ziel sein, mir besondere Leistungsfähigkeit zu beweisen, sondern sich zu entspannen und die Nähe zu genießen.
Neuester Dreh der Abolis, insbesondere einer gewissen bereits mit mehreren Accounts von Twitter gesperrten "Autorin", ist es, zu behaupten, ich wäre nur ein Fake-Account, den @kaufmichcom betreibt, um die Seite zu bewerben. Soweit, so dümmlich. 1/4
2/4 Dazu hat sie investigativ die Twittersuche bemüht um zu zeigen, wie oft ich das Wort "kaufmich" erwähne. Nämlich:
"Das sind alle 93 Tweets mit Kaufmich-Bezug/Erwähnung. innerhalb von 22 Monaten. Das sind ca 4-5 Erwähnungen pro Monat. Exklusiv."
3/4 Wow, 93 mal habe ich das Portal erwähnt, über das ich zahlreiche Kunden gewinne. Und das nicht immer positiv. Teilweise wurde auch mitgezählt, dass es lediglich in den Mentions war.
93 mal. Von 26.500 Tweets. Das sind 0,35%. Skandal!
Abolis haben immer wieder Screenshots mit widersprüchlichen oder empörenden Aussagen von Sexworkern oder Kunden zur Hand. Wollt ihr wissen, wie die entstehen? Okay, bitte schön. Die Frau Organspenderin zeigt nämlich gerade alles mögliche schlechte an mir auf, u.a. Rassismus. 1/6
2/6 Ihr Tweet:
3/6 Das von ihr angehängte Zitat nochmal komplett:
Aber ich möchte mal was zu den sogenannten "Freierforen" im Internet sagen. Dauert auch nicht lange. Versprochen. 1/14
Wie für nahezu jedes Thema gibt es natürlich auch für unsere Kunden diverse Foren, in denen sie sich austauschen, Bewertungen abgeben, empfehlen, warnen, was eben so dazu gehört. Das ist auch okay so.
2/14
Diese Foren sind normalerweise auf anonymen ausländischen Servern gehostet und die Kommunikation erfolgt per Pseudonym. Auch das ist okay. In manchen Foren geht es eher seriös zu und auch wir Sexworker sind willkommen. 3/14